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Gedruckte Körperhaltung:
Magazin «Stadtgespräche»

Die Zeitschrift «Stadtgespräche» ist ein Stadtmagazin, das seit 1995 quartalsweise in der Hansestadt Rostock erscheint.

Im "Magazin für Bewegung, Motivation und die nachhaltige Kultivierung der Region Rostock" schreiben Fachleute unterschiedlicher Sachgebiete zu ganz verschiedenen Themenschwerpunkten der Hansestadt.

Wenn Sie sich intensiv mit einem bestimmten Thema beschäftigen, das inhaltlich zum Konzept der Rostocker «Stadtgespräche» passt, möchten wir Sie ermutigen, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Selber schreiben?









Publikationen & Projekte


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Anfrage an die Fraktionen der Bürgerschaft

Problemfall "Klenow-Tor"

MÄR 2024 . Nach Veröffentlichung eines umfangreichen Beitrags zur aktuellen Situation im Klenow Tor in Ausgabe 114 und möglichen Gegenmaßnahmen haben wir die Rostocker Bürgerschaftsfraktionen um eine Beurteilung der Situation gebeten, aber auch gefragt, welche Maßnahmen aus Ihrer Sicht denkbar wären. Geantwortet haben uns die Fraktionen von SPD, CDU und DIE LINKE mit - zumindest für uns - durchaus überraschenden Ergebnissen ...

Hier die Antworten der Fraktionen: SPD . DIE LINKE . CDU/UFR.



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Einsamkeitsvorsorge

Projekt "Plauderbank"

MÄR 2024 . Die Idee stammt ursprünglich aus England, aber schon bald nachdem die erste "chat bench" dort aufgestellt wurde, folgten weitere in vielen Orten Europas und Amerikas. Die Grundidee: Wer auf einer Plauderbank Platz nimmt, freut sich darüber, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Man kann sich also einfach dazusetzen, wenn man ebenfalls diesen Wunsch verspürt. Und tut dies eben nicht, wenn einem nicht der Sinn danach steht. Zu erkennen sind Plauderbänke an ihrer Farbe oder einem daran angebrachten Schild. Und die Geschichten aus aller Welt, die von diesen Bänken erzählen, berichten von mehr sozialem Zusammenhalt, weniger Einsamkeit und schönen Möglichkeiten zum Austausch - über Alltägliches ebenso wie über Besonderes. Dieses also schon bewährte Format möchten wir gern nach Rostock holen - sehr gern an mehreren Standorten. Aktuell laufen schon Gespräche mit Menschen und Initiativen aus mehreren Stadtteilen. Es dürfen aber noch mehr werden.

Übrigens: Die Rostocker Bahai-Gemeinde, Impulsgeberin für dieses Projekt, möchte eine Plauderbank in Erinnerung an zehn im Iran ermordete Frauen errichten: www.ourstoryisone.bic.org. Und das SBZ in der Südstadt hat bereits eine eigene Bank umgesetzt (Foto).

Wir sind derzeit gemeinsam auf der Suche nach einem geeigneten Standort und freuen uns über Anregungen.




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Ausgabe 114 (QI:2024)

Leer|stand, der - Subst. (mask.)

Einmal mehr ist das Heft ein wirklich bunter Beitragsstrauß geworden - zu groß die Vielfalt der Themen, zu denen es Redebedarf gibt, zu interessant die Überlegungen, die gerade durch Stadt und Land wandern und viel Entwicklungspotential haben. Wir haben sie nicht nur betrachtet, sondern in vielen Fällen auch mehrere Meinungen dazu eingeholt. Weil die vergangenen Wochen uns vor Augen geführt haben, dass das "über die Themen im konstruktiven Gespräch miteinander bleiben" wohl zu den größten Herausforderungen dieser Tage gehört. Und das sowohl in Bezug auf Globales wie auf Lokales. Denn wo der Austausch versiegt, die Menschen sich auf die gegenseitige Bestätigung des eigenen Rechthabens in ihrer "Bubble" beschränken, sinkt die Hoffnung auf konstruktive Lösungen dramatisch. Kann uns ein Finden von Lösungen (für das Bildungswesen in MV ebenso wie das Klenow Tor an der Schnittstelle zwischen Groß Klein und Lichtenhagen) kaum noch gelingen. Es braucht also die aktuelle Proklamation von Werten, die uns als eine Art Minimalkonsens einen, gleichzeitig aber auch das Zuhören, die Einsicht, dass es nicht nur GutBöse und WahrFalsch gibt, dass Menschen komplexer sind als ihre inhaltliche Sicht auf ein Thema. Und das auch gefühlte "Gegner" in den meisten Fällen sehr liebenswerte Seiten haben. Das wissen wir im Grunde. Trotzdem war es uns ein Bedürfnis, das an dieser Stelle noch einmal zu sagen. Und auch mit vielen Beiträgen dieses aktuellen Heftes.

Inhalt
Harri Engelmann: Kolumne "Elmsfeuer"   | Anmerkung?
Kristina Koebe: Wie weiter mit dem Stadtteil(e)entwicklungsort Klenow Tor?  | Anmerkung?
Interview mit Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger nach einem Jahr Amtszeit  | Anmerkung?
Von Bürgerhaushalten und neuen Wegen zur Innenstadtbelebung - Bützow erprobt innovative Stadtentwicklungslösungen  | Anmerkung?
Jule Puder: Nicht mein Vaterland  | Anmerkung?
Carolin Hannert: Das Konfliktpotential relevanter klimapolitischer Entscheidungen und die Bedeutsamkeit kooperativer, politischer Führung  | Anmerkung?
Ulrike von Malottki: Wer sind wir, wenn wir nicht in unsere eigene Zukunft investieren?  | Anmerkung?
Daniela Tembo: Leben zwischen den Kulturen (4)  | Anmerkung?
Tom Maercker: My Generation  | Anmerkung?
Flüchtlingsinitiative Rostock: Offener Brief an die Rostocker Stadtgesellschaft  | Anmerkung?
Dagmar Schulze: Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in MV  | Anmerkung?
Daniel Netzband: Streetwork in der KTV  | Anmerkung?
Antje Jonas: Marie Bloch - ein Leben zum Wohle Rostocker Kinder  | Anmerkung?




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Hafenerweiterung

MOOR STADT/STATT HAFEN

FEB 2024 . Der BUND hatte an einem Samstagmittag in die Frieda23 zur Premiere des Kurzfilms "Moor Stadt Hafen" und einer anschließenden Podiumsdiskussion geladen. Wider erwarten konnte das Kino wegen des enormen Andrangs nicht alle Interessent:innen aufnehmen. Geladen waren hochkarätige Vertreter:innen von Rostock Port, dem Planungsverband Region Rostock, den Grünen, dem Nabu, der Uni Rostock und dem BUND. Der kurze Infofilm stellt als bislang einziges Filmwerk die Komplexität der äußerst besonderen Flora und Fauna im Moor um den Peezer Bach dar. Die Grünen hatten bereits im November 2021 eine Online-Petition eingebracht, um auf das Problem einer unreflektierten Hafenerweiterung am Peezer Bach und an den Oldendorfer Tannen hinzuweisen (Wir hatten dazu bereits hier berichtet). Wie zu erwarten konnten lediglich einige Statements zu der jeweiligen Verfasstheit der Anwesenden ausgetauscht werden. Der Geschäftsführer von Rostock Port verwies auf die langen Planungsprozesse und den wachsenden Bedarf an Industrieflächen an der Kaikante, der Leiter des Planungsverbandes bat um Lieferung sachdienlicher Hinweise zu den Biotopen. Der Professor von der Uni Rostock stellte klar, dass es bislang keinerlei wissenschaftliche Untersuchungen zum Gebiet gibt, die über eine Bachelor-Arbeit hinausgehen. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen-Fraktion gab zu Protokoll, dass sie (wie auch der Nabu) im Planungsprozess zwar gehört, aber nicht berücksichtigt wurden. Und der BUND sieht sich als Anwalt der sehr besonderen Artenvielfalt des Biotops und bedauert, dass nicht bereits vor Jahrzehnten ein Schutzstatus für diese Flächen beantragt wurde (FFH-Gebiet nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie), wie das in einem solchen Fall Standard ist. Wie immer in einem solchen Fall sollten jetzt Abwägungsprozesse die Flächen- und Bedarfskonkurrenz begleiten. Allerdings sehen die üblichen Planungsverfahren eine solche Beteiligung nur kurzzeitig und erst zu einem Zeitpunkt vor, wo bereits aufwändige Prozesse abgeschlossen sind.

Zum Kurzfilm auf Youtube | Zur Petition



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Online-Diskussion zum Schwerpunktthema

Quo vadis, Volkstheater?

JAN 2024 . Die Rostocker Bürgerschaft hatte 2018, also vor der Corona-Epidemie, vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine, vor dem Terror der Hamas gegen Israel (sowie dessen Vergeltungsschläge im Gaza-Streifen), vor den immer stärker zutage tretenden Auswirkungen der Klimakrise, vor Inflation und Energiepreisexplosion die Errichtung eines neuen Theatergebäudes beschlossen. Damals waren die Kosten dafür auf 110 Mio Euro begrenzt, der Bürgerschaftsbeschluss vom November 2023 ermöglicht eine mehr als doppelt so hohe Finanzierung, auch dank eines Verkaufs von Grundstücken in vielen verschiedenen Rostocker Stadtteilen. Die Stadt hat sich also dazu bekannt, dass diese Facette des Kulturlebens eine der finanziellen Schwergewichte des nächsten Jahrzehnts werden soll

Was fehlt, aber angesichts dieser Tragweite aus unserer Sicht dringend notwendig ist, ist ein fundierter, konstruktiver Austausch darüber, was das Theater, in gewissem Sinne auch in Kompensation dieses Kraftaktes und um das Fehlen des Budgets für andere Ausgaben plausibel zu machen, der Stadt zurückgeben sollte: Welchen Beitrag zum Kulturleben kann und sollte es zukünftig leisten? Wie erreicht es, stärker als bisher, auch jene Stadtteile und Zielgruppen, die aktuell kaum Berührungspunkte mit dem Theater haben. Wie bringt es sich in städtische Debatten ein, wie wird es zum Treiber des Kulturlebens der Hanse- und Universitätsstadt?

Unsere Autorin Antje Jonas, langjährige Vorsitzende des Theaterfördervereins, hatte in ihrem in Ausgabe 113 veröffentlichten Beitrag "Den Vorhang zu und alle Fragen offen - Wohin gehst du, Volkstheater Rostock?" versucht, einen ersten Beitrag zu dieser überfälligen Debatte zu leisten. Den Artikel finden Sie zum Nachlesen noch einmal anbei: Artikel als PDF (320 kB).

Weiter und zur Online-Diskussion.



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Ukrainehilfe

Wir beladen den Katapult-Spendentransporter für die Ukraine

Benjamin Fredrich, Gründer und Inhaber des Greifswalder "Katapult"-Verlags und leitender Redakteur von "KatapultU", ist auch im September und Dezember 2023 wieder in die Ukraine aufgebrochen, um Spenden in ein Krankenhaus nahe der Front zu bringen und auf dem Rückweg die aktuelle Ausgabe von KatapultU abzuholen. Dank großzügiger Spenden zahlreicher Menschen aus Rostock und Parchim konnten wir viel dazu beitragen, den Spendentransporter zum zweiten Mal mit Dingen zu füllen, die dort gerade dringend gebraucht werden. Unser großer Dank gilt auch all jenen, die beim Transport, Beladen und Sortieren geholfen haben.

Weitere Details dazu unter @bennifredrich auf Instagram.




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Bescherung für geflüchtete Kinder

Weihnachtspäckchen für die Kinder in Rostocker Geflüchtetenunterkünften

Lebt man von Sozialleistungen und in einer Sammelunterkunft, fällt Weihnachten deutlich weniger entspannt, gemütlich und geschenkereich aus, als das viele von uns kennen. Deshalb war es uns ein Herzensanliegen, mehr als 130 Kinder aus dem Containerdorf am Fischereihafen und dem Hotel Garni in Toitenwinkel mit liebevoll gepackten Weihnachtspäckchen zu erfreuen. Möglich wurde dies dank vieler Menschen aus Rostock und ganz MV, die Päckchen gepackt, Spielzeug und Süßigkeiten gespendet und uns beim Päckchenpacken geholfen haben.

Wir sind beglückt und danken für so viel warmherziges Engagement.




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Dank Spende der VR-Bank Mecklenburg

Vielfaltsbücher für Kitas und Grundschulen

Dank einer wunderbaren Spende der VR-Bank Mecklenburg konnten wir in den Weihnachtstagen 2023 und den ersten Wochen 2024 Rostocker Kitas und Grundschulen mit Vielfaltsbüchern beschenken. Diese sind dort ab sofort fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit und tragen damit dazu bei, Kindern eine in vielerlei Hinsicht diverse Gesellschaft als positive Normalität nahezubringen. Wir freuen uns und bedanken uns für die Kooperation bei der Grundschule am Taklerring, der Kita "Rappelkiste", der Kita "Wildblume", der Kita "Butzemannhaus" und der Kita "Haus Sonnenblume".

Zur Erinnerung: Aus der Beschäftigung mit Vielfaltskinderliteratur sowie diversen in Umlauf befindlichen Bücherkoffern hatten wir zudem eine Liste mit Buchempfehlungen sortiert nach Altersgruppen zusammengestellt.




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Ausgabe 113 (QIV:2023)

Wenn das Geld alle ist

Gerade scheint es, als würden aktuell geführte Debatten über Budgets und darüber, wofür wir sie bereitstellen, immer auch die Frage beinhalten, welchen Themen wir als Gesellschaft zukünftig mehr oder eben weniger Beachtung schenken möchten. Welchen Stellenwert soll Umweltschutz auf bundespolitischer Ebene haben, welche Rolle spielt Theater in unserem Leben - beziehungsweise für wen von uns? Brauchte es bei jeder Entscheidung FÜR eine Sache nicht immer auch ein Hineinspüren in jene Bereiche, in denen wir damit Abstriche machen? Oder eben, umgekehrt, in diejenigen, die davon profitieren, wenn wir ein Thema durch Entzug von Geldern als wenig relevant einstufen? Wäre dieses Aushandeln nicht auch ein guter Zeitpunkt dafür, den - gesellschaftlichen wie finanziellen - Wert eines Themas differenzierter auszuloten? Hierbei auch zu bestimmen, was ein Projekt leisten sollte, wenn wir uns für seine Umsetzung und damit gegen andere Vorhaben entscheiden? Reichen hier Jas und Neins oder braucht es nicht auch Fragen wie die, ob ein Vorhaben auch in kleinerem Umfang realisierbar wäre? Ob etwa ein Theaterneubau möglicherweise auch für weniger Geld zu haben und damit gleichzeitig auch eine bessere ÖPNV-Anbindung von Groß Klein und Schmarl oder neue Sportstätten möglich sind? Damit Vorteile für unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen erreichbar sind? Den Weg dahin können nur ein guter Überblick und fundierteres Wissen über die Bedarfe in den einzelnen Bereichen ebnen - bei Fachleuten, aber auch bei der Bevölkerung, die durch ihre Meinungsäußerung (oder deren Unterlassen) ein Bild erzeugt, das als Orientierung dient. Das aktuelle Heft möchte einen Beitrag hierzu leisten: Situationen in Rostocker Stadtteilen sichtbar machen, zeigen, wo wir Entwicklungspotential noch ungenügend nutzen, problematisieren, wo wir ggf. noch zu sehr in Ganz-oder-garnicht-Entscheidungen denken. Oder nächste Umsetzungsschritte in den Blick nehmen sollten. Eine in diesem Sinne anregende Lektüre und eine schöne Adventszeit.



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Geschenkeempfehlung

Die ultimative Vielfaltskinderbücherliste

Aus der Beschäftigung mit Vielfaltskinderliteratur sowie diversen in Umlauf befindlichen Bücherkoffern haben wir aus aktuellem Anlass eine Liste mit Buchempfehlungen sortiert nach Altersgruppen zusammengestellt - die Vielfaltskinderbücherliste (PDF/1,5 MB), die sich speziell den Themenbereichen "Vielfalt" bzw. "Diskriminierung" nähert.

Die beiliegende Liste kann für Fest- und Feiertagsgeschenkinspirationen gern auch an die gelegentlich überforderte Verwandschaft weitergegeben werden.

Wir wünschen ein inspirierendes Lesevergnügen!




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Plakat Theaterstück Mittelmeermonologe
Politisches Theaterprojekt in der BÜHNE 602

31. Januar 2024: Aufführung "Mittelmeer-Monologe" in Rostock

Für die Schilderung von Fluchterlebnissen aus der Sicht von Betroffenen und Aktivist:innen hat "Mittelmeer-Monologe"-Autor Michael Ruf aus mehrstündigen Interviews das entwickelt, was er als "dokumentarisches, wortgetreues Theater" bezeichnet. In Kooperation mit der Wort und Herzschlag guG, der Heinrich-Böll-Stiftung MV, der Initiative Kommt Zusammen, dem Verein Palette Rostock e.V. und der Compagnie de Comédie haben wir diese sehr berührende Aufführung nach Rostock geholt und laden Sie ein, am 31.1.2024 ab 19 Uhr in der BÜHNE 602 dabei zu sein.

Tickets: Onlineticketshop oder Ticket-Hotline: 0381 4917922 (Mo.-Sa. 9.00-18.00 Uhr)

Am selben Vormittag zeigen wir übrigens die "Klimamonologe" in einer bereits ausverkauften Vorstellung vor fast 120 Rostocker Schüler:innen und Schülern.




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Siegmann-Medaille und Urkunde
Auszeichnung

Richard-Siegmann-Medaille 2023

Das Kuratorium der Rostocker Richard-Siegmann-Stiftung, benannt nach dem Gründer der Rostocker Straßenbahn AG, hat in diesem Jahr (zusammen mit Wirtschaftspartnern) drei Förderpreise vergeben: Für die Obdachlosenzeitung "Strohhalm", die Pädagogin Lena Bergmann und die Polizistin Chiara Malz. Sowie zwei Medaillen: Eine für den "Zukunftsladen" Toitenwinkel und die andere für die "Stadtgespräche". Wir freuen uns, danken allen Beteiligten sowie der Stiftung für die tolle Orga und geloben, mit dem Preisgeld interessante Projekte zu unterstützen.

Das Thema für 2023 lautete: "Streitkultur und Dialogfähigkeit". Im Mittelpunkt standen dabei folgende Fragen: Wer hat sich dem Dialog zwischen scheinbar konträren Gruppen verschrieben? Wer entwickelt Methoden, die noch Kommunikation ermöglichen, wenn zwischen Gruppen nichts mehr geht? Wer wagt sich auf "vermintes Gelände" selbst da, wo die Kraft der Worte scheinbar nicht mehr ausreicht? Insgesamt gab es 13 Vorschläge.




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Neue Bäume im Rosengarten
Lückenschluss Baumreihen

Rosengarten mit neuen Bäumen wiedereröffnet

Als kulturpolitisches Stadtmagazin kümmern wir uns normalerweise nicht speziell um landschaftsgestalterische Maßnahmen, hatten allerdings hier moniert, dass mitten in einer Klimakrise verantwortungslos einige sehr alte Linden im Zuge der Neugestaltung des Rosengartens gefällt werden sollten.

Jetzt wurde der Rostocker Rosengarten wiedereröffnet, die Baumreihen wurden duch neue Bäume ergänzt und damit die bestehenden Lücken geschlossen. Danke an die Rostocker Bürgerschaft, die Stadtverwaltung sowie den Landschaftsarchitekten für die Berücksichtigung unserer Petition und Anhörung. Hoffen wir, dass die neuen Bäume gut anwachsen und den klimatischen Herausforderungen auch in den kommenden hundert Jahren gewachsen sein werden.




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Infoblatt Nachbarschaftsregale
Projekt

Projekt "Nachbarschaftsregale" aka "Gabenzäune"

Seit einigen Jahren unterstützen viele, viele Rostocker:innen ein Regal für Bedürftige an den Wallanlagen, das aus den "Gabenzäunen" der Corona-Pandemie entstanden war. Hierhin können Menschen nicht mehr Benötigtes (Kleidung, verpackte Lebensmittel, Spielzeug etc.) bringen und Bedürftige mitnehmen - ein Prinzip, das sich neben der Rostocker Telegram-Ressourcengruppe und vielen privaten Mitnahmekisten/Regalen in Wohngebieten bewährt hat. Mehrere tausend Rostock:innen sind in diese niedrigschwelligen Austauschsysteme inzwischen involviert. In Zeiten knapper werdender Mittel, Ressourcenknappheit und Klimakrise ein in vielerlei Hinsicht sinnvolles und erfolgreiches Konzept.

Ein anwohnender Wohnungsbesitzer hatte monatelang versucht, das Projekt zu beenden, weil erst die Sichtachse auf die Wallanlage behindert, dann illegal Sperrmüll abgestellt und schließlich eine Ratte gesichtet wurde. In Abstimmung mit der Stadtverwaltung wurde das Regal jetzt zum "Warnow-Valley" (hinter die ehemalige Knabenschule im Friedhofsweg) verlegt und erfreut sich dort hoher Beliebtheit.

Gleichzeitig hat die inzwischen auch institutionalisierte Gabenzauninitiative beschlossen, dieses Projekt auf neue Füße zu stellen und die "Nachbarschaftsregale" flächendeckend in Rostock zu etablieren. Inzwischen gibt es sieben Standortplanungen. Die "Stadtgespräche" unterstützen und begleiten das Projekt.




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Sharepic Veranstaltung
Veranstaltungsreihe "Beteiligung ganz konkret gedacht"

28.11.2023: Bürgerhaushalte für die Stadtteile?

Veranstalterlogos
Workshop für Ortsbeiratsmitglieder, Quartiersmanager:innen und Interessierte . In den Jahren 2018 bis 2021 hatte die Stadt Bützow die Möglichkeit, mit Unterstützung eines internationalen Expert:innen-Netzwerks ein eigenes, maßgeschneidertes Konzept für einen Bürgerhaushalt zu entwickeln. Nach dessen Erprobung und Optimierung wird dort nun jährlich ein Teil des städtischen Budgets so verwendet, wie die Bürger:innen es sich wünschen. Hierzu sammelt die Stadt zunächst Vorschläge ein, deren Realisierbarkeit dann von der Verwaltung bewertet wird. Aus den so als relevant und machbar ermittelten Ideen dürfen die Einwohner:innen per Abstimmung jene auswählen, die über den Bürgerhaushalt finanziert und dadurch realisiert werden - eine Verfahrensweise, die sich inzwischen großer Akzeptanz erfreut.

Wäre so ein Modell auch in Rostock eine Option, beispielsweise für die Verwendung von Ortsbeiratsbudgets? Oder gibt es in der Stadt andere gute Ideen, wie eine auf Beteiligung basierende Nutzung städtischer Mittel aussehen könnte? - Der Workshop möchte darüber mit denjenigen ins Gespräch kommen, die bereits viel Expertise zum Thema haben: Ortsbeiräten, Quartiersmanager:innen und anderen Aktiven. Im ersten Teil wird eine ausführliche Vorstellung des Bützower Bürgerhaushaltsmodells im Mittelpunkt stehen - hier konnten wir Frau Katja Voß, Verantwortliche innerhalb der dortigen Stadtverwaltung als Referentin gewinnen. Im zweiten Teil geht es um die Verständigung über für Rostock geeignete Lösungen. Die Ergebnisse des Workshops wurden dokumentiert: Protokoll (PDF/193 kB)

Die Veranstaltungen werden vom Agenda21-Rat der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, dem Rostocker Ökohaus e.V. und der Zeitschrift "Stadtgespräche" gemeinsam organisiert.

Eva-Maria Kröger, Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, hat die Schirmherrschaft über diese Veranstaltung übernommen.




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Signet Weihnachtsbaum
Weihnachten 2023

Landgestaltungsadventskalender

Unsere Zeit ist geprägt von vielen großen Herausforderungen - und es gibt wohl niemanden, der angesichts ihres Ausmaßes nicht ab und an zu verzagen droht. Dann weiterzumachen, braucht Mut, Energie und Vertrauen in andere Menschen. Umso wichtiger ist es, dass wir nicht nur das große Ganze, sondern auch unser unmittelbares Umfeld liebevoll im Blick behalten. Uns gegenseitig Kraft geben, solidarisch sind, kleine Dinge tun, die den Alltag erhellen, anderen ab und an das Leben ein wenig erleichtern. Nach unserem Stadtverbesser:innen-Weihnachtskalender 2021 möchten wir jetzt mit dem Landgestaltungsadventskalender und zusätzlichen Akteurinnen (Hanka Gatter aus Parchim und Nadine Förster aus Göhren/Rügen) zeigen, dass das oft einfacher ist als gedacht: Manchmal braucht es nur wenige Minuten unserer Zeit - und die Wirkung ist enorm. Gleichzeitig möchten wir mit diesem kleinen Vorweihnachtsverschönerungsprojekt die vielen wunderbaren Alltagsengagements sichtbarer machen, die es in unserem Land so gibt. Denn sie und Du selbst schaffen das, was wir in diesen Tagen dringend brauchen: liebevolles Land(mit)gestalten.

Wie könnt Ihr den Landgestaltungsadventskalender erhalten? In den berühmten 24 Tagen vor Weihnachten bekommt Ihr wahlweise über Telegram, Instagram oder Whatsapp jeden Tag ein neues Landgestaltungstürchen direkt aufs Endgerät. Folgende Kanäle stehen zur Auswahl:
  1. Tretet unserem Telegram-Kanal bei.
  2. Abonniert unseren Instagram-Kanal @Landgestaltungskalender, auch über diesen Link
  3. Alternativ gibt es auch eine Whatsapp-Gruppe.





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Plakat Erzählbriefkasten
Projekt "Erzählbriefkasten"

Start: Mein Lichtenhagen

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt fördert ein recht ungewöhnliches Projekt, das uns sehr am Herzen liegt: Einwohner:innen erzählen Geschichten aus Ihrem Stadtteil, erinnern sich an Orte, an Begegnungen, an den früheren Alltag eben, der unerzählt bleiben würde und damit verloren wäre. Wo gab es das beste Eis, was liegt unter dem Rodelberg, was war früher in dem Haus bei der Haltestelle und wo haben sich die mit ihren Mokicks getroffen. Nichts Spektakuläres, aber dennoch Identitätsstiftendes. Wir sind gespannt.

Im September 2023 beginnen wir in Lichtenhagen in Zusammenarbeit mit dem RGS-Stadtteilbüro (Lisa Radl) und werden das Projekt noch an zwei weiteren Standorten durchführen. Schlussendlich sind entsprechende Aufbereitungen für eine Ausstellung geplant.

Demnächst mehr: www.erzaehlbriefkasten.de
Oder via Instagram: @erzaehlbriefkaesten_2023



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Ausgabe 112 (QIII:2023)

Jugend forscht anders

Haben Sie in letzter Zeit mal darüber nachgedacht, wie es den Jugendlichen in Rostock so geht? Welche Sorgen und Nöte sie haben, was sie sich wünschen - von Politik und Verwaltung, vielleicht aber einfach auch an Räumen, um Dinge zu tun, die ihnen am Herzen liegen? Wie sehr haben wir ihre Bedürfnisse "auf dem Schirm"? Die Antwort lautet wohl leider: zu wenig. Im aktuellen Heft haben wir deshalb nicht nur dorthin geschaut, wo es in der Jugendarbeit gerade gar nicht gut läuft, sondern auch mit Menschen gesprochen, die sich unter dem Motto "Reclaim Your Streets" um eine Stärkung der Jugendbeteiligung in Rostock bemühen. Andere Beiträge weiten den Blick auf diese "leisen Stimmen" unserer Stadt - wie gut hören wir in anderen Bereichen hin? Sorgen wir gut für wirtschaftlich Benachteiligte und für Geflüchtete? Entstanden sind auch hier Beiträge, die hoffentlich nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zu Veränderungen anregen. Denn auch hier sind wir als Stadtgesellschaft gefragt. Wieder andere Beiträge berichten über engagierte und motivierende Projekte, so etwa das Achterdeck am Stadthafen, das im August 2023 einen neuen Hanse Sail-Ansatz erprobt hat, und Rostocks neues Digitales Klassenzimmer, das viel dazu beitragen kann, Rostocks Schulen auf die Neuausrichtung vorzubereiten, die den Schulunterricht, nicht nur aber auch in unserer Stadt, in der nächsten Dekade prägen wird. Fühlen Sie sich, einmal mehr, zum Weiterdenken und Handeln ermutigt - und kommen Sie gut in einen produktiv-optimistischen Herbst ...



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Ausgabe 111 (QII:2023)

Anders machen! Aber wie?

Die Welt dreht sich und dreht sich und in Rostock bleibt alles beim Alten? Manchmal und manchem mag es so scheinen, aber die Arbeit am aktuellen Heft hat uns davon überzeugt, dass das nur aus der Draufsicht so wirkt. Bei näherem Hinschauen sind wir an allen Ecken und auch dazwischen auf interessante, engagierte Projekte gestoßen - verdiente, die aber offen für Neues geblieben sind, und solche, für die Menschen voller Neugierde und aus Überzeugung neu entwickelte Ideen verfolgen. Am Ende waren es dann auch dieses Mal wieder deutlich mehr Seiten als geplant. Und jede davon hat unseren Blick auf die Stadt ein bisschen erweitert. Wir freuen uns über all den Enthusiasmus, die Energie und den Mut, die darin sichtbar werden - und die in der Summe Bewegung auch in jene Prozesse bringen können, die sich momentan noch nicht so dynamisch wie gewünscht anfühlen. Und dadurch unser gemeinsames Wirken konstruktiv verändern. Lassen Sie sich davon gern den Sommeranfang verschönern. Und zögern sie bitte nicht, uns von weiteren Initiativen zu erzählen, die Unterstützung und Sichtbarkeit verdient haben. Denn diese zu verschaffen, ist eines der Herzensanliegen unseres Magazins ...



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Signet CoffeeCulture
Austausch für Eltern von BIPOC-Kindern

Projekt "CoffeeCulture"

CoffeeCulture Rostock ist ein Begegnungsraum für BIPoC- (diese - etwas sperrige - Abkürzung bezieht sich auf Schwarze, Indigene und People of Color) oder "weiße" Eltern mit "schwarzen" Kindern, der Gelegenheit zum Austausch bietet; an jedem letzten Freitag im Monat von 16 - 18 Uhr in Rostock oder auch online.

Hintergrund: Viele dieser Kinder und/oder die Eltern sehen sich im Alltag rassistischen Bemerkungen, Anfeindungen oder sogar Übergriffen ausgesetzt und möchten sich darüber mit anderen Betroffenen austauschen. Das Projekt entstand im Nachgang der "Internationale Wochen gegen Rassismus".

Mehr: www.stadtgestalten.org/coffeeculture oder www.instagram.com/CoffeeCultureRostock

Unterstützerlogos CoffeeCulture



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Sharepic Literatooor
Literatur & Fußball im Ostseestadion

Medienpartner für das 1. Literatooor-Festival

Vom 12. - 14. Mai 2023 findet im Rostocker Ostseestadion das 1. Literatooor-Festival statt und die "Stadtgespräche" sind Medienpartner. Christoph Martin Schmidt (Festivalleiter) und Roland Koberg (Kurator) versprechen spannende Begegnungen von Schriftsteller:innen und Künstler:innen plus Einlaufsenioren und dritter Halbzeit. Literatur & Fußball als Konferenzschaltung, Geschichten im Gegenlicht des Ligaalltags. Texte nicht nur über Fußball, von Leuten mit Ahnung von Fußball. Die am Wochenende angesetzten Parallelspiele spülen Wirklichkeit auf die Monitore und unterwerfen Fiktion und Theorie dem Realitäts-Check: Sichert Hansa die Klasse, kann der HSV Aufstieg, bleibt Union an Bayern dran? Feiert Napoli den ersten Scudetto seit Maradona und Arsenal den ersten Titel seit "Fever Pitch"? Auch dazu haben die Mitwirkenden etwas zu sagen, kein Fan wird zurückgelassen. Besucher:innen und Performer:innen sind ein Team, geeint durch Festival-Hymne, Cheer-Leading, Banner-Kunstwerke und epische Doppelpässe.

Innerhalb von 48 Stunden lesen Autor:innen in der Literatooor!!-Lounge, auf der Westtribüne und am VIP-Parkplatz, agieren Musiker:innen und Performer:innen im und um das Stadion herum, nehmen dich Vereins-Expert:innen am 32. Spieltag mit zum Fußballgucken in kleiner Runde. Mit dabei sind: Simone Buchholz, Alexander Osang, Alexander Pfeiffer, Cihan Acar, Dagrun Hintze, Clemens Meyer, Ruwen Werthmüller, Lukas Rauchstein & Band, Christian Kuzio, Apex Anima & FRZNTE, die Silberlöwen vom Waldessaum, Imran Ayata, Emily Grunert, Ronny Blaschke, Carla Kaspari, Wolfgang Frömberg, Tonio Schachinger, Moritz Baßler, Mara Pfeiffer aka Wortpiratin ...

Detailinfos unter: www.literatooor.projekte.art
Interview nach Abschluss des Festivals in Ausgabe 111.




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Sharepic RKG4
Rostocker Kulturgespräche #4

Kunst in der Platte

Die Frage danach, was es für ein lebendiges Kunst- und Kulturleben in den ehemaligen DDR-Neubaugebieten braucht, ist in den vergangenen Jahren häufiger gestellt worden - recht allgemein und auch konkret für Rostock. Der
Auftakt der 4. Rostocker Kulturgespräche, der am 16.4.2023 stattfand
(Protokoll (PDF/581 kB)), bat zunächst die in den Stadtteilen lebenden Menschen um eine Bestandsaufnahme: Welche Kulturangebote gibt es schon? Welche werden aktuell dort vermisst und also zukünftig gewünscht? Welche ungenutzten Potentiale sehen die Einwohner:innen?

Gemeinsam zeichneten die Anwesenden ein fundiertes Bild der aktuellen Situation, das den Ausgangspunkt für die
2. Veranstaltung bildet, die am 13.6.2023 um 19 Uhr im Wossidloclub in Schmarl
stattgefunden hat (Protokoll (PDF/613 kB)). Dort richtet sich der Blick nun darauf, was die Menschen in den Stadtteilen des Rostocker Nordwestens gemeinsam mit Rostocker Künstler:innen und Kulturengagierten unternehmen können, um erkannte Defizite zu verkleinern und Potentiale zu nutzen. Anders gefragt: Was kann konkret getan werden, um die Umsetzung der Wünsche und Pläne in den Stadtteilen zu ermöglichen? Wer ist da gefragt? Wo braucht es für die Umsetzung Kooperationen mit Künstler:innen oder Kulturinitiativen aus anderen Stadtteilen?




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Zum Ausleihen

Bücherkoffer: Vielfaltskinderliteratur

Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum Thema Vielfaltskinderbücher haben wir gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern Vielfaltsbücherkoffer für Krippe, Schule und Hort zusammengestellt, die Einrichtungen aus Rostock und Umgebung nun bei uns ausleihen können. Sie möchten dies gern für Ihre Einrichtung tun? Dann gern eine Mail an: redaktion@stadtgespraeche.org




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Rostocks verschwundene Orte

Schulung wider das Vergessen

Erinnert Ihr Euch noch an den Einsatz gegen den Abriss des Elisabethheims, die Besetzung der Heinkelwand und die Proteste gegen die Schließung des Schauwerks, während die Hansestadt den 800. Jahrestag ihrer Gründung feierte? Rostocks damals vom Verschwinden bedrohte und bald darauf tatsächlich verschwundene Orte sind uns schon lange ein Anliegen. Wir glauben, dass sie viel Stadtgeschichte erzählen, die in Vergessenheit gerät, wenn wir nicht aktiv an sie erinnern. Vergessen wir sie, vertun wir Chancen zu lernen, unsere Entwicklung als Stadt besser zu verstehen, zu vergegenwärtigen, was uns ausmacht und geprägt hat. Genau darüber sprechen wir seit 2019 regelmäßig mit Rostocker:innen, die sich zu Stadtführer:innen ausbilden lassen: unser Beitrag über Rostocks verschwundene Orte ist inzwischen fester Teil der Kurse des Rostocker Jugend-, Sprach- und Begegnungszentrums.




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Ausgabe 110 (März 2023)

Neustart: Aufwärts

Das Jahr hat begonnen, so wie das alte endete: als Zeit der Appelle. Man ruft, in der Hoffnung auf Gehör bei möglichst vielen, in eine wenig personalisierte Menge hinein, tut seine Meinung kund, stellt keine Fragen. Die Motivation ist sicher häufig das Gefühl, die eigene Position erhalte nicht genug Berücksichtigung in den öffentlich geführten Debatten, die "lauten Stimmen" seien eher die der anderen. Viel zu oft geht mit der Ablehnung einer anderen Meinung gleich die Ablehnung der ganzen Person einher. Wir wenden uns brüskiert ab, wo wir nicht in ähnlicher Weise auf die Dinge schauen - und versäumen so, die andere Meinung als Chance zur Überprüfung der eigenen zu sehen. Und auch sonst stärkt diese Art der Kommunikation nicht das Gespräch, den Austausch, das Hinterfragen und Revidieren - und erst recht nicht den Dialog auf Augenhöhe. In einem Sachbuch las ich neulich, dass mit unserer ständigen Konsumüberflutung und der hohen Informationsdichte eine Ungeduld und latente Aggressivität einhergehe, wir zu ungeduldig zum Zuhören geworden seien. Stimmt das, hätten wir es mit einem strukturellen Problem zu tun, einer fast zwingenden Auswirkung unserer Gesellschaftsordnung. Uns treibt gerade das Nachdenken um, wie die Rückkehr zu dieser wichtigen demokratischen Gepflogenheit, offene, respektvolle Debatte, gelingen kann. Müssen wir sie erst wieder erlernen, ist uns das Interesse am (Stadt-)Gespräch abhandengekommen, weil uns sein Wert nicht mehr bewusst ist? Wir hoffen, gemeinsam mit Ihnen neue Ansätze und Wege zu finden ...



Internationale Wochen gegen Rassismus

Veranstaltungsreihe: Diverse Kinderliteratur

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus organisieren wir gemeinsam mit zehn anderen Rostocker Vereinen* und Institutionen eine Veranstaltungsreihe, in der sich alles um diverse Kinderliteratur dreht. Mit Workshops, Lesungen und anderen Angeboten wollen wir Fachkräfte und Eltern für eine Arbeit mit Kinderbüchern gewinnen, die viele verschiedene Hautfarben, Geschlechter, Körper und Lebensgewohnheiten als Normalität und Alltag vermitteln. Hier gibt's den Flyer mit allen Veranstaltungen (mehr dazu übrigens auch in Ausgabe 110).

*Bunt statt Braun e.V, Partnerschaft für Demokratie, Volkshochschule Rostock, Literaturhaus Rostock, Palette Rostock e.V., Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft e.V., Fachdidaktik Deutsch der Universität Rostock, Landesfrauenrat M-V e.V., Evangelischen Akademie der Nordkirche und Ökohaus e.V.




Ausgabe 109 (Dezember 2022)

Habemus Rostock:in

Wenige Wochen nachdem dieses Heft erscheint, beginnt ihn Rostock einmal mehr eine siebenjährige Amtszeit - und erstmals die einer OberbürgermeisterIN. Nachdem im Herbst 2022 mit Elizabeth Prommer erstmals eine Rektorin unserer Alma Mater gewählt wurde, übernimmt nun Eva Maria Kröger Anfang 2023 das höchste Amt der Stadt: zwei vielversprechende weibliche Besetzungen. Viel ist darüber geschrieben worden, in den jeweils ersten Tagen nach den Wahlen - und immer wieder werden dabei Hoffnungen artikuliert, was nun endlich besser werden und gelingen möge. Von Klimaneutralität, Bürger:innenbeteiligung, Transparenz, Mitbestimmung und Überwindung der Segregation ist da die Rede, aber auch von wirtschaftlicher Stabilität und Versorgungssicherheit. Ergänzend zu all dem bekräftigen wir unseren Wunsch nach Austausch auf Augenhöhe, gemeinsamem Überlegen und Erproben, Nachdenken, Suchen und Finden. Voller Wertschätzung und mit dem dringend nötigen Mut zur Veränderung, die dann hoffentlich eine Erfüllung vieler geäußerter Hoffnungen möglichen machen wird. Unsere Stadt hat das Potential: Sie ist voller kluger und engagierter Menschen mit viel Gestaltungswillen - eine bislang zu wenig genutzte Ressource, von der die Beiträge in unseren Heften immer aufs Neue und so auch dieses Mal künden. In der Hoffnung, dass sich all die gut und bislang wenig sichtbaren Perspektiven und Kompetenzen im nächsten Jahr zu einem produktiven Gemeinsam verbinden, wünschen wir Ihnen besinnliche Weihnachtstage und einen friedvollen Jahreswechsel. Wir unsererseits sind da voller guter Vorsätze.

Am 5.12.2022 wurde Babette Limp-Schelling, langjährige Geschäftsführerin des Wohltat e.V, der die Rostocker Suppenküchen betreibt und die Straßenzeitung "Strohhalm" herausgibt, mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Wir gratulieren herzlich zu dieser hochverdienten Würdigung!



Online-Diskussion zum Schwerpunktthema

Krieg in der Ukraine

OKT 2022 . Zwischen den quartalsweise erscheinenden Ausgaben haben wir - von SocialMedia-Posts einmal abgesehen - bislang keine Artikel veröffentlicht, weil wir mit unserem Stadtmagazin eher auf langfristige Themen und Entwicklungen in der Region Rostock orientieren.

Nach dem die Artikel zum Thema "Krieg in der Ukraine" in den vergangenen beiden Ausgaben (Hefte 107 und 108) für Aufmerksamkeit gesorgt hatten und nach einem Leserbrief die Diskussion weitergeführt werden sollte, haben wir uns zu einem speziellen Schritt entschieden: Einer Online-Diskussion zwischen Cornelia Mannewitz, die gelegentlich Artikel in den "Stadtgesprächen" veröffentlicht und Tom Maercker (Mitherausgeber).



Ausgabe 108 (September 2022)

Zukunftsenergie: Dialog

Unsere Stadt steht einmal mehr vor einer Wahl des Stadtoberhaupts. Die anstehende kommunale Debatte könnte uns helfen, wieder mehr zu konstruktivem Ausloten und Abwägen, gemeinsamer Lösungssuche und dann auch Entscheidungsfindung zurückzufinden - nach Zeiten, die von zunehmender Polarisierung und Unversöhnlichkeit geprägt waren. Wir als Magazin hoffen sehr, dass dieses Wiedereinüben von Verständigung so gut gelingt, dass das neue Stadtoberhaupt und wir als Stadtgesellschaft den Mut zu wirksamer Bürger:innenbeteiligung finden. Dass am Ende Akteure unsere Stadt lenken, die nicht hoffen, dass andere Meinungen nicht zu laut werden. Die nicht einfach abwarten, bis die Energie der anderen Position erlahmt, sondern aktiv den Dialog suchen, um Ergebnisse zu erzielen, die für viele Menschen akzeptabel sind. Zwei der aktuell schon bekannten OB-Kandidaten haben wir (unter anderem) dazu genauer befragt - der Rest des Heftes entfaltet ein Spektrum an Themen, die zeigen, warum wir diese Dialogfähigkeit so dringend brauchen: Hier geht es um eine Neuausrichtung des Denkmalschutzes, neue Konzepte für regionale Versorgung, eine Facette der zukünftigen Stadtmobilität und auch um unsere verschiedenen Sichtweisen auf aktuelle globalpolitische Prozesse. Außerdem schauen wir wieder zurück in die Stadtgeschichte und vergegenwärtigen damit, was in Rostock schon alles erhofft und erreicht wurde. Auch daraus lässt sich Mut für Kommendes schöpfen.



Reclaim your street

Zu Gast auf dem "Roten Sofa"

Am 18.06.2022 fand in Rostock wieder ein "Reclaim your street" statt - ein Aktionsnachmittag zum Thema Kinder- und Jugendbeteiligung. Wir durften beim Talk auf dem "Roten Sofa" dabeisein und mit verschiedenen Rostocker Aktiven zu diesem Thema ins Gespräch kommen. Es war konstruktiv, durchaus auch kontrovers - und wirklich, wirklich lehrreich.

Herzlichen Dank an die Veranstalter:innen, für Orga und Einladung!



Ausgabe 107 (Juni 2022)

Sag' niemals nie wieder

Erneut ist ein Heft entstanden, das den üblichen Rahmen sprengt - die Zeiten, in den unser kleines Magazin auf 36 bis 40 Seiten passte, scheinen endgültig vorbei: zu groß die Menge an Themen, die wir gern mit Ihnen teilen wollten, zu groß das Bedürfnis nach Debatte und Austausch, über Globales ebenso wie Lokales. Natürlich spielte der Krieg in der Ukraine, auch in seinen Auswirkungen auf Rostock, da eine große Rolle und ist Gegenstand gleich mehrerer Beiträge im hier vorgelegten Heft. Aber auch sonst steht so viel an, dass es zu betrachten und zu besprechen gilt: die Situation der lokalen Kulturszene, die 30 Jahre seit den Ereignissen von Rostock-Lichtenhagen vom August 1992, unser Umgang mit lokaler Geschichte, Beteiligungsverfahren und Prozesse in der Stadt. Und dann gab es da auch noch unsere Schülerredaktion auf Zeit, mit der wir im Mai zusammenarbeiten durften und in der gleich mehrere interessante Texte entstanden. Was an unserer Stadt ist spannend und bemerkenswert, wenn man 13 oder 14 Jahre alt ist?

Vertagt haben wir letzten Endes eine ausführliche Beschäftigung mit dem Rostocker Projekt "Smile City". Hier hatten wir bei der Stadt einen Stand der Konzepterarbeitung nach immerhin zwei Jahren Projektlaufzeit abgefragt und zu viele ausweichende Antworten erhalten, um etwas für Sie Interessantes daraus zu generieren. Wir bleiben am Thema dran und berichten im nächsten Heft - auch darüber, was sich zwischen der ersten und einer weiteren Anfrage an die Stadt getan und hoffentlich auch entwickelt hat. Fürs erste wünsche ich Ihnen jedoch eine anregende und hoffentlich motivierende und engagierende Lektüre des Heftes ebenso wie unserer Beilage zum Thema "Kultur in der Krise", die im Rahmen der 2. Rostocker Kulturgespräche entstand - einer Reihe, die unsere Zeitschrift gemeinsam mit der Compagnie de Comédie und der Initiative "Kommt zusammen" organisiert.



Schüler:innenredaktion

Kleidertausch, Cheerleading, Geflüchtete und Gehlsdorf-Psychiatrie

Am 19.5.2022 fand an vielen Schulen in ganz Deutschland die Aktion "Wir spenden unsere Hände" statt - Schüler:innen der siebten bis zehnten Klassen arbeiteten einen Tag in einem Unternehmen, einem Verein oder im Bereich privater Hilfe und spendeten den dafür erhaltenen Lohn für ukrainische Geflüchtete. In der "Stadtgespräche"-Redaktion haben wir als Beitrag zu dieser schönen Aktion eine Schüler:innenredaktion für einen Tag eingerichtet und die Schüler:innen gebeten, über ein Thema zu schreiben, das sie selbst, vermutlich aber auch die Leserschaft interessiert. In einer gemeinsamen Schreibwerkstatt entstanden an diesem Tag unter anderem diese Texte (übrigens auch in Ausgabe 107).

Dank an die vier Schüler:innen, die konzentrierte Arbeit und natürlich die Spende!



STADTGESPRÄCHE.TV #5

Im Interview: Arne Papenhagen, Festivalleiter FiSH 2022

Arne Papenhagen, Festivalleiter beim Filmfestival im Stadthafen (FiSH), resümiert das diesjährige Festival unter Nach-Corona-Bedingungen, schaut auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu vergangenen Jahren und gibt einen Ausblick auf die Zukunft des Rostocker Kurzfilmfestivals. Mehr dazu unter www.fish-festival.de.



Rostocker Kulturgespräche #2

Kunst und Kultur in der Krise - genervt und entmutigt oder experimentierfreudig und voller Elan?

05.05.2022 . 19:30 Uhr . BÜHNE 602   | Die "Rostocker Kulturgespräche" gehen in die 2. Runde. Kaum ein gesellschaftlicher Bereich hat in der Zeit der Pandemie so lange Schließungen erdulden müssen wie die Kunst- und Kultureinrichtungen in Stadt und Land. Wurde ihnen damit - und auch mit dem überschaubaren Protest dagegen - eine geringe Relevanz attestiert? Was kann die Branche tun, um ihre Bedeutung wieder stärker sichtbar zu machen? Braucht es ein neues Selbstverständnis, mit neuen Ideen und einem neuen Gemeinschaftsgefühl? Wie kann Rostocks Kultur in der Stadt wieder sichtbarer werden?

Am 5. Mai ab 19:30 Uhr wollen wir im Foyer der BÜHNE 602 mit Euch und Ihnen darüber diskutieren, unterstützt durch folgende Statements:

Andreas Stegemann
Anne Kellner
Danilo Tank
Franziska Pfaff
Philipp Boddien
Ralph Kirsten
Ralph Reichel
Stefanie Rübensaal
Uwe Neumann

sowie die Moderation von Christopher Dietrich und Erik Raab. Anschließend freuen wir uns auf einen motivierten und entspannten Ausklang bei Gesprächen im Foyer der BÜHNE 602 - für Getränke ist gesorgt. In Vorfreude auf einen besonderen Abend: Antje Jonas, Daniel Nitsch, Martina Witte und Kristina Koebe.



Geflüchtetenhilfe in Rostock

Aktivierung der Schwarmintelligenz via Telegram

Uns erreichen in den vergangenen Tagen recht unterschiedliche Meldung darüber, wie gut (bzw. weniger gut) die Aufnahme der Geflüchteten aus der Ukraine in Rostock klappt. Das mag auch daran liegen, dass viele Helfer:innen nicht wissen, was andere tun. Um neben der persönlichen Betreuung und Orga für Geflüchtete wenigstens einen kleinen Beitrag zu leisten, haben wir zunächst zwei einfach zugängliche, öffentliche Social-Media-Gruppen bei Telegram eingerichtet, von denen wir glauben, dass sie helfen, Informationen zu bündeln, zu verbreiten und die jeweils richtigen Ansprechpartner:innen zu finden.

u_talk_rostock
Diese Gruppe ist vor allem für den Austausch der Geflüchteten in der Region Rostock miteinander gedacht, um das Ankommen in der Region zu erleichtern.
Sprachen: Ukrainisch, Russisch, Englisch
Einladungslink: t.me/u_talk_rostock

u_help_rostock
Diese Gruppe dient vor allem dem Austausch von Helfer:innen, um möglichst schnell und unaufwändig an relevante Informationen zu kommen und KnowHow/Erfahrungen weiterzugeben. Es geht thematisch um die Registrierung, Unterkünfte, medizinische Versorgung, psychologische Hilfe, Impfangebote, Schule/Kita, Arbeitsaufnahme, Sprachkurse, SIM-Karten, Versicherungen sowie zu praktische Angebote, Hilfen etc. Hier können auch Fragen gestellt oder Lösungen gepostet werden.
Sprachen: Deutsch, Englisch
Einladungslink: t.me/u_help_rostock

Sollten Sie Hinweise oder weitere Vorschläge haben, wir hören zu und bemühen uns um Lösungen.



Ausgabe 106 (März 2022)

Was tun?

Unsere Arbeit an diesem Heft hat in Zeiten des Nachdenkens und Diskutierens über lokalpolitische Prozesse begonnen. Sie war geleitet von dem Wunsch nach einer vertieften Auseinandersetzung mit den Themen Klimaschutz und Bürger:innenbeteiligung. Voller Neugierde haben wir aktuelle Entwicklungen in Augenschein genommen, mit Verantwortlichen wie mit Bürger:innen gesprochen, in dem Bemühen, Potentiale auszuloten, Neues zu erproben. Jetzt, wo all die mit Mühe und Engagement verfassten Texte vor uns liegen, erscheinen sie auf einmal fremd. Mitten in Europa ist ein grausamer und vollkommen sinnloser Krieg ausgebrochen, uns eint die Erschütterung über das Leid, das er mit sich bringt. Worte dafür zu finden, fällt schwer. Und doch werden wir Worte brauchen, in den kommenden Tagen und Wochen, die hoffentlich und schnellstmöglich eine Rückkehr zu Frieden und Verständigung mit sich bringen. Und in denen dann genau dieses Nachdenken über Zukünftiges dringend nötiger sein wird denn je.

Im vollen Bewusstsein all dessen, legen wir dieses Heft in Ihre Hände, für die Zeit, in der sich an das bis vor kurzem Gedachte und Gewollte anknüpfen lässt.



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Publikation

Out now: "Planungszellen"

Dieser Tom hat die bereits 1976 von Prof. Dienel aus Wuppertal "erfundenen" Planungszellen analysiert und dazu alles, was Sie darübner wissen müssen, in kurzer Form zusammengestellt. Auf nur 20 Postkartenseiten finden Sie alles Wissenswerte zum Verständnis, Sinn und Ziel dieser vielfach erprobten Form der Bürgerbeteiligung, zu der wir auch eine Veranstaltung mitorganisiert haben. Egal, ob Sie als Mitglied ausgewählt werden, Planungszellen organisieren möchten oder sich nach dem Unterschied zu Bürger:innenräten oder unseren Parlamenten fragen.

Und so geht es los: "Beginnen wir mit dem Versuch einer Definition: Eine Planungszelle (PZ), gelegentlich auch als Bürger:innengutachten bezeichnet, ist eine repräsentativ zusammengesetzte Gruppe aus mindestens 25 per Los ausgewählten Bürger:innen ab 16 Jahren. Diese arbeiten in parallelen Kleingruppen wechselnder Zusammensetzung über insgesamt vier Tage zusammen. Sie informieren sich über ein bestimmtes Thema, beraten intensiv darüber und formulieren Empfehlungen dazu. Sinnvoll ist der Einsatz mehrerer, paralleler Planungszellen.

Damit wird auch klar, was Planungszellen nicht sind: Sie sind keine Volksabstimmung, keine Volksbefragung, kein Bürgerparlament, keine Bürger:innenrat, kein thematischer Beirat und es geht auch nicht um Petitionen. ..." Interessiert?

Sie können sich ganz einfach das PDF (ca. 1,8 MB) herunterladen.



Planung Klimaneutralität

Wir haben nachgefragt ...

Im Herbst 2021 kam eine Vielzahl von verstörenden Nachrichten für all diejenigen zusammen, die den Rostocker Oberbürgermeister Klaus Ruhe Madsen sowie die Bürgerschaft ernst genommen hatten. Wir erinnern uns: Rostock möchte innerhalb von reichlich einer Dekade klimaneutral werden. Gleichzeitig häufen sich aktuell in unserer Stadt problematische Entwicklungen bzw. Entscheidungen, darunter:
  • Im Rosengarten sollen aus kosmetischen Gründen zunächst fünf 140 Jahre alte Linden gefällt werden, weitere sollen neben den neu errichteten Wohnblöcken folgen. (Petition | MV1)
  • Im Zuge der BUGA stehen weder Diversifizierung, noch Aufforstung, nachhaltiges Bauen, Dachbegrünung oder Flächenentsiegelung im Mittelpunkt, sondern das genaue Gegenteil: konservative Standard-(Beton)Bauprojekte mit enormen CO2-Emissionen. (Plan | News)
  • Die Wiese zwischen Vogelsang und Rathaus soll bei der geplanten Umgestaltung komplett versiegelt werden.
  • Für den geplanten Radschnellweg nach Warnemünde sollen 300(!) Bäume im Branstorfer Wald gefällt werden, anstatt dafür Teile der vorhandenen Straßeninfrastruktur zu nutzen. (Infos mit Zahlschranke: NNN | Kommentar)
  • Am "Groten Pohl" neben dem Südring soll eines der letzten alten Innenstadtbiotope mit Standardwohnblöcken und einem Autovermietungszentrum zugebaut werden. (Infos: KGA | NABU)
  • Für die geplante Hafenerweiterung sollen 600(!) Hektar Moor, Bachlandschaft und wertvolle Biotope mit Beton zugeschüttet werden (Petition).
Keines der Projekte scheint notwendig oder in dieser Weise nach aktuellen Planungen sinnvoll. Sie sind vor allem eines: klimaschädlich. Und bei keinem gab es eine relevante Bürgerbeteiligung. Wir haben nachgefragt und nicht vom Bürgermeister, sondern von der Klimaschutzleitstelle eine (erste) Antwort erhalten. Die haben wir inzwischen (etwas ausführlicher) kommentiert und stellen sie nun zur Diskussion ... (PDF/120kB)



Stadtverbesser:innen-Weihnachtskalender

Danke, liebe Stadtverbesser:innen!

Ab November 2021 konntet Ihr ihn abonnieren oder verschenken: Rostocks ersten Stadtverbesser:innenweihnachtskalender, gefüllt mit 24 Ideen, Aktionen, Impulsen - Dingen, die Rostock schöner, besser, solidarischer, schlauer, liebenswerter und/oder auf andere Weise lebenswerter machen. An 24 Tagen, ersonnen von ganz verschiedenen, großartigen, engagierten Rostocker:innen. Alle Interessierten erhielten ab dem 1. Dezember jeden Morgen ein Stadtverbesserungs-"Türchen" frei Haus, per Whatsapp, Telegram oder Email - ganz nach Wunsch. Das fand selbst das "Nordmagazin" einen Beitrag wert. Danke, NDR!

Viele Engagierte habe sich nicht nur inhaltlich und ergänzend beteiligt, sondern haben die Anregungen aufgegriffen und Rostock damit Tag für Tag ein wenig interessanter und hilfsbereiter gestaltet. Dafür bedanken wir - die Stadtverbesser:innenweihnachtskalender-Crew - uns ganz herzlich und wünschen uns und Euch, dass einige dieser Ideen vielleicht ein wenig Konstanz erhalten und von wieder anderen aufgegriffen werden und somit nicht nur zur Weihnachtszeit Sinn stiften. Bleibt gesund, neugierig und solidarisch!



Ausgabe 105 (Dezember 2021)

... die So-li-da-ri-tät!

Das aktuelle Heft kann man guten Gewissens als Themenpotpourri bezeichnen: Wir schauen auf den Groten Pohl und ins Ahrtal, berichten von der Kidical Mass und aus Rostocks Psychosozialen Zentrum, würdigen Rostocker Lokalgrößen des 19. und 20. Jahrhunderts und träumen von der Zukunft des Rostocker ÖPNV. Wir werfen einen Blick auf all die Rostocker Initiativen, die in den vergangenen Jahren für mehr Klimaschutz gestritten und dieses Jahr von der Richard-Siegmann-Stiftung präsentiert und teilweise mit einem Preis geehrt wurden. Wir führen ein produktives Gespräch darüber, wie den aktuellen Polarisierungen in unserer Gesellschaft entgegengewirkt werden kann. Mit partizipativer Kunst, lautet eine der Antworten, die das Heft darauf gibt. Womit es auch der Frage nachspürt, was Kultur und Kunst in unserer Gesellschaft sein können und sollten. In der Summe zeichnet das Heft damit das Bild einer Stadt, in der es viel zu tun gibt, in der aber in den letzten Monaten auch erstaunlich viel in Bewegung geraten ist. Einer Stadt mit einer aktiven Stadtgesellschaft - in unglaublich vielen verschiedenen Bereichen. Das macht Hoffnung für das kommende Jahr, gerade in einer Zeit, in der vielenorts Ratlosigkeit und Resignation zu dominieren scheinen. Lassen Sie uns die hier sichtbar gemachte Energie für produktives gemeinsames Weiterdenken städtischer Prozesse auf Augenhöhe nutzen. Dann könnte 2022 ein gutes Jahr werden, allen schwerer beeinflussbaren Widrigkeiten zum Trotz. Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie aus unserem kleinen Heft ein wenig von diesem Gefühl mit in die Weihnachtstage nehmen können. Haben Sie eine gute Zeit und kommen Sie optimistisch gestimmt und gesund im neuen Jahr an.

PS: Ralph Kirsten wurde am 26.11.2021 für seine Bemühungen und sein stetiges Engagement für die freie Kulturszene der Kulturpreis der Hansestadt Rostock verliehen. Die Redaktion der "Stadtgespräche" gratuliert herzlich zu dieser hochverdienten Würdigung!



Stadtverbesser:innenweihnachtskalender 2021

Türchen Nr. 6: Zehn Quadratmeter Buchenurwald für 40 Euro

Unser Weihnachtskalender hat uns heute empfohlen, ein Stück ursprünglichen Buchenwald nachhaltig zu sichern. Das wollten wir einfach mal ausprobieren. Resultat: Wir haben 10 m² alten Buchenwalds in der Eifel-Region für die kommenden fünfzig Jahre sicher geschützt. Dabei werden ca. 1,2 Tonnen CO2 dauerhaft im Wald gespeichert. So einfach könnte die Klimaneutralität erreicht werden.

Das geht übrigens auch als Kompensation für weihnachtliche Shopping-Anfälle oder wirklich notwendige Urlaubsreisen. Oder einfach als Weihnachtsgeschenk.

Seit 2007 gabe es die "Waldaktie" übrigens auch in unserem Bundesland - also der Zeit weit voraus - und wurde inbesondere für die Kompensation von Urlaubsreise nach MV vom Tourismusverband vermarktet. 85.000 Waldaktien wurden damals verkauft, danach gingen angeblich die Flächen aus. Vielleicht wäre es jetzt Zeit für einen Neustart?!

Alternativ geht das auch z. B. für M-V unter planet-tree.de oder generell unter www.planted.green mit Schwerpunkt auf Unternehmen.



STADTGESPRÄCHE.TV #4

Im Interview: Daniel Nitsch, alias Hounah

Daniel Nitsch - alias Hounah - spricht über die Hintergründe und Schwerpunkte seines Wirkens als Rostocker Musiker, DJ und Produzent, aber auch als politischer Mensch sowie natürlich über das Zustandekommen seines neuen Albums "Broken Land".



Richard-Siegmann-Medaille 2021

Klimaschutzbewegungen im Fokus

Für 2021 und 2022 hat die Richard-Siegmann-Stiftung das Motto "Rostock und die Klimakrise" ausgegeben - 2021 mit dem Fokus auf die Aktivist:innengruppen, 2022 auf die Lösungen der Unternehmen. In diesem Jahr waren 19 verschiedene Vereine, Initiativen, Gruppierungen und Vorhaben nominiert. Gewonnen hat "Rostock for Future". Förderpreise gingen außerdem an die "Plastikfreie Stadt", "Radentscheid", "Science for Future", Kerry Zander und Dr. Ralf Kähler.

Kristina Koebe aus unserer Redaktion engagiert sich ehrenamtlich im Kuratorium der Robert-Siegmann-Stiftung.



Appell an die Ministerpräsidentin von MV mitunterzeichnet

Jugend spricht: Bitte um ein Aufnahmeprogramm für Afghan:innen

Okt 2021 . Jugend spricht   | "Jugend spricht" ist eine Initiative junger Geflüchteter in Mecklenburg-Vorpommern, die sich seit 2019 für die Gleichberechtigung und gegen die Diskriminierung geflüchteter Menschen einsetzt. Sie tun dies, indem sie Kinder und Jugendliche zusammenbringen, unterstützen und Freizeitangebote schaffen.

In Anbetracht des dilletantischen Rückzugs der deutschen Einsatzkräfte aus Afghanistan schweben momentan tausende Menschen, die dort als "Ortskräfte" für deutsche Organisationen und Mionisterien gearbeitet haben, in aktuter Lebensgefahr. Daher bittet "Jugend spricht" um ein Landesaufnahmeprogramm für Afghan:innen, wie es bereits andere Bundesländer geschaffen haben. Wir haben diesen Appell mit 65 anderen Organisationen unterstützt.



Flutopferhilfe

Mit den Dachzeltnomaden im Ahrtal

Okt 2021 . Herbstferien in MV   | Wir entscheiden spontan, im Ahrtal zu helfen, weil wir von Freund:innen erfahren haben, dass dort zwar viele Spenden ankommen, es aber an praktischer Hilfe fehlt. Also setzen wir uns mit den Dachzeltnomaden (DZN) vor Ort in Rupperath in Verbindung, werden für einige Tage Teil des Teams - und tauchen in eine für uns völlig neue Welt ein - mehr dazu auch später in Ausgabe 105 der "Stadtgespräche" ...



Wahljahr 2021 (II)

#unteilbar-Demo

Sep 2021 . Am 18.09.2021 folgten mehrere tausend Menschen aus ganz MV dem Aufruft des #Unteilbar-Bündnisses zu einer Großdemonstration in Rostock. In fünf Blöcken (Jugend, Antirassismus, Klima, soziale Gerechtigkeit und Queerfeminismus) haben die Teilnehmer:innen noch einmal deutlich gemacht, was sie von der Politik in Land und Bund für die kommenden Jahre erwarten: "Die vergangenen Jahre haben politische und gesellschaftliche Missstände offenbart: Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer und von der Pandemie nur noch verschärft. Anfeindungen und Ausgrenzungen von Rechts und das Sterben an den EU-Außengrenzen nehmen kein Ende. Die Klimakrise vergrößert globale Ungleichheiten und Wohnen wird zum Luxus. Doch auch in MV sind wir viele - eine Zivilgesellschaft, die ihre Stimmen unteilbar dagegen erhebt.

  • Wir stehen für eine geschlechtergerechte und inklusive Gesellschaft ein, an der alle gleichermaßen teilhaben können.
  • Wir stellen uns geschlossen gegen Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus!
  • Wir fordern eine konsequente, verantwortungsbewusste und gerechte Klimapolitik.
  • Wir fordern menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen, Bildung, Gesundheitsversorgung und Wohnraumpolitik, die nicht vom Markt reguliert sind. Egal ob Stadt oder Land.
  • Wir setzen uns ein für die Menschenrechte aller, für das Recht auf Schutz und Asyl - vor Ort und weltweit. Menschenrechte sind nicht verhandelbar!
  • Wir wollen eine gerechte, eine solidarische, eine unteilbare Gesellschaft. Divers, vielfältig, feministisch und nachhaltig.
Dafür gehen wir am 18.09. auf die Straße! Im Vorfeld der Landes- und Bundestagswahlen machen wir unsere Zusammenhänge und unseren Zusammenhalt sichtbar. Wir sind #unteilbarMV - über 200 unterzeichnende Initiativen aus dem ganzen Bundesland und alle, die an das bunte MV von morgen glauben. MEHR



Neues Format: Rostocker Kulturgespräche #1

Der Umgang mit Rostocks kulturellem Erbe

16.09.2021 . BÜHNE 602   | Die "Rostocker Kulturgespräche" sind ein Quartalsformat der Initiative „Kommt Zusammen”, der Compagnie de Comédie und den Stadtgesprächen gefördert von der Ehrenamtsstiftung MV. In dieser Ausgabe diskutierten Thomas Werner (Kulturamt), Reno Stutz (Geschichtswerkstatt), Eva-Maria Kröger (DIE LINKE), Johannes Kalbe (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Urs Blaser (MS Stubnitz) zum Umgang mit dem historischen Erbe der Hansestadt nach den konkreten Vorfällen auf dem Baugrundstück neben dem Glatten Aal in der Rostocker Innenstadt.



Ausgabe 104 (September 2021)

Was wäre, wenn ...

"Was wäre, wenn bis 2035 ...?" - so begannen insgesamt sechzehn Fragen, mit denen wir im August 2021 auf dem Neuen Markt die Rostocker einluden, über die Zukunft ihrer Stadt nachzudenken. Die Vielzahl und Vielfalt der Rückmeldungen hat uns inspiriert und motiviert: so viele klar formulierte Meinungen, so viel Bereitschaft zum aktiven Mittun, so viele andere und weiterführende Ideen. Das aktuelle Heft knüpft an diesen Austausch an, denkt aber die Themen Stadtentwicklung und Bürger:innenbeteiligung auch in andere Richtungen weiter: Es geht um einen Bürgerhaushalt, den Wärmeplan, kreative Stadt(mit)gestaltung und vieles mehr. Wir schauen nicht nur in die Zukunft, sondern auch in die Vergangenheit - und über den Tellerrand: nach Bützow, nach Loitz, nach Alt Tellin, wo Dinge in Bewegung sind, die uns als Stadt bereichern können. In der Hoffnung, damit das wechselseitige Lernen, das gemeinsame Planen und das inspirierte Handeln zu befördern, wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns auf Ihre Rückmeldungen. Herzlich ...



STADTGESPRÄCHE.TV #3

Im Interview: Tom Maercker zum "Kistenkunst"-Projekt

Tom Maercker erklärt Motivation, Ablauf und Hintergründe des Stadtgespräche-Beitrags zum "Kistenkunst"-Projekt und wie er die anderen Beiträge wahrgenommen hat.



Kistenkunst

Was wäre wenn 2035 ...

Im Sommer 2021 fand in Rostock ein von der Hanseatischen Bürgerstiftung und dem Grünamt initiiertes Projekt unter dem Titel "Kistenkunst" statt. Die "Stadtgespräche" haben sich daran selbst mit einem Beitrag beteiligt. Tom Maercker übernahm die Konzeption und Gestaltung der Kiste. "Was wäre, wenn bis 2035 ..." stand für 16 aus der Kiste ragende Fragen am Satzanfang. Die Fragen sollten zum Nachdenken anregen, in welcher Gesellschaft wir zukünftig leben wollen und welche Schwerpunkte wir ggf. setzen, wenn die anstehende Transformation zu Klimakrise und Teilhabe ohnehin große Veränderungen mit sich bringen würde.

Die Fragebögen wurden (samt Bleistiften) vor Ort zum Ausfüllen zur Verfügung gestellt und konnten anschließend in den Briefkasten daneben gesteckt werden. Wie hätten Sie entschieden?

Die Besucher haben davon so regen Gebrauch gemacht, dass wir wirklich täglich leeren und Nachfüllen mussten. In Ausgabe 104 der "Stadtgespräche" erfolgte eine detailliertere Auswertung des Projekts sowie des Feedbacks der Besucher:innen. Und wir haben außerdem noch ein Gespräch mit dem "Kistenkünstler" aufgezeichnet, in dem Sie auch erfahren, was das mit der Schnur soll, die oben alle diese Fragen miteinander verbindet.



Innovations-Camp

Projekt "STÄRKE-RE-FORM" in Loitz

Das von der Gemeinde Loitz und fint e. V. organisierte Innovations-Camp Stärke-re-form ist Teil verschiedener Teilkonzepte der Bewerbung von Loitz als "Zukunftsstadt 2030" zusammen mit einem Wohnprojekt (1 Jahr kostenfrei in Loitz) und dem ursprünglich geplanten Neolink-Festival. 24 Designer:innen aus der Bundesrepublik, Österreich und Italien arbeiteten dazu an fünf Aufgaben zur Umgestaltung verschiedener Aspekte der Stadt. Im August 2021 fand das Innovations-Camp vor Ort statt, wo auch die Lösungsvorschläge präsentiert wurden.

Tom Maercker aus der Redaktion hat als Designer am Wettbewerb teilgenommen und in Ausgabe 104 der "Stadtgespräche" dazu einen Bericht veröffentlicht.



STADTGESPRÄCHE.TV #2

Im Interview: Carolin Hannert, Konfliktforscherin an der Uni Rostock

Ergänzend zu den zwei Beiträgen in der Printausgabe der Rostocker "Stadtgespräche" (Ausgaben 103 und 104) zeigt die Rostocker Konfliktforscherin Carolin Hannert die Schwerpunkte ihrer Arbeit auf und macht deutlich, was in unserer sehr fragmentierten Gesellschaft eigentlich nötig wäre, um zu Lösungen zu kommen.



STADTGESPRÄCHE.TV #1

Im Interview: Lea Friedrich, Mitinitiatorin des "Walk of Care"

Mit diesem Beitrag betreten wir ein wenig Stadtgesprächs-Neuland: Unter STADTGESPRÄCHE.TV werden wir von nun an in unregelmäßigen Abständen Interviews mit interessanten Gesprächspartner:innen auch als Videobeitrag veröffentlichen. Der erste, im Rahmen dieser Reihe entstandene Beitrag ist das Interview mit Lea Friedrich, der Mitorganisatorin des "Walk of Care" 2021 in Berlin.



Veranstaltungsreihe: "Bürgerbeteiligung für Rostock?!"

Teil 5: Geeignete Formate für eine stärkere Bürger:innenbeteiligung in Rostock

Der am 8.6.2021 stattfindende Abschluss unserer Veranstaltungsreihe war der vergleichenden Betrachtung der Formate und der Entwicklung von konkreten Empfehlungen für Rostock gewidmet. Nach einem Blick auf bestehende Strukturen (beigefügte Präsentationen) wurden die in der Reihe präsentierten Formate auf ihre Eignung für Rostocker Bedarfe geprüft.




Ausgabe 103 (Juni 2021)

Wir.kümmern.uns.

Die Bewegungsräume werden wieder größer, alles fühlt sich an wie eine Rückkehr zum Leben vor dem Lockdown. Haben wir nun in den vergangenen fünfzehn Monaten tatsächlich Dinge überdacht, neu gewichtet, neu erfunden? Was nehmen wir mit aus dieser Zeit, in die "Normalität", die nun offenbar doch keine ganz veränderte wird (so zumindest der Eindruck aus den ersten Lockerungstagen)? Adressieren wir jetzt wieder verstärkt all die essentiellen und drängenden Probleme, die im Lockdown nur noch gedämpfter wahrgenommen und behandelt wurden? Betrachten wir kritisch, welche Entscheidungen in den Zeiten reduzierter Kommunikation gefällt wurden, revidieren wo es möglich ist? Oder verlieren wir uns erst einmal im Aufholen versäumter Amüsements? Urlaub jetzt, Klimagerechtigkeit später? Was ändern wir dauerhaft an unseren Abläufen und Strukturen - beispielsweise im Gesundheitswesen oder in der eigenen Familie? Das hiermit vorgelegte Heft ist ein Plädoyer dafür, die vielen brennend aktuellen und doch öffentlich wenig präsenten Themen nicht aus dem Blick zu verlieren - und es möchte zeigen, welches Spektrum da auf unser Engagement wartet. Nicht als schimpfende Empörung am Küchentisch, sondern konstruktive, engagierte, gern auch kreative Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit. Die dann aber auch Gehör braucht. Interessierte Rezeption. Gespräche, Diskussion, ggf. auch Streit. Aushandlungen. Gemeinsame Entwicklung von Ideen.

Als Metapher hierfür erweitern wir mit dieser Ausgabe unseren Aktionsradius - einmal mehr: Zum einen legen wir dem Heft eine kleine Broschüre bei, die genauer erklärt, was es mit einem Austausch im Rahmen von Bürger:innenversammlungen auf sich hat, kurz knapp und hoffentlich gut nachvollziehbar. Außerdem begleiten wir erstmals einen Beitrag mit einem filmisch aufbereiteten Interview - schauen Sie also gern auf unsere Website, wenn sie das hier abgedruckte Interview zum "Walk of Care" in Ton und Bild erleben möchten. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen - hierzu und zu anderen Fragen, die das Heft aufwirft (noch ein Novum in der Aufbereitung). Wir freuen uns also auf das Gespräch mit Ihnen! Herzlich ...



Veranstaltungsreihe: "Bürgerbeteiligung für Rostock?!"

Teil 4: Innovative Bürgerbeteiligung in Taiwan - Was wir in Europa und Rostock davon lernen können

Am 4. Abend unserer Veranstaltungsreihe "Bürgerbeteiligung für Rostock", die am 6.5.2021 stattfand, waren gleich drei Referent:innen zu Gast, die gemeinsam ein lebendiges und inspirierendes Bild der in den letzten Jahren in Taiwan etablierten Bürger:innenbeteiligungsformate zeichneten: der Botschafter Taiwans in Deutschland, Prof. Jhy-Wey Shieh, die Bürgerbeteiligungsexpertin Pey-Fen Fuh und die Umweltschutzaktivistin Shiuan-Ru Wang.




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Out now: "Bürger:innenräte"

Dieser Tom hat auf Basis polnischer und britischer Erfahrungswerte in aller Kürze und Prägnanz zusammengestellt, was Sie über Bürger:innenräte wissen müssen. Auf nur 20 Postkartenseiten finden Sie alles Wissenswerte zum Verständnis, Sinn und Ziel dieser neuen, alten Form einer deliberativen Demokratie. Egal, ob Sie als Mitglied ausgewählt werden, einen Bürger:innenrat organisieren möchten oder sich nach dem Unterschied zu unseren Parlamenten fragen.

Und so geht es los: "Beginnen wir mit dem Versuch einer Definition: Eine Bürger:innenversammlung (BV), gelegentlich auch als Bürger:innenrat oder Bürger:innenkonvent bezeichnet, ist eine repräsentative Stichprobe zufällig ausgewählter Bürger:innen, die sich im Auftrag einer konkreten Region temporär über ein bestimmtes Thema informieren, darüber beraten und Empfehlungen dazu formulieren.

Damit wird auch klar, was Bürger:innenversammlungen nicht sind: Sie sind keine Volksabstimmung, auch keine Volksbefragung, kein Bürgerparlament, keine Bürgergutachten mit Planungszellen oder ein thematischer Beirat, es geht auch nicht um Petitionen ..." Interessiert?

Sie können sich ganz einfach das PDF (ca. 1,8 MB) herunterladen.



Veranstaltungsreihe: "Bürgerbeteiligung für Rostock?!"

Teil 3: Bürgergutachten in Planungszellen

Teil 3 der Reihe "Bürgerbeteiligung für Rostock" am 13.4.2021 beschäftigte sich mit der "Bürgergutachten in Planungszellen". Referent Wolfgang Scheffler engagiert er sich seit 2002 in der Anwendung von Bürgergutachten mit Planungszellen und betreibt deren Weiterentwicklung.




Kunst-Kultur-Soli-Aktion

Ich vermisse ..., weil ...

"Ohne Kunst wird's still" hieß es in einer Kampagne, an der sich vor einigen Monaten zahlreiche Social-Media-Nutzer beteiligten. Inzwischen hat es fast den Eindruck, als würden wir beginnen, uns an diese Stille gewöhnen. Vergessen, was Kunst und Kultur vor der Pandemie für uns waren und täglich sein sollten: Horizonterweiterung, Gedankenimpuls, wertvoller Diskursbeitrag, Anlass zur kritischen Reflexion. Bereicherung. Irritation. Genuss. Ärgernis. Farbenvielfalt. Fröhlichkeit. Austausch. Kreativitätsgenerator. Gesprächsanlass. Gemeinsames Erleben. Und noch so vieles mehr ... weiter auf Stadtgestalten | Teilnehmen? Facebook | Instagram


Wahljahr 2021

Wir sind #unteilbar

"#Unteilbar - diesem Ruf folgten 2018 in Berlin über 250.000 Menschen, darunter auch Einzelpersonen, Gruppen und Initiativen aus Mecklenburg-Vorpommern. Wir wollen dieses Symbol nun aufgreifen und hier in MV die Unteilbarkeit derjenigen zeigen, die sich für eine solidarische Gesellschaft einsetzen. Unser Ziel ist eine stetige und dauerhafte Vernetzung, indem bestehende Bündnisse zusammenfinden und neue entstehen. Die #unteilbar-Demonstrationen und Aktionen in vielen Städten Deutschlands machten deutlich, dass die Zivilgesellschaft – trotz unterschiedlicher Perspektiven und Ausgangspunkte – zusammensteht. Demokratie muss täglich neu erkämpft, demokratische Strukturen erhalten und gestärkt werden. Die Zivilgesellschaft ist gefordert, wachsam zu sein ..." MEHR



Ausgabe 102 (März 2021)

Mal wieder: Zuhören

Das aktuelle Heft blättert wieder ein so großes Themenspektrum vor uns auf, dass es uns zunächst schwer fiel, einen Titel für unsere 102. Ausgabe zu finden. Wie bringt man ein Nachdenken über die Pandemie mit dem Bemühen der Universität um Klimaneutralität bis 2035 unter einen begrifflichen Hut? Wie die notgedrungen sehr unterschiedlichen Sichtweisen einer Pflegemutter, eines Theaterpädagogen und einer Krankenschwester auf unsere aktuelle gesellschaftliche Situation? Im Rahmen der Endredaktion wurde deutlich, dass die Verbindung enger ist als zunächst vermutet: Das Heft versammelt jeweils mehrere Beiträge zu einem Thema, die dann ein ganzes Spektrum an Perspektiven und Erwartungen abbilden. Sollen diese in eine gemeinsame Handlungsstrategie möglichst vieler Menschen übersetzt werden, müssen wir uns vergegenwärtigen, dass es nicht die eine Wahrheit, die eine Deutungshoheit, die eine richtige Maßnahme gibt. Die Universität Rostock symbolisiert dies mit der Etablierung eines runden Tisches zum Thema Nachhaltigkeit. Die über die Pandemie nachdenkenden Autor:innen dieses Heftes steuern zwar ihre Überlegungen und Beobachtungen bei, erheben diese aber nicht zum Non plus ultra. Die mit diesen Zusammenstellungen verbundene Botschaft: Wir werden keinen für alle vertretbaren Weg finden, wenn wir nicht aufmerksam zuhören, die anderen Bedürfnisse empathisch wahrnehmen, auch wenn es angesichts eigener Sorgen und Ängste sehr schwerfällt. Aus diesem Gedanken heraus ist das Heft, jenseits all der wichtigen und wertvollen inhaltlichen Statements, auch ein großer Appell. Vielen Dank, dass Sie diesem mit der Lektüre des Heftes Ihre Aufmerksamkeit schenken ...



Veranstaltungsreihe

Bürgerbeteiligung für Rostock?! Teil 2: Bürger:innenversammlung

Teil 2 der Reihe "Bürgerbeteiligung für Rostock" am 02.03.2021 beschäftigte sich mit der "Bürger:innenversammlung" (BV). Referent Marcin Gerwin aus Gdansk/PL ist Spezialist für nachhaltige Entwicklung und deliberative Demokratie, Koordinator von Bürger:innenversammlungen sowie studierter Politikwissenschaftler, Mitbegründer der Sopoter Entwicklungsinitiative und Autor mit einiger Praxiserfahrung bei der Etablierung und Umsetzung der sog. "BVs".




Veranstaltungsreihe

Bürgerbeteiligung für Rostock?! Teil 1: Klimabeirat

Am 21. Januar startete die Veranstaltungsreihe zum Thema "Bürgerbeteiligung"mit dem Thema "Klimabeirat" - ein Modell, mit dem die Stadt Gütersloh bereits engehende Erfahrungen gemacht hat. Online eingeladen war dazu dessen stellvertretender Vorsitzender, Achim Hertzke. Mitveranstaltende sind (neben den "Stadtgesprächen"): das Zentrum kirchlicher Dienst, das Ökohaus Rostock, die Rostocker Agenda 21, die Bürgerlobby Klimaschutz Rostock sowie das Beteiligungswerk.




Ausgabe 101 (Dezember 2020)

Ich bin eher so neutral

Am letzten Tag der Arbeit an diesem Heft fasste die Rostocker Bürgerschaft den Beschluss, bis 2035 eine Klimaneutralität unserer Hansestadt zu erreichen. Soll dies nicht bei reiner Symbolpolitik bleiben, müssen sehr schnell, sehr umfangreiche Maßnahmen beschlossen, ja im Grunde die gesamte Rostocker Stadtentwicklung auf den Prüfstein gestellt werden. Die Frage "wie kann das gehen" wird unsere kommenden Monate und Jahre prägen. Die letzte "Stadtgespräche"-Ausgabe des Jahres 2020 möchte zu diesen Überlegungen Konstruktives beitragen: sie hinterfragt beispielsweise, inwiefern und wann der jüngst so gepriesene technologische Trend Wasserstoff bzw. daran ausgerichtete, milliardenschwere Projekte tatsächlich ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz sind. Sie stellt das Konzept der Bürger:innenräte vor und damit eine Option echter Bürgerbeteiligung am Prozess, die unter anderem in Frankreich schon sehr erfolgreich erprobt wurde. Gleichzeitig blicken wir auf Themen wie Datensicherheit und Femizid, hochwichtige Aspekte also, die im Alltag wenig präsent sind, aber unbedingt unsere Aufmerksamkeit, unser kritisches Bewusstsein brauchen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nicht nur eine schöne, besinnliche und gesunde Weihnachtszeit, sondern auch Zeit für Reflektion und Mitgestaltung - bleiben Sie auch 2021 konstruktiv, tolerant, kritisch und engagiert. Unsere Zeit kommt ohne dies nicht aus.

PS: Zu guter Letzt sei mir noch ein Redaktionsglückwunsch erlaubt. Eine kleine, lokale Buchhandlung, die die Stadtgespräche seit längerem liebevoll in ihren Regalen platziert, wurde vor wenigen Wochen mit dem diesjährigen Buchhandlungspreis ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch, Sequential Art!!



Aus gegebenem Anlass: Wir/andere über uns: Artikel im Stadtmagazin "0381" und Interview beim Sender "MV1".



















Preview zum Jubiläum

Dokumentarfilm "NOW" (D 2020)

19.10.2020, 19 Uhr – Li.Wu. in der in der Frieda23: Preview "NOW" und anschließendes Filmgespräch mit der Autorin Claudia Rinke und Rostocker Klimaaktivisti - Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung MV und der Rostocker "Stadtgespräche" aus Anlass des 100. Heftes und des 25jährigen Bestehens unseres Stadtmagazins

"If you fail, we will never forgive you!" Zornig appelliert die Generation junger Klimarebellen an die Vernunft der Erwachsenen und macht 2019 zum Jahr ihres Protests. Der Grund: unser aller Zukunft ist bedroht durch die globale Erwärmung. Das Pariser Klimaabkommen von 2015? Eine hohle Phrase, wenn es nach ihnen geht! Die schwedische Schülerin Greta Thunberg steigt zur Leitfigur einer weltweiten Bewegung auf, die mit zivilem Ungehorsam, Streiks und Demos die breite Öffentlichkeit wachrüttelt und rasant an Einfluss gewinnt. Endlich horchen auch die Regierungen auf. Regisseur Jim Rakete befragt einige der prominentesten Gesichter der Klimarebellion nach ihren Motiven. Er steckt uns dabei mit ihrer ungeheuren Energie und ihrem Wissensdurst an. Ihre Ziele haben sie alle klar vor Augen. Denn was immer auch geschehen muss: Es muss jetzt geschehen!

Der Sender "MV1" hat den Filmabend begleitet und einen kurzen TV-Beitrag dazu produziert.




Dannenröder Forst

Ein Besuch im Protest-Camp

OKT 2020 . Ein seit 40(!) Jahren geplantes Autobahnteilstück der A49 soll durch einen der ältesten Mischwälder Mitteleuropas sowie ein Trinkwasserschutzgebiet führen und wird jetzt - wo offenkundig ist, dass schnellstmögliche Klimaneutralität die einzige Chance auf eine lebenswerte Zukunft ist - von der schwarz-grünen Landesregierung in Hessen mit allen Mitteln durchgesetzt. Um die Rodung umsetzen zu können, werden Polizeihundertschaften aus dem gesamten Bundesgebiet zusammengezogen, eine Festungsanlage für Polizei- und Baufahrzeuge errichtet, Gesetze geändert und Baumhäuser von Protestierenden unter billigender Inkaufnahme lebensgefährlicher Unfälle gewaltsam und (wie später ein Gericht feststellen wird) rechtswidrig geräumt - so die Protestierenden. Wir wollen uns einen eigenen Eindruck verschaffen. Notizen eines Besuches vor Ort ...



Ausgabe 100 (September 2020)

100 - Und jetzt?

Eigentlich soll es ja im Editorial primär um den Inhalt des eingeleiteten Heftes gehen - und nicht um uns selbst. Wir erlauben uns in diesem Fall eine Ausnahme zu machen und mit Ihnen zumindest auf dem Papier anzustoßen - auf unser 100. Heft und das 25jährige Bestehen dieses kleinen Magazins. Begonnen hat alles 1995 mit einer so kleinen wie enthusiastischen Redaktion, hervorgegangen aus der Bürgerinitiative für eine solidarische Gesellschaft. Erschienen ist in diesem ersten "Stadtgespräch" ein seit dem oft zitierter Beitrag von Olaf Reis mit dem Titel "Rostock als geistige Lebensform". Nicht nur wir, sondern auch der Autor des Beitrags haben sich daran erinnert - und knüpfen mit einem Text im aktuellen Heft daran an.

Seitdem ist viel Wasser die Warnow entlang geflossen. Die Oberbürgermeister kamen und gingen, die Groß- und Kleinprojekte ebenfalls, ein Theaterneubau war bis dahin nicht dabei, doch nun soll auch das endlich gelingen. Das kleine Magazin gibt es immer noch. Es hat das Leben seiner Redaktionsmitglieder bereichert, Ihres hoffentlich auch das eine oder andere Mal. Wir danken Ihnen sehr für Ihr Interesse, ihre Unterstützung für und Solidarität mit diesem kleinen Ehrenamts(herzens)projekt. Möge es weiter erscheinen, so lange unsere Stadt dies braucht.

Im aktuellen Heft finden Sie Auszüge aus der Online-Ausstellung "Stark machen", die der gleichnamige Verein (ehemals Frauen helfen Frauen) aus Anlass seines 30. Vereinsjubiläums präsentiert. Und: Wir präsentieren am 19.10. um 19 Uhr zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung den Film "NOW" als Preview inklusive Podiumsgespräch mit der Filmautorin Claudia Rinke im Li.Wu. Herzlich ...



Ausgabe 99 (Juni 2020)

Post-Coronialismus

Die Herleitung, dass wir derzeit besondere Zeiten erleben, kennen Sie inzwischen zu Genüge - wir belassen es also bei diesem kurzen Verweis, um dann anzukündigen, dass wir auch mit dieser 99. Ausgabe ein ungewöhnliches Heft vorlegen. Die Wochen seit dem 13. März waren jenseits von Corona ereignisarm und boten genau deshalb Raum für grundlegende Reflexion - darüber, wie unsere Gesellschaft derzeit aufgestellt ist, wie sie sich entwickeln wird und welche Chancen die fundamentale Covid-19-Krise bietet. Umso bedrückter beobachten einen aktuellen Normalisierungsprozess, der all diese Überlegungen ad acta zu legen scheint. Unter dem Primat des wirtschaftlichen Wiederaufbaus als Revitalisierung der traditionellen Branchen drohen wir in ein Vor-Fridays-for-Future-Zeitalter zurückzukehren - die Stichworte Autokaufprämie, Lufthansarettung und Rettungspakete für die Kreuzfahrtschiffe seien hier nur kurz genannt. Was diese Zeit also braucht, sind alternative Konzepte, die dennoch so im Jetzt verhaftet sind, dass sie viele Menschen überzeugen und emotional "mitnehmen". Dies bedenkend legen wir den Schwerpunkt dieses Hefts darauf, die verschiedenen Bereiche unserer Gesellschaft auf ihre Zukunftsfähigkeit hin zu betrachten. Wir loten aus, was jede:r Einzelne für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit tun kann und wie sich aus der Summe aller Handlungsoptionen gesellschaftlicher Wandel ableiten kann. Tom Maerckers umfangreicher Beitrag eröffnet eine mehrteilige Reihe, die hoffentlich (begründeten) Optimismus verbreitet. Gerahmt wird dieser Auftakt durch Beiträge zu aktuellen städtischen und regionalen Themen, die gerade in diesen Zeiten Beachtung und Empathie brauchen. Wir wünschen Ihnen also eine mutmachende und zum Tätigsein motivierende Lektüre - bleiben Sie gesund und tolerant ...



Ausgabe 97/98 (Dezember 2019)

BUGA Rostock reloaded?!

Wir leben in bewegten Zeiten - diese fast schon nach Plattitüde klingende Zustandsbeschreibung veranschaulicht das hiermit in Ihre Hände gelegte Heft in besonderem Maße: Kaum je zuvor unterschied sich eine Ausgabe so stark von dem, was in der vorbereitenden Redaktionssitzung geplant worden war. Erbetene, teilweise vorher schon zugesagte Beiträge wurden abgesagt, aus Unsicherheit, wegen zu hoher Arbeitsbelastung - und hier und da mag auch Ermüdung eine Rolle gespielt haben, angesichts all der Debatten, die unsere Zeit fordert, angesichts all der Themen, die unsere Beachtung verlangen. Gleichzeitig tat sich in den vergangenen Wochen in Rostock so viel, dass wir nicht nur keine Mühe hatten, die entstandenen Lücken zu füllen, sondern am Ende sogar beschlossen, erstmals in der Geschichte der Stadtgespräche ein Doppelheft herauszugeben, um all den Themen und Texten, die so dringend gelesen werden sollten, keine Absage erteilen zu müssen. Am Ende sind Stadtentwicklung und Klimaschutz die dieses Heft prägenden Themen geworden - wir gehen also mit dem Zeitgeist und verbinden in schon erprobter Weise Globales und Lokales. Auf dass die Rostocker Dimension dabei so anschaulich werde, dass die Lektüre zum Handeln, Unterstützen, Mitdiskutieren, Gegenreden motiviert. Nutzen Sie also gern die nun anstehende Weihnachtszeit für die Lektüre - und kommen Sie also motiviert und wohlbehalten in das nächste Jahr, das neben einer neuen Dekade auch eine 100. Ausgabe der Stadtgespräche und unser 25jähriges Magazinjubiläum mit sich bringen wird ...



Ausgabe 96 (September 2019)

Weiter so? Oder ...

Hatten Sie diesen Sommer auch das Gefühl, dass auf vielen verschiedenen Ebenen Dinge in Bewegung geraten sind? Die weltpolitische Situation hat sich weiter verschärft, Namen wie Trump, Salvini und Bolsonaro die Schlagzeilen der letzten Monate maßgeblich mitgeprägt. Der Regenwald brennt, der Permafrostboden beginnt zu schmelzen, Gletscher drohen zu verschwinden. In Europa hat ein fragwürdiger politischer Vorstoß Ursula von der Leyen in einen Chefsessel gehoben, der zumindest teilweise auf nationalistischen Schultern ruht. Und auch auf nationaler Ebene verschiebt sich das Parteiengefüge immer bedrohlicher, wie die letzten Landtagswahlen ebenso deutlich machten wie die deutschlandweiten Reaktionen darauf. Pünktlich zum 30. Jahrestag der politischen Wende in Ostdeutschland scheinen überwunden geglaubte Gräben zwischen Ost und West wieder tiefer zu werden. Auf lokalpolitischer Ebene herrscht einerseits Aufbruchsstimmung - durch die Kommunalwahl wurden stark veränderte Weichen gestellt, das Volkstheater hat einen neuen Intendanten bekommen - gleichzeitig findet ein altes Trauerspiel auch 2019 seine Fortsetzung: Ein weiteres Rostocker Denkmal ist in Gefahr geraten. All dies konturiert eine Welt, die sich von der vor einem Jahr gravierend unterscheidet - und dennoch fühlt sich das Leben irgendwie normal an und scheinen viele Dinge ihren gewohnte Lauf zu nehmen. Umso wichtiger ist es, die Dinge genau in den Blick zu nehmen, aktiv zu sein, seine Komfortzone zu verlassen, wo es dringend nötig ist. Auch darum geht es in unserem aktuellen Heft ...



Ausgabe 95 (Juni 2019)

Mit Augenmaß

Vieles ist in Bewegung geraten, in den letzten Wochen und Monaten; Dinge, die stabil und unverrückbar schienen, werden in Frage gestellt. Die etablierten Parteien durchleben eine Identitätskrise, die nur mit grundlegender Neukonzeption beantwortet werden kann, Begriffe wie Enteignung und Sozialismus finden Eingang in breit geführte öffentliche Debatten. Gesetzesverschärfungen bedrohen Presse- und Meinungsfreiheit und stellen damit demokratische Grundwerte zur Disposition. Klimaschutzfragen trennt die Menschen in jene, die aus Furcht vor Einschränkungen lieber die Überbringer:innen schlechter Botschaften schelten, und denen, die die Dringlichkeit des Anliegens auf die Straße treibt. All diese regionalen, nationalen und globalen Prozesse finden in Rostock ihre Entsprechungen - lokal heißt eben nicht "von Überregionalem entkoppelt sein". Das aktuelle Heft berichtet von Menschen und Initiativen, die sich zu dringenden aktuellen Fragen engagieren, aber auch von jenen, die in kleinen und größeren Projekten dafür sorgen, dass soziale und kulturelle Belange nicht aus dem Blick geraten. Denn auch sie prägen unsere Gesellschaft - und ohne sie gäbe es weniger Ebenen, auf denen politische Kontrahenten dann doch auch Einigendes finden, das am Ende dringend benötigten Konsens erlaubt. In diesem Sinne: Kommen Sie engagiert, kritisch aber auch konsensbedürftig in und durch den Sommer ...



Ausgabe 94 (März 2019)

Haben wir eine Wahl?

Das Jahr 2019 hat bewegt begonnen: Die Schüler:innen aus allen Teilen des Landes, Europas und der Welt machen uns vor, wie international vernetzter Protest funktioniert und immer mehr Menschen mitreißt. Der Frauen:streik 2019 wird in Kooperation zahlreicher Städte und Länder vorbereitet und durchgeführt. Ist dieser internationale Schulterschluss nicht das was es braucht, in Zeiten, in denen unser Leben durch weltumspannende Strukturen geprägt ist? Auf lokalpolitischer Ebene bereitet man die Kommunalwahl vor, im bekannten, wahlkampfspezifischen Zwiespalt zwischen Vielversprechen und Profilierung. Wir haben die derzeit nominierten OB-Kandidaten zu jenen Themen befragt, die nach unserem Empfinden bislang wenig sichtbar waren, aber für die zukünftige Stadtentwicklung bedeutsam sind. Darüber wurden aber andere lokale Themen keinesfalls vergessen - und auch unsere vieldiskutierten Betrachtungen zum Thema DDR fortgesetzt, die das so genannte "Wendejubiläum" mit seinen nun anstehende deutschlandweite Debatten vorbereiten, von denen wir uns Differenzierung und klischeefreie inhaltliche Schärfe wünschen. Kommen Sie gut in den ereignisreichen Frühling ...



Ausgabe 93 (Dezember 2018)

800: Unreflektiert bis peinlich?

Unser aktuelles Heft atmet weitaus mehr Geschichte als gewöhnlich - eigentlich kein Wunder am Ende jenes Jahres, in dem das große Stadtjubiläum begangen wurde. Der richtige Zeitpunkt für eine Bestandsaufnahme: Hat uns das Jahr vorangebracht, in unserer Beschäftigung mit Historie, Gegenwart und Zukunft? Haben wir Dinge diskutiert, gemeinsam durchdacht und auf dieser Basis auch konkretisiert, umgedeutet, in Angriff genommen? Der Eine oder Andere mag an dieser Stelle die Stirn runzeln oder gar den Kopf schütteln - und stimmt damit in eine kritische Reflexion ein, die das aktuelle Heft - unter anderem -leistet. Da wäre definitiv mehr möglich gewesen, im Jahr der Würdigung achthundertjähriger Stadtgeschichte, hoffen wir also auf ein Unijubiläumsjahr. Bis dahin beschäftigt uns die jüngere deutsche Geschichte: Pit Köppens im vergangenen Heft begonnene Betrachtungen zu Ostdeutschland vor und nach der Wende werden fortgeführt und von Olaf Reis aufgegriffen - zwei Texte mir reichlich Stoff zum Nachdenken und zur Diskussion. Darüber hinaus gibt es eine große Bandbreite an aktuellen Themen: Radentscheid, European Balcony Projekt, jüngste Demos gegen die AfD, die letzten Entwicklungen in Sachen Theaterneubau und dergleichen mehr versorgen Sie in der besinnlichen Zeit mit Wissenswertem und Motivierendem. Kommen Sie gut ins neue Jahr und möge 2019 friedlich und konstruktiv werden, lokal wie global ...



Ausgabe 92 (September 2018)

Was Hänschen nicht lernt ...

Das letzte Drittel des Stadtjubiläumsjahres ist angebrochen - und schon jetzt fühlt es sich an, als sei die Würdigung der 800-jährigen Stadtgeschichte Vergangenheit. Als "Jahr" angekündigt, war es am Ende eher ein "Wochenende", auf das sich die Feierlichkeiten konzentrierten - eine Art Mega-Hansesail mit Historisierung und internationalem Flair. Deshalb sei einmal mehr die Frage erlaubt: ist es das, was ein Stadtjubiläum sein sollte? Wir als Redaktion hätten uns mehr echte Reflexion gewünscht, eine intensivere inhaltliche Auseinandersetzung mit der Geschichte Rostocks. Einen Beitrag dazu leistet im aktuellen Heft nicht nur der dritte Teil des spannenden Rückblicks von Antje Jonas, sondern auch Pit Köppens Text über den Umgang mit DDR-Geschichte und die kluge Analyse von Olaf Reis, die die Ursachen für aktuelle Ereignisse wie die in Chemnitz in der Geschichte sucht - und fündig wird. Sie alle sind Wind unter den Flügeln unserer "Verschwundene Orte"-Aktivitäten: auch im September waren wir wieder unterwegs, um Geschichtsvergessenheit entgegenzuarbeiten, auch dazu mir in diesem Heft. Und natürlich gibt es wie immer auch viel Aktuelles: da geht es um den Montagsbalkon, neue Aktivitäten in der FRIEDA23 und die "Budhilde", die ein neues Zuhause sucht, um nicht ein weiterer verschwundener Ort zu werden. Ihre Unterstützung ist hochwillkommen - hier und anderswo ...



Ausgabe 91 (Juni 2018)

Was ist wichtiger als die BUGA?

Selten haben Beiträge unseres Heftes so viel schriftliche Resonanz ausgelöst, wie die beiden Erfahrungsberichte von Rostockerinnen, die sich in den vergangenen Jahren um die Unterstützung Geflüchteter bemühten. Vor allem mit einem von beiden setzten sich die an uns gesendeten Emails und Briefe setzten auseinander, mit kritischem Grundtenor. Zur Veröffentlichung freigegebene Äußerungen finden Sie in diesem Heft, ganz im Sinne unseres Konzepts, subjektiven Sichtweisen ebenso Raum zu geben wie dann ggf. geäußerten Gegenmeinungen - was im besten Fall in produktiven Austausch und ein Überdenken eigener Positionen mündet. Für die Redaktion war die Situation zudem ein Grund mehr, sich auch weiterhin mit dem Thema zu beschäftigen: Und so finden Sie in dieser Ausgabe einen offenen Brief und das Ergebnis einer Presseanfrage an die Rostocker Stadtverwaltung. Über ein in Reaktion auf die Leserbriefe vereinbartes Treffen mit einem sozialen Träger werden wir dann im nächsten Heft berichten. Denn natürlich sollten hier auch andere aktuelle und brisante Themen nicht zu kurz kommen - so etwa die umstrittene Entscheidung für eine millionenschwere BUGA-Bewerbung und problematische Entwicklungen im Rostocker Umland, die wir viel stärker wahrnehmen sollten als dies häufig gelingt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nicht nur einen schönen Sommer, sondern auch eine aktivierende Lektüre. Und: Schreiben Sie uns ...



Ausgabe 90 (März 2018)

I-N-T-E-G-R-A-T-I-O-N

Ohne dass wir es vorher geplant hatten, ist die Frage, wie es um die Integration Geflüchteter in Rostock steht, einer der Schwerpunkte dieses Hefts geworden. Wir hatten uns in der Redaktionsrunde gefragt, wie es denn darum stünde, nach einer Demo Geflüchteter Anfang diesen Jahres, auf der sie für Unterstützung bei der Wohnungssuche warben - viele von Ihnen seit unerträglich vielen Monaten mit der ganzen Familie in kleinsten Unterkünften lebend. Also sprachen wir mit Menschen, die regelmäßig mit Geflüchteten arbeiten, beruflich und ehrenamtlich. Die daraus entstandenen Beiträge können unseren Blick darauf zu schärfen, was getan werden muss - denn offenbar gibt es mehr als genug Handlungsbedarf auf einem Gebiet, das vielen von uns im Alltag aus dem Blickfeld geraten ist. Grund genug für uns, sich auch in den kommenden Heften weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Andere Beiträge im Heft sind nicht weniger brisant: Die Aktivitäten der Identitären Bewegung in Rostock, der Abriss der Heinkelmauer, die mögliche Errichtung des Ostsee-NATO-Hauptquartiers in Rostock - sie alle brauchen unsere Beachtung. Und unser Engagement. Wir hoffen, Sie auch mit dieser Ausgabe unseres kleinen Magazins dazu zu ermuntern ...



Ausgabe 89 (Dezember 2017)

Erstmal zerstören

Das Jahr 2017 geht in seine letzte Phase. Schaut man auf die Ereignisse in unserer Stadt in den letzten Monaten und Wochen, kommt ein dem angemessenes, entspannte Gefühl kaum auf. Alte Gebäude verschwinden - das ehemalige Elisabethheim, Teile des ehemaligen Dieselmotorwerks gibt es nicht mehr. Die Heinkelmauer scheint bald zu folgen. Gleichzeitig wird eine Bebauung des Stadthafens geplant, soll eine Klärschlammanlage entstehen, ist Rathausanbau schon zu Ende gedacht, ehe die Ideen im öffentlichen Bewusstsein angekommen sind und grundsätzliche Fragen gemeinsam durchdacht wurden - um nur einige, besonders aussagekräftige Beispiele zu nennen. Die Rostocker reagieren sehr unterschiedlich: Die Bandbreite reicht vom verbalen Protest, über das Bemühen um Mitsprache und Aktivierung von Unterstützern bis zu radikalen Schritten wie Besetzungen. Die so artikulierten Unzufriedenheiten haben eine Vielzahl der Beiträge zum aktuellen Heft geprägt: Wie sind diese Prozesse verlaufen? Was ist missglückt und sollte man zukünftig besser machen? Welche Gremien sollten hier stärker Einfluss nehmen bzw. einbezogen werden? Was Sie hier lesen werden, ist nur der Beginn eines gemeinsamen Nachdenkens, das so lange anhalten muss, bis hier ein neuer Grad der Transparenz und andere Kriterien Raum erobert haben. Insofern ist ausdrücklich und in besonderem Maße Ihr Mitreden erwünscht - schreiben Sie uns ...



Ausgabe 88 (September 2017)

Reformiert Euch!

Und wieder ist es ein Heft, das von den Mühen um viele kleine Stadtbausteine berichtet - die Suche nach einem neuen Standort für die Wagenplatzinitiative, das Bangen um die Interkulturellen Gärten, das Scheitern der Bemühungen um den Erhalt des Elisabethheims, den Frust über die aktuellen Entwicklungen in Warnemünde, der hoffnungsvolle Kampf um die Mühlendammschleuse. Wir erzählen von Dingen, von denen wir meinen, dass sie mehr Beachtung und Unterstützung verdienen, weil all diese kleinen Bausteine so wichtig für eine lebendige und vielfältige Stadt sind. Und waren selbst überrascht, als sich im Verlauf des Redaktionsprozesses Parallelen auftaten - zu Ereignissen die ungefähr 500 Jahre zurückliegen und die man dieses Jahr ganz besonders beachtet. Der Beitrag von Antje Jonas über die Reformation in Rostock ebenso wie die Rezension des Reformationskrimis von Frank Schlößer zeigen: Die Geschichte von Idee und Widerstand, von Einsatz und Scheitern, ist so alt wie unsere Stadt selbst. Und trotz aller Rückschläge haben sich Dinge vorwärts bewegt. Ein klares Argument für's Weitermachen ...



Ausgabe 87 (Juni 2017)

Nachhaltiger Stadtumbau

Frankreich hat gewählt, Großbritannien hat gewählt - und schon wieder scheint die Situation in Europa und in der Welt eine neue. Erstmals seit viel zu Langem fühlt es sich ein bisschen so an, als würden Dinge sich auf positive Weise neu sortieren, als wehe ein nach internationalem Zusammenhalt strebender politischer Geist über den alten Kontinent. Hat er die Kraft, den nationalistischen Bestrebungen Einigendes entgegenzusetzen?

In Rostock dagegen, so scheint es, nehmen die Dinge einen immer wieder ähnlichen Verlauf. Unmittelbar bevorstehende Jubiläen, eigentlich doch vor allem Anlass zu Besinnung, Selbstreflexion, zu sozialem Miteinander, strahlen nicht wahrnehmbar in das Lebensgefühl der Menschen hinein. Und wirken sich nicht erkennbar auf unseren Umgang mit Geschichte aus. Ein stadtgeschichtliches Museum fehlt und ist nicht angedacht, aktuelle städtische Projekte gehen viel zu oft mit einer Auslöschung historischer oder schützenswerter Orte einher.

Und ein bisschen ist es, als verschwände mit ihnen stets aufs Neue ein kleines Stück Seele der Stadt. Menschen, die solche Entwicklungen betrauern, winken inzwischen häufig resigniert ab - jede/r von ihnen hat eine Geschichte des Aufbegehrens und des daraufhin erlebten Scheiterns zu erzählen. Und so werden diejenigen, die eine ausgewogene Stadtentwicklung anmahnen, die neue Wohnungen und Industrieflächen nicht für das Einzige halten, was eine lebenswerte Stadt braucht, immer stiller. Man verstummt oder zieht sich in kleine Enklaven zurück, in denen es noch Gestaltungsnischen gibt.

Dabei steckt in dem Beobachteten eine ebenso uralte wie hochaktuelle Moral: Stadt ist da gut und echt, wo sie von ihren Bewohnern gestaltet wird. Aus unserer Sicht sollte dies das zentrale Thema der anstehenden Jubiläumsmonate sein. Die Formate, in denen das verhandelt wird, müssen wohl von den RostockerInnen selbst kommen. Auch darum geht es in diesem Heft. ...



Zum 800-jährigen Stadtjubiläum:

Rostocks verschwundene Orte

Nach der Aktion "Mitbewohner gesucht" 2015 haben wir zusehen müssen, wie sich verschiedene Verantwortliche der Stadtöffentlichkeit, aber auch die Stadtverwaltung selbst wiederholt aus der Verantwortung für die lebendige Bewahrung und kritische Aufarbeitung der Stadtgeschichte ziehen und damit die Entwicklung einer reflektierten Stadtidentität behindern, indem sie einfach unliebsame oder störende Elemente beseitigen.
Grund genug für uns, die bigotten Feierlichkeiten zum 800jährigen Stadtjubiläum Rostocks kritisch zu begleiten u. a. mit einer Mahnwache, einer thematischen Stadtralley zum Tag des offenen Denkmals sowie einer Rede vor der Robert-Siegmann-Stiftung zur historischen Verantwortung.



Im Interview

Zu Gast beim Radio-Lohro-Format "Pottkieker"

Am 03. März 2018 bat uns die "Pottkieker"-Redaktion von Radio Lohro zum Interview.



Bürgerinitiative

Gegen den Abriss des ehemaligen "Elisabethheims"

Das ehemalige "Elisabethheim" in der Ulmenstraße 45 kann auf eine sehr wechselvolle Geschichte zurückblicken. Die Chronik der Uni Rostock berichtet dazu: "Im Jahre 1898 erfolgte eine Erhebung über die Anzahl, Art und Lebensweise der im Lande Mecklenburg-Schwerin lebenden Körperbehinderten. Unter der Schirmherrschaft der Herzogin Elisabeth, Gemahlin des damals regierenden Herzogs Albrecht zu Mecklenburg, wurde am 8. Juli 1899 in Schwerin beschlossen, eine 'Krüppelanstalt' in Rostock zu gründen. Im Jahre 1900 wurde in der Friedrichstrasse die 'Landeskrüppelanstalt Elisabeth Heim' eröffnet. Sieben Jahre später war der Neubau des 'Elisabeth Heimes' in der Ulmenstraße bezugsfertig ..." Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus umgebaut und beherbergte bis zum Ende der 1980er Jahre die Abteilung Orthopädie der Uniklinik und wurde dann dem Studentenwerk Rostock übereignet, die es jahrelang leer stehenließ und dann plötzlich abreißen wollte, um dort möglicherweise eine Mensa bauen zu können.

Alle demokratischen Mittel und Möglichkeiten gegen den Abriss dieses geschichtsträchtigen Hauses wurden unterlaufen, verschleppt oder schlicht ignoriert, sodass die Aktionsgruppe "Betty bleibt" das Gebäude schließlich für einige Tage besetzt hatte, um den drohenden Abriss aufzuhalten und die Öffentlichkeit zu mobilisieren. Die "Stadtgespräche" hatten immer wieder den fahrlässigen Umgang mit Baudenkmälern in der Hansestadt angeprangert und sich auch inhaltlich gegen den Abriss des Gebäudes positioniert.



Ausgabe 86 (März 2017)

Postfaktisch

"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen manche Menschen Mauern, andere Windmühlen." - Kein wahnsinnig origineller Spruch, aber einer, der auf unsere aktuelle Situation gut zu passen scheint. Wenn man vernachlässigt, dass er eine Setzung vornimmt, wo es hilfreich wäre, genauer hinzuschauen: Warum haben "manche Menschen" das Bedürfnis, Mauern zu bauen? Warum hat ihnen das Leben nicht das Gefühl gegeben, dass Veränderungen etwas Positives sind?

Ein milde-verständnisvolles Lächeln, wie man es oft auf Seiten der "Zukunftsorientierten" beobachten kann, ist eben immer auch zweierlei: Die Demonstration eigener Überlegenheit, nicht frei von Herablassung, und die Ignoranz gegenüber Erfahrungen, die Anderes gelehrt haben als die eigene Vita. Darum, dass diese Form der Ignoranz viel mehr Unheil anrichtet, als wir auf den ersten Blick glauben, geht es im aktuellen Heft. Aber eben auch darum, was aktuell versucht und gehofft wird und werden kann. Am besten mit Respekt und Toleranz. Nicht immer sind es die Anderen, die irren.

In der Hoffnung, dass unsere jüngste Ausgabe zu vielen Denkanstößen verhilft und den Blick weitet, wünschen wir Ihnen einen guten Start in die Jahreszeit der Hoffnung. Und: Schreiben Sie uns gern, gerade wenn Sie einen Beitrag als diskussionswürdig empfinden. Aus unserer Sicht unbedingt ein Kompliment ...



Ausgabe 85 (Dezember 2016)

Bereit für Neues

Nach meinem Empfinden zeichnen das aktuelle Heft zwei Dinge aus: Viele Beiträge sind streitbarer als die vorangegangener Ausgaben. Und es wird immer wieder versucht, den Bezug zwischen "Rostock und der Welt" herzustellen. Absolut symptomatisch finde ich: Zum einen, weil lokales Engagement in diesen Zeiten kaum noch nur lokal gedacht werden kann. Zum anderen weil die Zeiten einfacher Zuordnungen so offenkundig vorbei sind. "Ich bin links und das fühlt sich gut an" funktioniert in AfD-Brexit-Trump-Zeiten nicht mehr, weil es spaltet, wo es einst sozial denken und verbinden wollte und häufig auch konnte.

Was wir brauchen ist ein neue Bereitschaft zuzuhören, eine Öffnung gegenüber unterschiedlichen Meinungen, fern von den etablierten politischen Schubladen und Lagern. Nicht auf jede Äußerung gleich mit innerer Zuordnung zu reagieren. Dazu braucht es den Mut, Fragen zu stellen und Diskussionen zu führen, die früher als "politisch nicht korrekt" gegolten hätten. Nicht um Rassismus und Intoleranz zu stärken, sondern um ein neues Selbstverständnis zu formulieren. Und um den Kontakt zu jenen nicht zu verlieren, die zu Recht das Bauchgefühl haben, dass es gerade die gewählten demokratischen Vertreter sind, die die Demokratie aushöhlen. Die Menschen ernst zu nehmen, die sich - nachvollziehbar? - wünschen, dass Dinge wieder kleinschrittiger und kontrollierbarer ablaufen. Damit sie nicht vollkommen außer Kontrolle geraten. Weil wir sie sonst (q. e. d.) in die Reihen derjenigen treibt, die den Protest für sich funktionalisieren.

In diesem Sinne: Lassen Sie uns gemeinsam mutig genug sein, solche neue Arten von Austausch zu erproben. Offener, vorurteilsfreier zu denken. Und auch darüber Verständnis und Empathie zu leben, in Zeiten der Entsolidarisierung ...



Ausgabe 84 (September 2016)

Verwählt

Mecklenburg-Vorpommern hat gewählt. Was zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses alle bewegt, wird im Heft nur eine vergleichsweise kleine Rolle spielen. Nicht aus Desinteresse, sondern aus Einsicht in die Schnelllebigkeit der Themen versus Konzept Quartalszeitschrift: Wenn sie das aktuelle "Stadtgespräch" in den Händen halten, sind viele Urteile und Schlussfolgerungen bereits vergessen. Umso wichtiger ist es freilich, mit etwas Abstand auf die Situation zu schauen, wie es Ulrich Vetter mit seinem Beitrag tut. Und auch zwingt unsere Erscheinensfrequenz zu nachhaltigem Denken bei der Themenwahl - was wunderbar harmoniert mit mehreren Beiträgen des aktuellen Heftes, die die Gedanken von Adrienne Göhler in der letzten Ausgabe aufgreifen und über Nachhaltigkeit nachdenken, jenseits überstrapazierter Standardsätze.

Aktuelle, wenn schon nicht tagesaktuelle, Stadtbelange geraten jedoch nicht vollends aus dem Blick: Thomas Böhms Artikel beschäftigt sich mit der Situation von Rostocker Kleingärtnern, Jens Langer gedenkt des im Sommer 2016 verstorbenen Gerhard Maeß, der über Jahre hinweg zahlreiche Beiträge zu unserem kleinen Magazin beisteuerte. Außerdem möchte ich Ihnen sehr herzlich den Beitrag von Olaf Reis ans Herz legen, der aus der Sicht des Experten Möglichkeiten des Umgangs mit traumatisierten Geflüchteten reflektiert.

Dies als der übliche, kurze Anriss - mehr erfahren sie bei der Lektüre unseres kleinen, feinen Magazins. Verbunden ist die Auslieferung desselben mit der Bitte, die Themen anschließend nicht gleich beiseitezuschieben, sondern nachhaltig zu behandeln. Wider die Schnelllebigkeit, die strategisches Denken und Handeln so schwierig macht. Wo es doch so nötig ist ...



Ausgabe 83 (Juni 2016)

Wir gestalten

Um ganz unterschiedliche Baustellen in der Stadt geht es im aktuellen Heft - und das natürlich überwiegend im metaphorischen Sinne. Beim Planen des Heftes ist uns einmal mehr klargeworden, wie zahlreich sie sind: Zu altbekannten, deshalb nicht weniger wichtigen, wie Volkstheater und August-Bebel-Straße 1, sind neue hinzugekommen. Wie jenes, in dem eine Art zweites Peter-Weiss-Haus entstehen soll. Ein Ort des Zusammenlebens, des gemeinsamen Gestaltens und der Kultur in Toitenwinkel, für das sich in den kommenden Wochen entscheidet, ob es weitergeht. Nach Monaten der intensiven gemeinsamen Arbeit an einem Konzept, dass den ganzen STadtteil beleben könnte, wäre ein Scheitern ein großer Verlust für die Stadt. Die Frage, in was für einer Stadt wir leben und für was wir kämpfen möchten, wenn es um die weitere Entwicklung Rostocks geht, stellt sich dringender denn je.

Umso wichtiger: Das Gespräch miteinander suchen. Auch das geschieht. Wie in einem Stück von HMT-Studenten, die in ihrem Beitrag "Mein rechter, rechter Platz ist frei" ihre ganz eigene Annäherung an Rostocks Geschichte beschreiben. Oder mit der Ausstellung zne! - zur nachahmung empfohlen, die im Sommer in der Rostocker Nikolaikirche zu sehen sein wird. Eine jüngst gehalte Rede der Kuratorin Adrienne Göhler, die schon mit Art goes Heiligendamm die Stadt belebte, finden sie in diesem Heft: Darüber, wohin sich die Welt und unser Land entwickeln - und wie wir mit dieser Entwicklung aktiv umgehen können. Beim Lesen dieser und all der anderen Beiträgen wünsche ich Ihnen viel Vergnügen, aber auch das Gefühl, dass nichts falscher wäre, als den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen ...



Ausgabe 82 (März 2016)

Bürgerbeteiligung

Das Jahr 2016 hat nicht wirklich verheißungsvoll begonnen: Die Silvesternacht von Köln gibt flüchtlingsfeindlichen Kräften in ganz Deutschland Auftrieb. In Rostock erhält das Vier-Sparten-Theater den politischen Todesstoß. Das neu geschaffene Amt für Flüchtlingsangelegenheiten und Integration strauchelt, bevor es die Arbeit richtig aufnehmen kann.

Wir nehmen all dies wahr, wie unter anderem die Beiträge von Ulrich Vetter und Olaf Reis zeigen, und möchten trotzdem auch die positiven, motivierenden Dinge nicht aus dem Blick verlieren: Die in den letzten Monaten zahlreich gegründeten Bürgerinitiativen treffen sich mit dem Ziel des Austauschs und der Zusammenarbeit. Die Sturmwachen für das Volkstheater werden fortgesetzt. Eine Gruppe junger Menschen fährt nach Griechenland, um mit Rostocker Spendengeldern soziale Projekte vor Ort zu unterstützen. Der Societät Rostock maritim e.V. begeht in Kürze den 10. Jahrestag des Betreibens der Räume in der August-Bebel-Straße 1, engagiert und in die Stadt hinein wirkend. Und in Rostock etabliert sich gerade eine neue Lesereihe - "Meuterland". Vor diesem Hintergrund wünsche ich Ihnen, dass das aktuelle Heft Ihnen hilft, wachsam und trotzdem optimistisch zu bleiben. Und biete unser kleines Journal einmal mehr als Plattform zum Gedankenaustausch an. Schreiben Sie uns ...



Ausgabe 81 (Dezember 2015)

Ankommen

Die Situation der nach Rostock kommenden Flüchtlinge ist unverändert eines der zentralen Themen in der Stadt. So wird es kaum jemanden verwundern, dass sich in diesem Heft wieder mehrere Beiträge mit dem Thema beschäftigen. Dem Namen unseres kleinen Magazins getreu, haben wir unterschiedliche Akteure befragt - einige von ihnen wollten sich äußern, andere schweigen lieber. Auch ein Symptom der allgemeinen Unsicherheit. Die Vielfalt der Perspektiven erscheint uns elementar: Geht es doch um offenen, zuhörenden Austausch. Um das Miteinanderreden, nicht darum, den verschiedenen Meinungen Schubladen zuzuweisen. Unausgesprochenes gewinnt schnell unerwünschte Eigendynamik. Nichts brauchen wir derzeit weniger.

Gleichzeitig erscheint es uns wichtig, andere wichtige Prozesse in der Stadt nicht aus dem Blick zu verlieren - die Südstadt hat über ihre Zukunftsperspektiven beraten, am Theater wird unermüdlich Sturmwache gehalten, weil die seit einem Jahr immer greifbarer werdende Spartenschließung nun unmittelbar bevor zu stehen scheint. Und dergleichen mehr. In diesem Sinne: Bleiben Sie wach. Bleiben Sie offen. Und genießen Sie die bevorstehenden Weihnachtstage. ...



Ausgabe 80 (September 2015)

Zukunft 4.0

In Rostock gibt es in diesen Tagen ein Thema, dass alles andere überschattet - und auch uns als Redaktion sehr beschäftigt: Die so genannte Flüchtlingskrise (ich beantrage hiermit eine Listung als potentielles Unwort des Jahres). Viel ist darüber geschrieben worden, jeden Tag gibt es neue Entwicklungen. Als Quartalsmagazin haben wir deshalb erst gar nicht den Versuch unternommen, tagesaktuell zu berichten. Vielmehr finden Sie im Heft zwei Beiträge, die genereller über die Situation der Flüchtlinge und die sich daraus ergebende Situation in Deutschland und Rostock nachdenken.

Daneben stellen wir neue Rostocker Initiativen vor, die Beachtung und Unterstützung verdienen: das Projekt Mehmet-Turgut-Häuser, die jüngst begonnene Betreuung von Menschen in der Sexarbeit im Projekt SELA und die von den Stadtgesprächen mitgetragene Initiative pROlog, die sich seit Sommer diesen Jahres um mehr Bürgerbeteiligung in lokalen Prozessen bemüht. Das Heft hält also wieder viel Information bereit - und hoffentlich auch Motivation. Immer mehr sind es nicht Verwaltung und Politik, sondern die Rostocker selbst, die ihre Stadt gestalten. Können. Sollen. Müssen. Sie werden also dringend gebraucht ...



Initiative Bürgerbeteiligung

pROlog

Ihnen liegt ein Thema am Herzen, bei dem Sie sich einen stärkeren Einsatz der Rostocker Stadtgesellschaft wünschten? Das nicht nur diskutiert wird, sondern dem in konkreten Schritten nachgegangen wird, um möglichst viel zu bewirken? Genau dafür hat eine Gruppe von Rostockern das Format "pROlog" ersonnen: Einmal im Monat wird dort ein - jedes Mal wechselndes - Anliegen vorgestellt um konkret zu überlegen, was man für die Lösung, oder Umsetzung des Themas tun kann.

Wir haben dieses Projekt 2017 eingestellt.



Kunstaktion: Symbolische Besetzung der "Heinkel-Mauer"

Mitbewohner gesucht

Wir wünschen uns einen lebendigen, reflektierten, kritischen, differenzierten und nachhaltigen Umgang mit der Geschichte der Region Rostock. Denn Geschichte ist Identität. Nicht das hastige Beseitigen aus kurzsichtigen wirtschaftlichen Interessen, sondern das sinnvolle Bewahren, Einbinden in das Jetzt und Wachhalten von Geschichte sollte uns zukünftig leiten.

Aktion "Mitbewohner gesucht" auf Facebook wurde geändert in die Aktion "Verschwundene Orte".



Ausgabe 79 (Mai 2015)

Der Wähler stört

Die - zum Teil überaus hitzig geführten - Diskussionen um das Theater und die Entlassung seines Intendanten halten die Rostocker Stadtgesellschaft nun schon über Monate hinweg in Atem, aktivieren sie, wie es seit langem kein Ereignis tat. Dabei scheint es kein kleiner Teil der Engagierten zu sein, dem es (auch) um den Symbolgehalt der Vorgänge geht: Sie sehen sie als Ausdruck eines derzeit weit verbreiteten Politikstils, der sich vom öffentlichen Diskurs abschottet, hinter der Aura des Besserbescheidwissens verschanzt - den Bürger ohne Erklärungen zurücklässt und dennoch Verständnis verlangt. Vielleicht ist genau dies der Grund, warum die emotionalen Wogen hier so hoch schlagen: Das Gefühl von Machtlosigkeit kann nur Frustration und Wut erzeugen, die ein Ventil suchen, mit immer drastischeren Formulierungen ums Gehörtwerden ringen. Nicht hinzuhören scheint da die falscheste aller Reaktionen.

Insofern wird es kaum verwundern, dass wir das aktuelle Heft zu größeren Teilen diesem Thema widmen. Abstrakter, wie für eine quartalsweise erscheinende Zeitschrift sinnvoll, haben wir uns gefragt, wie es gelingen könnte, das sichtbar gewordene Engagement konstruktiv zu bündeln, in eine offenere und stärker partizipierende Stadtgesellschaft münden zu lassen - in der Hoffnung, dass die ersten Antworten auf unsere Fragen (Fortsetzung folgt) Sie selbst nach Ideen suchen lassen. Schreiben Sie uns, kommen Sie gut in den Frühling, bleiben Sie interessiert und, wenn möglich, auch motiviert ...



Ausgabe 78 (März 2015)

Mal bei "PEGIDA" klingeln?

Dass die Beschäftigung mit dem Thema PEGIDA zu einem regelrechten Schwerpunkt des aktuellen Hefts geworden ist, hatte die Redaktion gar nicht geplant. Eher im Gegenteil: Im Zuge der Planung unserer 78. Ausgabe diskutierten wir lange, ob wir es, in der Presse schon überreichlich behandelt, überhaupt aufgreifen. Und stießen dann doch auf mehrere Punkte, die wir vor dem Hintergrund des schnellen ROgida-Ersterbens für erörternswert hielten. Daraufhin wurde einhellig beschlossen, verschiedene Akteure, vor allem jene Generation, die vor 25 Jahren die Maxime "Wir sind das Volk" zu ihrer erklärt hatte, zum Ro- und Pegida zu befragen - und die Rückmeldungen waren dann so zahlreich, dass wir sie in ihrer Vielfalt abbilden möchten.

Wenn es eine Mehrheitsmeinung der Beiträge gibt, ist es der: Skandalisierungen, Ausgrenzungen, Stigmatisierungen sind der falsche Weg des Umgangs mit dem "Phänomen" - Ursachenforschung sei vonnöten. Und Gespräche mit jenen, die in ihrem Engagement für Pegida nun endlich einmal greifbar und wahrnehmbar würden. Heißt, auf Rostock umgemünzt, nichts anderes als: Stadtgespräche führen ... Sagen wir ja. ;-) ...



Ausgabe 77 (Dezember 2014)

Eine Stadt, viele Bühnen

Das aktuelle Heft ist schwer kulturlastig - dies jedoch aus gutem, wenn auch nicht unbedingt positivem Grund: Gleich mehrere Rostocker Kultureinrichtung sind jüngst in schweres Fahrwasser geraten, allen voran das Volkstheater, dem Antje Jonas einen sehr nachdrücklich befürwortenden Beitrag widmet. Zeitgleich droht die Stubnitz nun endgültig aus Rostock zu verschwinden (wir haben lokale Unterstützer befragt, was sie dagegen zu tun gedenken), das Mau kämpft mit einer großen Finanzierungslücke und die Galerie Wolkenbank beendet nach fünf Jahren ihre Arbeit in den Räumen in der östlichen Altstadt.

Neue Entwicklungen wie das "Schauwerk" sind zwar hochmotiviert, müssen aber auch kämpfen, um der Stadt erhalten zu bleiben. Wir haben, in dem Bemühen deutlich zu machen, was hier auf dem Spiel steht bzw. verloren geht, jeder Einrichtung einen eigenen Beitrag gewidmet. Und zudem über den Tellerrand geschaut: Kukuka und Opernale sind ebenfalls wunderbare Formate, die sich kein Rostocker entgehen lassen sollte. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine Heftlektüre, die zu kämpferisch Unterstützung motiviert. Und möchte Ihnen zudem noch das jüngste aber nicht kleinste Kind der "Stadtgespräche" ans Herz legen: Rostocks erstes lokales Crowdfundingportal ...



Crowdfunding für die Kulturregion Rostock:

Rostock Republic

Crowdfunding ist etwas, was Vertrauen braucht. Und deshalb denken wir, dass es solche Plattformen auch lokal geben sollte. Hier kennt man sich, hier hilft man einander. So sollt es sein.

Hintergrund | Uns als Initiatoren wäre wichtig, dass sich die Idee durchsetzt und wir mit Hilfe dieser Plattform möglichst viele Menschen erreichen, die etwas tun wollen und dazu Unterstützung brauchen oder die unterstützen möchten, dass andere etwas tun. Übrigens: Diese Plattform wurde zu einem Teil mit EU-Mitteln im Projekt "Business Culture Partnership (BCP)" entwickelt und arbeitet zukünftig gemeinnützig.

Das Projekt haben wir 2017 eingestellt.



Business-Culture-Partnership:

1.000 Kulturführer für Rostocker Unternehmen

Der "Kulturführer für Unternehmen" wurde im Rahmen des EU-Projektes "Business-Culture-Partnership (BCP)" und in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Hansestadt Rostock sowie dem Innovations- und Trendcenter (ITC) Bentwisch entwickelt. Er enthält in der aktuellen Auflage nicht nur 32 unkonventionelle Ideen für das nächste Firmen-Event, sondern ist zugleich Ausdruck einer kulturellen Vielfalt in der Hansestadt jenseits der etablierten Wege.

Hintergrund | Der Fokus wurde bewusst auf die Zielgruppe der Unternehmen gelegt, weil die Kultur einer Region das Lebensgefühl und damit die Standortentscheidung und Mitarbeiterbindung nachhaltig beeinflussen. Zudem spielen kulturelle Aspekte im Firmenalltag zumeist eine eher untergeordnete Rolle, was wir gern ändern möchten, weil durch gemeinsame kulturelle Erfahrungen nicht nur das "Team-Building" verbessert wird, sondern auch die Einbindung in die Region zu mehr Verbundenheit und Identität führen.

Das Projekt endete 2015.



Ausgabe 76 (September 2014)

25 Jahre im Glück

Dem Jahrestag der politischen Wende von 1989, der sich in Kürze zum 25. Mal nähert, wird es gewiss nicht an großer medialer Beachtung fehlen - weshalb wir in der Redaktion ernsthaft überlegt haben, ob wir uns im aktuellen Heft überhaupt damit beschäftigen. Zwei Hauptargumente gab es am Ende dafür, es "dennoch" zu tun: Zum einen die uns eigene Art der Annäherung an Themen durch sehr persönliche, damit auch subjektive, ausführliche Beiträge mit starkem lokalem Bezug, die u. E. eine zusätzliche Facette bildet. Zum zweiten der Gedanke, dass nicht nur die Ereignisse von 1989 selbst, sondern auch Dinge, die sich daraus entwickelt haben, in diesem Kontext Beachtung verdienen.

Darunter war es dann vor allem die Dritte Generation Ost, die uns interessant erschien - auf der Suche nach Initiativen, die neue Impulse setzen, Bewegung in die festgefügten Strukturen der 2000er Jahre bringen könnten. Vor diesem Hintergrund hat unser Redakteur Peter Köppen sich ausführlicher mit dem Anliegen der Dritten Generation Ost beschäftigt und verschiedene Gruppierungen innerhalb der Bewegung ausführlich befragt. Bei aller historisch motivierten Reflektion fehlen natürlich auch in diesem Heft die aktuellen Themen nicht: Wir haben uns mit der aktuellen Debatte um rechte Gesinnungen an der Historischen Fakultät der Universität Rostock beschäftigt, ein sehr interessantes und bewegendes Gespräch mit einer Bereitschaftspflegemutter aus Rostock geführt, Fragen zur Rolle der WIRO innerhalb des Stadtgefüges erörtert und dergleichen mehr. In der Hoffnung, dass all dies Sie interessiert und zum Weiterdenken und -handeln motiviert, wünsche ich Ihnen, im Namen der ganzen Redaktion, schöne Herbsttage ...



Ausgabe 75 (Juni 2014)

Ernst Heinkel und der Holocaust

Die vergangenen Wochen waren lokal- und regionalpolitisch wieder mehr als turbulent - und damit meine ich weniger die Kommunalwahlen als die Ereignisse um den Rostocker 1. Mai und die bevorstehende Ankunft von 55 Asylbewerbern in Bützow ebenso wie die Eröffnung der FRIEDA 23 und die erste Verleihung des Alternativen Kulturpreises an Ralph Kirsten in Würdigung seiner mehr als zwanzigjährigen aufopferungsvollen Arbeit für die Rostocker Kulturszene, der wir - neben Vielem anderen - die Entstehung von lohro verdanken. Mit alle diesen Themen befasst sich das aktuelle Heft, in allen Fällen äußern sich unmittelbar involvierte Personen mit ihrer ganz persönlichen Sichtweise.

Außerdem hat der Beitrag über Ernst Heinkel im vergangenen Heft viele Reaktionen hervorgerufen - sehr unterschiedlicher Art, was zeigt, wie sehr das Thema nach wie vor polarisiert. Und so ist es uns eine Freude, im aktuellen Heft nun einen Text von Roman Fröhlich abdrucken zu können, der an einer Promotion zum Thema arbeitet und eine ganz andere Sicht auf Heinkel darlegt als sie im letzten Heft entwickelt wurde. Und nicht zuletzt möchte ich Ihnen den neuen Beitrag von Olaf Reis ans Herz legen, der der Frage nachgeht, warum der NSA-Skandal so viele Menschen in Deutschland seltsam unberührt gelassen hat. Sowie das aktuelle Interview zum Thema SBZ - Mitte April war ich dazu zu einem sehr interessanten Gespräch in Dierkow. Und bitte lesen Sie auch Wolfgang Methlings Beurteilung der aktuellen deutschen Energiepolitik: auch hierzu besteht unverändert Handlungsbedarf ...



Ausgabe 74 (März 2014)

Selbstbestimmt

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, welche wichtige soziale Funktion Stadtteil- und Begegnungszentren in unserer Stadt erfüllen? Wen Sie zusammenführen, umsorgen, ermutigen? Ein Gespräch vor einigen Wochen brachte uns auf die Idee, die Arbeit dieser SBZ einmal genauer zu beleuchten - unser aktuelles Interview mit der Leiterin des SBZ Südstadt/Biestow soll der Auftakt für eine entsprechende Serie sein.

Und auch sonst geht es im aktuellen Heft um gemeinsame Aktivitäten und Projekte, die unsere Stadt prägen: das AWIRO-Haus hat sich ebenso zu Wort gemeldet wie die Initiative Hackspace Rostock. Und wir haben eigene Unwissenheit in Bezug auf die nahende Europawahl zum Anlass genommen, die aus Mecklenburg-Vorpommern stammenden Kandidaten nach Ihrer Meinung zu einigen wichtigen Themen zu befragen.

Außerdem nehmen wir im aktuellen Heft zwei Beitragsfäden vergangener Ausgaben auf: Der Beitrag von Peter Köppen rundet, in diesem Fall zusammen mit einem Co-Autor verfasst, frühere Überlegungen zum Rostocker Umgang mit Geschichte ab, Tom Maercker fügt seinen Überlegungen zur Sicherheit im Internet neue, praktische Aspekte hinzu.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start in den Frühling, voller Gestaltungsideen und kritischer Reflexion ...



Ausgabe 73 (Dezember 2013)

Schließ' Dich an!

Wissen Sie eigentlich, wie es der "Stubnitz" gerade geht? Oder den anderen Rostocker Clubs, die sich um ein ambitioniertes Angebot bemühen? Und was sich hinter dem Begriff "Kulturwerk" verbirgt? Schon ein Nein als Antwort auf eine dieser Fragen sollte Grund genug sein, das vorliegende Heft in Ruhe zu lesen. Wir haben ausführlich mit Urs Blaser und Henryk Janzen gesprochen, die als Betreiber von "Zwischenbau" und "Stubnitz" die Rostocker Club- und Kulturszene prägen und sich über deren Zustand und Kontext viele Gedanken gemacht haben.

Ebenso interessant und anregend wie diese Gespräche fand ich das Interview mit Steffen Wiechmann, der bei der Bundestagswahl im September diesen Jahres als Einzelkandidat in einen aussichtlosen Wahlkampf startete - nicht um zu gewinnen, sondern um uns zum Nachdenken über die Mechanismen und Strukturen unseres Wahlsystems anzuregen. Und ein Erwägen von Alternativen in Gang zu setzen, Alternativen deren Ergebnis Abgeordnete sind, die ihre Wähler möglichst direkt vertreten und nicht nur zu Wahlzeiten in engem Austausch mit ihnen stehen. In tiefem Respekt für seine Bemühungen hoffe ich sehr, dass wir hier dazu beitragen, diese Überlegungen nicht einfach abreißen zu lassen.

Hingewiesen sei hier unbedingt noch auf den zweiten Teil des Beitrags von Pit Köppen, der seine Überlegungen zum Umgang mit Geschichte, Rostock-spezifisch und allgemein, fortführt. Mich hat der Text zum Nachdenken über vergangene und aktuelle Prozesse angeregt - ich hoffe sehr, dass es Ihnen ebenso geht. Und würde mich freuen, wenn Sie uns Ihre Gedanken und Ideen zu den aktuellen Beiträgen mitteilen. Oder in Aktivitäten einfließen lassen, die unserer Stadt guttun. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen besinnliche, aber nicht passive Weihnachtszeit ...



Ausgabe 72 (September 2013)

Skandal! Wahlplakatfälschung in Rostock aufgedeckt

Auch im aktuellen Heft ist das breite Themenspektrum wieder Ausdruck einer Vielfalt von Dingen, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen oder längeres Nachdenken wert sind - von der aktuellen Genehmigungspolitik für Veranstaltungen in unserer Stadt über den NSU-Prozess bis hin zu den neuesten Entwicklungen in und durch Alt Tellin. Eine neue Initiative hat sich gegründet - ihr Name, Transition Town Rostock, kennzeichnet sie als Teil einer weltweiten Bewegung, die dennoch vor allem in lokalen Strukturen denkt und eine neue Qualität der städtischen Kommunikation und Interaktion erreichen möchte. Andere Mecklenburger bemühen sich derzeit aktiv um Sammelbeschwerde zur Bestandsdatenauskunft gegenüber den Behörden - aus gutem Grund, wie der Beitrag von Johannes Saalfeld zeigt. Und der AStA hat Anfang 2013 eine Umfrage unter den Rostocker Studierenden durchgeführt, um deren Sicht auf die Rostocker Kulturszene zu erkunden - hier haben wir Ergebnisse zusammengefasst, aber sehr persönliche Vorlieben und Anmerkungen abgebildet.

Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen aber auch den Beitrag von Peter Köppen, der aus einer langen Diskussion in der Redaktion hervorgegangen ist. Wie geht Rostock mit seiner Geschichte um, war die zentrale Frage. Sind die Auseinandersetzungen (oder Nichtauseinandersetzungen) mit Themen wie Hanse, Ernst Heinkel, Lichtenhagen und Ermordung Mehmet Turguts von einer bestimmten Herangehensweise geprägt oder gelingt unserer Stadt und ihren Bewohnern hier differenzierte, kritische Reflektion? Die Überlegungen im aktuellen Heft sind EINE Annäherung an diese Fragen, Ihre Meinung dazu interessiert uns sehr. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre und uns viele Lesermeinungen in Form von Briefen und Emails - und uns allen einen wunderbaren Sommerausklang ...



Ausgabe 71 (Mai 2013)

Verbaut?

"Warum es wichtig ist, Dinge nicht einfach laufen zu lassen", könnte man das aktuelle Heft vielleicht am besten auf den Punkt bringen. Und wenn Sie an dieser Stelle gedanklich ein 'trotzdem' hinzufügen, macht das Heft hoffentlich einmal mehr Mut: Zeigt es doch, dass der Vielzahl von Themen, um die man sich eigentlich ausführlicher kümmern müsste, auch eine Vielzahl von Menschen gegenübersteht, die genau dies auf dem einen oder anderen Gebiet tun. Arbeitsteilung, sozusagen. Da ist beispielsweise ein Beitrag von Wolf Christian Traxel, der deutlich macht, warum die Energiewende gerade besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung braucht, um erfolgreich weiter fortgeführt werden zu können. Der Autor weiß wovon er schreibt, engagiert er sich doch schon seit Jahren für eine immer intensivere Nutzung Erneuerbarer Energiequellen in Deutschland und Europa. Ein anderes Beispiel: Eine Bürgerinitiative, die sich in den letzten Wochen mit ihren Protesten gegen die geplante Geflügelmastanlage in Fienstorf viel Gehör verschafft hat - ihr Beitrag nennt viele gute Gründe für dieses Engagement. Um, als drittes Beispiel unter vielen: Die Diskussionen um die Wiederbebauung der Nordkante des Neuen Marktes, in die sich erfahrene Experten wie Ulrich Hammer nun kompetent und engagiert einmischen. Sein Beitrag zeigt auch, welche Überlegungen zu diesem Thema in der Vergangenheit angestellt wurden und worauf es bei Bauprojekten in Innenstädten ankommt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nicht nur eine motivierende sondern auch eine aktivierende Lektüre - und natürlich einen wunderbaren Frühling ...



Ausgabe 70 (Februar 2013)

Wir werden Achtzehn

18 Jahre alt zu werden ist ja keine ganz unwichtige Sache - und da uns genau dieser Jahrestag in diesen Monaten ereilt, wenn man das Erscheinens unserer ersten Ausgabe als Geburtsstunde ansetzt, haben wir uns ein wenig Nostalgie erlaubt und in den insgesamt 69 Heften geblättert, die seit 1995 erschienen sind. Dabei entstand die Idee, in einer - sehr willkürlichen, wie könnte es anders sein - Auswahl ganz verschiedene Auszüge aus ganz verschiedenen Beiträgen all dieser Jahre zu veröffentlichen, eine Art Querschnitt durch Kindheit und Jugend unseres kleinen Magazins. Die so entstandene Zusammenstellung liest sich ein bisschen auch wie eine Chronik der letzten fast zwei Jahrzehnte - wobei sie gelegentlich sicher ein anderes Bild zeichnet, als es viele Rückblicke dieser Art sicher tun würden. Außerdem haben wir verschiedene Leser unseres Heftes nach ihrer Meinung gefragt: Die Antworten waren motivierend, kritisch, differenziert - also ziemlich genau das, was wir uns erhofft hatten, und zum Anlass für jene Selbstreflexion nehmen, die Überzeugungen stärkt, aber auch den Boden für Veränderung bereitet.
Jenseits aller Jubiläen lege ich Ihnen ausdrücklich auch den ganz aktuellen Beitrag von Cornelia Mannewitz ans Herz, in dem es um die beängstigend steigenden Militarisierung unserer Gesellschaft geht - ich persönlich war beim Lesen dieses Beitrags einmal mehr dankbar, dass es Menschen und Initiativen gibt, die uns immer aufs Neue für dieses Problem sensibilisieren. Und beim Lesen von Harri Engelmanns Kolumne "Elmsfeuer" wünsche ich ganz ausdrücklich und besonders: Gute Unterhaltung und Viel Vergnügen! ...



Ausgabe 69 (Dezember 2012)

Hast'n Taler, geh' zum Markt ...

Nachdem uns das Thema "Lichtenhagen" in den letzten zwei Heften vorrangig beschäftigt hat, greifen wir es hier nur noch kurz auf - in Form eines Leserbriefes, der sich kritisch mit einem Beitrag des letzten Heftes auseinandersetzt, und durch den Brückenschlag zu den aktuellen Ereignissen in Wolgast, bei denen bestimmte Parallelen zu 1992 ins Auge fallen: Jürgen Holzapfels Beitrag hinterfragt, inwiefern die hier angestellten Vergleiche eine Berechtigung haben. Und auch sonst ist das Heft weitaus weniger lokal ausgerichtet, als die ersten drei dieses Jahres: Einmal mehr war es uns wichtig, den Blick auf den Kontext, in dem lokale Aktivitäten notwendig stehen, nicht zu verlieren, auszuloten, wo man ansetzen könnte, wenn man Dinge zum Positiven hin verändern will. Eine der Grundfragen unserer Zeit - folgerichtig haben wir es nicht bei eigenen Überlegungen belassen, sondern verschiedene Menschen unterschiedlichster Herkunft und Prägung dazu befragt und eröffnen damit eine Serie, die wir in den nächsten Ausgaben fortsetzen möchten. Passend dazu hält das Heft gleich mehrere Beispiele dafür bereit, wie man vom Blick an andere Orte oder durch die Sicht von außen lokal profitieren kann - ein Potential, das m.E. noch viel zu wenig genutzt wird. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nicht nur schöne Weihnachtstage sondern auch reichlich Inspiration ...



Ausgabe 68 (September 2012)

Die einen sagen so, die anderen ...

Ein ereignisreicher Sommer liegt hinter uns, der maßgeblich geprägt war vom 20. Jahrestag der Pogrome von Rostock-Lichtenhagen. So unterschiedlich die Akteure, so verschieden die Sichtweisen auf das, was in Rostock in diesen Wochen getan und versäumt wurde. Wir haben, auch als Resümee aus unseren eigenen Bemühungen um eine ehrliche Aufarbeitung des Themas, in diesem Heft ganz verschiedenen Meinungen Raum gegeben: sie alle streitbar und damit zum Weiterdenken und -diskutieren animierend, das uns auch nach diesem August 2012 noch ungeheuer wichtig erscheint. Streitbar sind ganz sicher auch die Antworten auf unsere Fragen an Matthias Brodkorb. Wir haben versucht, ihn ein Jahr nach Aufnahme seiner Ministertätigkeit hinsichtlich Plänen und Strategien in den Bereichen Bildung und Kultur zu befragen. Aber dies sind bei Weitem nicht die einzigen lesenswerten Beiträge dieses Heftes: Unbedingt empfehlenswert auch eine zweite Gruppe von Artikeln, in deren Zentrum Barbara Zuber-Goldsteins historischer Abriss über Mecklenburg und seine Bewohner steht. Thorsten Permiens Vorstellung des Projekts "Waldaktie" dagegen denkt eher in die Zukunft, in dem es eine Art von Projekt beschreibt, wie sie für unser Land, unsere Region wegweisend sein könnten. Wolfgang Methling dagegen schaut im letzten Teil seiner Beitragstrilogie auf die Umweltpolitik unseres Bundeslandes der letzten Jahre zurück - und benennt dabei Fehlentwicklungen und Versäumnisse, die bestürzen. Ganz sicher also einmal mehr ein streitbares Heft, folgerichtig laden wir herzlich und neugierig zum Kommentieren und Diskutieren ein, aber auch zum aktiven Handeln - und wünschen Ihnen in diesem Sinne einen energischen Herbst ...



Aktuelles Projekt zum Diskutieren & Bewältigen statt Verdrängen:

10.000 DVDs "The Truth lies in Rostock" verteilen | Filmnacht | Online-Diskussion

In diesem Jahr jähren sich zum 20. Mal die Pogromnächte von Rostock-Lichtenhagen.

In der Stadt selbst ist der Schock der ersten Zeit schon lange verflogen, Rostock und seine Bewohner sind in der westlichen Welt angekommen, das Vergessen hält Einzug. Wir wollen erreichen, dass die Ereignisse wieder erinnert werden, nicht um in alten Wunden zu bohren, sondern damit auch dieser Teil der Stadtgeschichte endlich nicht mehr einfach verdrängt wird, Eingang in das Selbstverständnis der Stadt findet.

10.000 DVDs verteilen und Filmnacht |    Dank der Spenden von vielen Unterstützern lassen wir jetzt 10.000 DVDs herstellen und diese im gesamten Stadtgebiet kostenlos verteilen. Auch wenn Sie zufällig keine DVD abbekommen, können Sie den Dokumentarfilm "The Truth lies in Rostock" (sowie "Wer Gewalt sät ...") auch online schauen oder zum Filmabend mit öffentlicher Diskussion am 3. August 2012 ins Peter-Weiss-Haus kommen.

Das Forum wurde 2016 geschlossen.



Ausgabe 67 (Juni 2012)

The truth lies in Rostock

In diesem Jahr jähren sich zum 20. Mal die Pogrome von Rostock-Lichtenhagen - ein Jubiläum, das vielen wichtig ist, andere lieber schweigend übergehen würden, weil dieser "Schandfleck" nicht zum Wunschbild von der eigenen Stadt passt. Wir in der Redaktion glauben daran, dass die Ereignisse wieder erinnert werden müssen - nicht um in alten Wunden zu bohren, sondern damit auch dieser Teil der Stadtgeschichte endlich nicht mehr einfach verdrängt wird, Eingang in das Selbstverständnis der Stadt findet.

Da wir nicht glauben, dass sich diese nur mit offiziellen Gedenkveranstaltungen erreichen lässt, haben wir uns, in Unterstützungen der vielfältigen Bemühungen verschiedenster Rostocker Personen und Vereine, um andere Formen der Thematisierung bemüht: Durch einen Filmabend im Peter-Weiss-Haus am 3. August 2012, durch eine Verteilaktion sein, in der 10.000 Rostocker den 1993 entstandenen Film "The truth lies in Rostock", der die Ereignisse authentisch und wenig reißerisch nachzeichnet, im eigenen Briefkasten vorfinden, durch Etablierung eines Webportals als Raum für offene Diskussionen über die Bedeutung der Lichtenhagener Ereignisse für Rostock. Und natürlich durch das vorliegende Heft, in dem sich zwei Beiträge ausführlich des Themas annehmen: Sowohl als Rückblick auf die damaligen Ereignisse und Hintergründe als auch durch Überlegungen zum Umgang mit den Pogromen aus heutiger Sicht. Genug Stoff für Diskussionen und Austausch also - zu dem wir Sie hiermit ausdrücklich einladen: www.lichtenhagen-2012.de (2016 geschlossen) ...



Ausgabe 66 (März 2012)

Rostock, Deine Dichter

Haben Sie mal darüber nachgedacht, ob es in Rostock eine Literaturszene gibt und wie groß diese ist? Inspiriert von einer Einladung zum 1. Rostocker Autorenstammtisch, die uns zufällig in die Hände fiel, sind wir diesen Fragen auf den Grund gegangen und haben eine erstaunlich lange Liste von Rostocker oder Rostock-verbundenen AutorInnen erstellt, die noch nicht einmal Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Die dort versammelten Poeten haben wir gebeten, sich durch Beantwortung eines Fragebogens genauer vorzustellen ­ und erfreulicherweise waren die Rückmeldungen so zahlreich, dass wir die Antworten nicht nur in diesem sondern auch in folgenden Heften vorstellen werden. Wir hoffen Sie finden die sehr unterschiedlichen Herangehensweisen ebenso unterhaltend und aufschlussreich wie wir. Über das für Viele wohl wichtigste Rostocker Ereignis am Anfang dieses Jahres, die OB-Wahl, ist in den vergangenen Wochen schon viel geschrieben worden. Folgerichtig haben wir uns darauf beschränkt, Cornelia Mannewitz um einen Kommentar zu bitten, der die verschiedenen Facetten der Wahlkampfzeit beleuchtet. Und außerdem, last but not least, haben wir unsere Betrachtungen zum Thema Nachhaltigkeit in Mecklenburg-Vorpommern fortgesetzt ­ neben Wolfgang Methling äußert sich dieses Mal Thorsten Permien, der in seinem sehr lesenswerten Beitrag deutlich macht, dass das Bemühen um Nachhaltigkeit in unserem Bundesland eine viel längere Geschichte hat, als man auf den ersten Blick glauben mag. Und dabei allseits bekannte Persönlichkeiten aus einer neuen Perspektive betrachtet. In der Hoffnung, dass diese Themen auch Sie inspirieren und motivieren, wünsche ich Ihnen einen wunderbaren und tatenreichen Frühlingsanfang und eine unterhaltsame Lektüre ...



Ausgabe 65 (Dezember 2011)

Angerichtet

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, aber ruhiger wird es deshalb nicht: Eurokrise, der Atomausstieg, die Etablierung der Piraten als ernstzunehmende politische Größe - all diese Dinge haben eine globale oder nationale, aber eben auch eine regionale oder lokale Ebene. Und genau auf diese hin haben wir im aktuellen Heft fach- und sachkundige Autoren wie Wolfgang Methling, LubminNixDa, Sibylle Bachmann und Björn Kluger befragt. Ebenso lesens- und damit empfehlenswert sind beispielsweise der Beitrag von Christian Blauel über Mehrgenerationenwohnen, die Sicht der Kulturverantwortlichen des Rostocker AStA auf das Kultur- und Geistesleben der Hansestadt und Alexander Ludwigs kritische Anmerkungen zur Notwendigkeit eines umfassenden Kulturkonzepts (eine Forderung, mit der er bei weitem nicht allein da steht, wie ein Blick in die Tagespresse beweist). Eher bedrückend dagegen liest sich Hikmat Al-Sabtys Bericht über seinen Aufenthalt in Israel im Sommer diesen Jahres. Und so ist auch dieses Heft die bewährte Mischung aus kritischen Anmerkungen und konstruktiven Überlegungen, die bei Ihnen hoffentlich den Wunsch nach aktiver Beteiligung bzw. Unterstützung wecken. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine motivierende Lektüre und einen energiegeladenen Jahreswechsel ...



Ausgabe 64 (September 2011)

Klimawandel in Rostock

Ein Schwerpunkt des aktuellen Hefts ist nach diesem Sommer wohl naheliegend: "Der Klimawandel ist in Rostock angekommen", fasst Umweltsenator Holger Matthäus in seinem gleichnamigen Beitrag zusammen, was vielen von uns durch den Kopf gehen mag. Sein Resümee erörtert natürlich, ebenso wie der Beitrag von Christian Blauel, die sich daraus ergebenden Konsequenzen und nun nötigen Schritte ­ Appelle nicht nur an den politischen Raum, sondern auch an Eigenverantwortung und soziales Miteinander. Auch kulturell hat sich in den letzten Wochen Einiges ereignet: Das neue Theaterzelt steht, der Medienwerkstatt wurde der diesjährige Rostocker Kulturpreis verliehen, neue Folgen von "Polizeiruf 110" entstehen in Rostock - all dies Anlässe, genauer hinzusehen. Der Beitrag von Cornelia Mannewitz denkt darüber nach was "Theater im Zelt" für Institution und Stadt bedeutet, Marco Voß beschreibt Potentiale und Limits der Medienstadt Rostock und die Dankesrede von Klaus Blaudzun für den o.g. Kulturpreis ist gleichzeitig auch kritische Analyse eines Akteurs, der nicht in Hamburg, sondern in Rostock weiterwirken möchte. Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen auch die Beiträge über den Widerstand gegen die Schweinemastanlage in Alt Tellin und die Goldmine in Rosia Montana und ein Resümee der Teilnehmer am AntiAtom-Camp auf dem Rostocker Neuen Markt ­ sämtlichst Plädoyers dafür, die Dinge nicht einfach so "laufen zu lassen", seine Stimme zu erheben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nicht nur eine interessante Lektüre sondern auch einen aktiven Herbst ...




Ausgabe 63 (Juni 2011)

Sie haben Ihr Ziel erreicht: Rostock open

"Offen" bzw. Open ist ein zentraler Begriff im aktuellen Heft: Es geht um Open Street Map, Open Data und Offene Kinderund Jugendarbeit, in allen Fällen mit der klaren Implikatione "offen für alle" - ein Grundgedanke, der in Rostock erfreulicherweise immer mehr Fuß zu fassen scheint. Offen für Neues war man auch im EU-Projekt "Interface", das, allen Unterstellungen, EU-Förderung zeitige selten konkrete Ergebnisse zum Trotz, greifund erlebbare Verbesserungen für Rostock erreichen konnte, die für jeden spürbar sind, z.B. wenn er ohne Auto die Fähre nach Gedser nutzen möchte oder, aus anderen Ostseeanrainerländern kommend, Rostock besuchen möchte. Wie schwer es sein kann, neue Ideen in Rostock zu verankern, zeigt das Resümee aus 7 Jahren Projektentwicklung für die Frieda 23, die nun endlich zu einem guten Ende zu führen scheint - wir gratulieren herzlich, wünschen anderen Projekten aber ausdrücklich eine kürzere Anbahnungsphase, damit auch für die Projekte selber noch genug Kraft bleibt. Ausdrücklich hinweisen möchte ich außerdem auf die Beiträge von Tilman Schubert und Sebastian Hentsch, die - einer aus der Sicht des hier Geborenen und einer aus der Sicht des "Zugereisten" - die Stadt und die eigene Verankerung darin reflektieren: Texte, die auch zur Überprüfung der eigenen Wahrnehmung anregen ...



Ausgabe 62 (März 2011)

Falsche Prioritäten

Baustellen und damit einhergehende Diskussionsthemen gibt es in Rostock derzeit reichlich. Und folgerichtig haben wir uns auch im aktuellen Heft mit den Themen Darwineum, Theaterkrise und Verandastreit in Warnemünde auseinandergesetzt. Aber sind das die wirklich essentiellen Themen für die Zukunft unserer Stadt? Was ist mit dem Kampf für eine schnellstmögliche AKW-Abschaltung, mit Kürzung der Sozialarbeiterstellen an Rostocker Schulen (ein Beitrag dazu folgt im nächsten Heft), den Anliegen denen sich die Bürgerbegehren des letzten Jahres gewidmet haben? Mit der dringend benötigten Bereitschaft zur Betreuung von Pflegekindern in Rostock, wie ihn der Beitrag von Grit Gaida beschreibt? Wo braucht es mehr Unterstützung, was ist essentiell und was gegebenenfalls vernachlässigbar? In der Vielfalt der angerissenen Themen möchte das aktuelle Heft einen Beitrag dazu leisten, dass jeder Leser seine ganz eigene Antwort auf die Frage finden kann, worauf die Prioritäten hinsichtlich Finanzierung und Engagement in Rostock gelegt werden sollten. Und wofür es sich lohnt zu kämpfen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine entscheidungsbefördernde und spannende Lektüre ...



Ausgabe 61 (Dezember 2010)

Vergesellschaftung

Castor Schottern und Stuttgart 21 sind in aller Munde - nicht weil der Protest gegen Bauvorhaben oder Atommülltransporte inhaltlich das wäre, was alle Menschen aktuell am stärksten berührt, sondern wegen ihres hohen Symbolwerts: Viele Menschen, die Einfluss nehmen wollen und immer wieder ein Gefühl der Ohnmacht niederkämpfen müssen, haben einen Weg gefunden, ihren Unmut über fehlende Mitgestaltungsmöglichkeiten exemplarisch zu artikulieren. Wie weit geht Mitbestimmung in diesen Zeiten, in denen Prozesse und Entscheidungsstrukturen immer unübersichtlicher und immer schwerer verständlich werden? Welche Möglichkeiten Einfluss zu nehmen haben diejenigen, die es tatsächlich wollen? Gibt es Bereiche, in denen dies möglich ist und die wir gar nicht "im Blick haben"? Und wer ist eigentlich wofür zuständig und damit die richtige Adresse für artikulierten Widerspruch? All diesen Fragen versucht das aktuelle Heft auf den Grund zu gehen - in der bewährten Mischung aus Lokalbezug und Blick über den Tellerrand. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen Jahresausklang, der besinnlich ist, ohne den Blick auf das wirklich Wichtige zu verstellen - und eine dazu beitragende Lektüre ...



Ausgabe 60 (September 2010)

OB-Wahl 2012: Ein Ausblick

"Jetzt schon das Thema OB-Wahl?", mag mancher von Ihnen denken ­ die ist doch erst in anderthalb Jahren. Trotzdem: Die Vorbereitungen in den einzelnen Parteien und Fraktionen sind längst angelaufen, der strategische Wahlkampf hat schon vor einigen Monaten begonnen. Und so haben wir uns entschlossen, den derzeit laufenden Prozess abzubilden, gleichzeitig aber auch zu hinterfragen, worauf es wohl ankommen wird, wenn Rostock einen neuen Oberbürgermeister wählt. Und was läge näher als diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die eigene Erfahrungen mit dem höchsten Amt der Stadt haben - Dieter Schröder, Arno Pöker, und Klaus Kilimann. Aber natürlich haben wir auch die einzelnen Fraktionen zum Thema befragt und sehr unterschiedliche Antworten erhalten. Für diese, aber auch die Beiträge zum aktuellen Stadtgeschehen und unserem bewährten Blick über den Rostocker Tellerrand, dieses Mal von Jens Langer, wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre, die hoffentlich ganz konkrete Ideen mit sich bringt ...



Ausgabe 59 (Juni 2010)

Formen des Widerstandes

Immer wieder sind wir in den letzten Monaten und Wochen auf Situationen gestoßen, in denen Menschen ihre Unzufriedenheit artikuliert haben - mit lokalen wie nationalen oder globalen Entwicklungen. Viel zu oft beschränkt sich der Protest auf kritische Äußerungen vor dem Fernseher oder in privater Runde und bleibt so wirkungslos. In anderen Fällen engagieren sich Menschen, um der eigenen Meinung Gehör zu verschaffen und sind dann frustrierend schnell mit der Diskrepanz zwischen legalen Möglichkeiten dieser Artikulation und dem was ihnen selbst moralisch legitim bzw. notwendig erscheint konfrontiert. Ein deutliches Beispiel hierfür war die Sitzblockade, die am 1. Mai in Rostock stattfand - auch sie eine Gratwanderung zwischen dem, was Viele für ein dringend nötiges Bekenntnis halten, dass seines Adressaten, die Nazis, so direkt wie möglich erreichen sollte, und dem, was legislativ und/oder judikativ akzeptiert wird. Grund genug, uns mit Formen des Widerstands, mit seinen Folgen und deren Bewertung genauer zu befassen - die im Heft zu findenden Beispiele sind folgerichtig sehr heterogen und regen doch alle zum gleichen Nachdenken an: Wieviel persönlichen Mut braucht es heutzutage, für eigene Überzeugungen zu kämpfen? Und wie geht man mit den Konflikten um, in die man dabei gerät? Wo überschreitet man Grenzen und wo sind es juristische, wo moralische? Lassen Sie sich inspirieren und motivieren & haben Sie einen schönen Sommer! ...



Ausgabe 58 (März 2010)

Armes Rostock

Das Erscheinen des deutschen Armutsatlas' war seinerzeit Anlass für uns, ein Heft mit einer entsprechenden Schwerpunktlegung zu planen ­ noch ohne zu wissen, wie schwierig es werden würde, die Situation auf lokaler Ebene abzubilden: Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es keine entsprechenden Statistiken mehr, verfügbar waren lediglich geschätzte Zahlen von Rostockern, die schon lange aktiv im sozialen Bereich arbeiten. Angesichts dieser Sachlage haben wir einen anderen Ansatz gewählt - uns um Annäherung an das Thema aus verschiedenen Perspektiven bemüht. Während sich also Susanne Prills Beitrag maßgeblich aus ihren langjährigen Erfahrungen als Stadteilmanagerin speist, befasst sich Ulf Gausmann berufsbedingt stärker mit den psychologischen Auswirkungen von Armut. Darüber hinaus stellen wir lokale Initiativen vor, die von Armut betroffenen oder bedrohten Menschen helfen, haben Gespräche geführt, Meinungen und Informationen zusammengetragen. Lesenswert, wie immer, auch die übrigen Beiträge des Hefts: Ein Kommentar zu aktuellen kulturellen Entwicklungen, ein Beitrag über Rostocks erste Schule in freier Trägerschaft und ein Text, den ein frischgebackener Bützow-Fan verfasst hat, um nur einige zu nennen. Also: Nutzen Sie das Frühlingswetter ... zum Lesen und zum Aktivwerden ... es gibt viel zu tun, auch in Rostock ...



Ausgabe 57 (Dezember 2009)

Wie weiter? Konzepte für Rostock

Überlegt man dieser Tage, was Rostock, abgesehen natürlich von der Hansesail ;-), charakterisiert, fallen einem wohl recht schnell die vielen ungelösten Fragen und Probleme ein, die ebenso oft wie unzulänglich unter dem Schlagwort "Verschuldung" zusammengefasst werden. Dieser Zustand hält irgendwie schon seit mehreren Jahren an, obwohl die Fristsetzungen aus Schwerin doch bereits 2007 nach Finale klangen. Eine Beschäftigung mit diesem Thema mag deshalb auf den ersten Blick altbacken und uninteressant erscheinen, was davon ablenkt, dass immer noch nach Lösungen gesucht wird, die Konzeptcharakter haben und nicht auf Blitzideen und Schnellschüssen basieren. Das aktuelle Heft enthält mehrere Beiträge, die sich um eine solche Konzeption bemühen ­ und erstaunlich konkrete Optionen aufzeigen. Als ebenso konstruktiv erweist sich ein zweiter Schwerpunkt des Heftes, dessen Beiträge die bereits im letzten Heft eröffnete Debatte um ein Rostocker Museumskonzept fortführen. Darüber hinaus kommt neben Alma Atemlos auch Ilja Ehrenburg persönlich zu Wort. Jens Langer und sein Sohn Jochen Cotaru blicken aus der Sicht zweier Generation noch einmal auf 1989 und das Wendejahr zurück. Reichlich Diskussionsstoff also, deshalb von mir nur einmal mehr die Ermunterung, sich mit Fortsetzung und Widerspruch aktiv zu beteiligen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute für 2010 und eine motivierende Lektüre ...



Ausgabe 56 (September 2009)

Vorblick: Woher wir kommen und wohin wir gehen ...

Eigentlich sollte es - naheliegend zu diesem Erscheinungszeitpunkt - ein Heft über 1989 bzw. das dazugehörige Jubiläum werden. Aber je weiter die Planungen voranschritten, desto weniger hatten wir das Gefühl, den vielen aktuell veröffentlichten Beiträgen noch wirklich Lesenswertes hinzufügen zu können. Mit drei Ausnahmen: Dem Artikel von Peter Köppen, der den derzeitigen öffentlichen Umgang mit dem Thema kritisch beleuchtet und die Frage nach Intentionen und, dementsprechend, Funktionalisierungen öffentlicher Darstellungen stellt. Und sehr persönliche Sichtweisen von Björn Kluger und Sven-Markus Knauf, die den Leser gerade wegen ihrer Perspektive zu eigener Reflexion zwingen.

Die verbleibenden Heftseiten haben wir deshalb von oben genannten Redundanzen freigehalten und stattdessen mit Streitbarem und Wissenswertem aus Rostock gefüllt - und natürlich gibt's auch Blicke über den Tellerrand, sonst wär's ja gruselig. Neu ist, dass mehrere Beiträge im aktuellen Heft explizit aufs Weiterdiskutieren ausgelegt sind - hiermit meine ausdrückliche Ermunterung, dies zu tun.

In eigener Sache möchte ich Ihren Blick auf die Seite links neben dem Editorial lenken: Die optische Verbesserung unseres Heftes, eigentlich aus der Not geboren (unsere frühere Druckerei ist insolvent), wurde allgemein begrüßt - hat aber ihren Preis. An dieser Stelle an Dank an alle, die sich zu einer finanziellen Unterstützung der "Stadtgespräche" durch Spende oder Soli-Abo bereitfinden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine spannende und anregende Lektüre und einen schönen Herbst ...



Ausgabe 55 (Juli 2009)

Politisch essen

Der Titel des Heftes macht schon deutlich, dass das aktuelle Heft keine Kochrezepte präsentieren möchte: Statt dessen gibt es Beiträge über den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen, über geplante Schweinemastanlagen von immensen Ausmaßen, zur "industriellen Fleischproduktion", die weder den dort gehaltenen Tieren noch den Fleischkonsumenten gut tut, über Großankäufe von Ackerland u.v.a.m. - sämtlich besorgniserregende Entwicklungen, denen mit aktivem Widerstand begegnet wird und noch stärker begegnet werden sollte. Ans Herz legen möchte ich Ihnen aber auch einen Beitrag über den "Fischkutter", der nicht nur von kostenlosem Mittagessen für Kinder in Toitenwinkel und Dierkow berichtet, sondern das Thema Kinderarmut in Rostock vielschichtiger in den Blick nimmt.

Dass die aktuelle Stadtpolitik derzeit nicht zu kurz kommen darf, leuchtet sicher jedem ein. So haben wir uns unter anderem intensiver mit dem Projekt Frieda 23 beschäftigt, dass trotz langjährigem, großen Engagement vieler Rostocker kurz vor dem Scheitern steht - eine Chronologie und die Meinungen verschiedener Akteure helfen bei der Ursachenforschung. Dieser und andere Beiträge zur Lokalpolitik verstehen sich, einzeln und als das Gesamtbild das sie zeichnen, als Diskussionsangebote, zu denen wir auch Ihre Meinung hören möchten - schreiben Sie uns! ...



Ausgabe 54 (März 2009)

Amok - Wohin steuert das Turboschulsystem?

Als wir das Heft zum Thema "Bildung" vorbereiteten, war uns natürlich noch nicht klar wie traurig-aktuell es in diesen Tagen sein würde. Der Amoklauf von Winnenden hat einmal mehr eine eher deprimierende Diskussion über das deutsche Schulsystem auf den Plan gerufen - und die Hilflosigkeit deutlich gemacht, mit der man den immer schärfer zutage tretenden Mängeln der deutschen Schul- und Ausbildung gegenübersteht.

Da ist die Rede von Metalldetektoren und Bodyguards an Schulen, während man sich der Debatte darüber verweigert, wie man zu einer individuelleren Betreuung der Schüler, zu einem ganzheitlichen Lernen und stärkerem sozialen Miteinander statt Leistungsethos zurückkehren kann. Auch die Frage nach der Rolle der Medien, die sicher einen entscheidenden Beitrag zu den vielen Nachahmungsankündigungen anderer Schüler geleistet haben, wurde völlig unzureichend reflektiert.

Aber das Heft will nicht Bildungsschelte in den Mittelpunkt stellen sondern die kritische Analyse auf eine lokale Ebene "herunterbrechen". Und auch andere Bildungsbereiche beleuchten: Die Ausbildung von Lehrern und deren Ankunft im Schulalltag, die Erfahrungen von Eltern mit Rostocker Schulen - und ein im Wendejahr besonders interessantes Thema: Wie ist es den Lehrern in den so genannten "Ideologiefächern" in der Zeit vor und nach 1989 ergangen?

Darüber hinaus gibt es viel, was Stadt und Region bewegt: Nato-Gipfel, Müllverbrennungsanlage, Umwelt- und Radverkehrspolitik - und ein hochinteressantes Interview mit dem Attac-Mitbegründer Sven Giegold über die Finanzkrise. ...



Ausgabe 53 (November 2008)

Plan B - Krise als Chance

Das aktuelle Heft ist in einer Zeit entstanden, in der wir es global und lokal mit Krisensituationen zu tun haben: Die Finanzkrise ist in aller Munde, der Rektor der Universität tritt nach nur 2 Jahren Amtszeit zurück, Hansa Rostock versucht mit der Standardlösung "Trainerwechsel" die Phase desaströser Niederlagen zu beenden. Auch das Volkstheater hat jüngst den Weg des personellen Wechsels gewählt - und dann ist da natürlich immer noch die inzwischen altbekannte und allseits beschworene Rostocker Stadt- und Finanzkrise.

Solche Meldungen, zumal so gehäuft, mögen bei Vielen Resignation hervorrufen. Gerade deshalb haben wir nach den Chancen gesucht, die alle und so auch diese Krisen bereithalten: So etwa im Beitrag von Ida Schillen, die der Finanzkrise durchaus positive Seiten abgewinnt. Oder dem Beitrag darüber, was der ungeplante Wechsel des Rektors an der Uni bewirken könnte, wenn man denn die Potentiale der Situation richtig nutzt. Die Situation bei Hansa hat Ines Pawlowski sehr persönlich, kompetent und kritisch beleuchtet - und findet ganz andere Gründe als Trainer- oder Spielerkrisen, die dann eben auch auf ganz andere Auswege aus dem Dilemma hinweisen.

Besonders empfehlen möchte ich auch die beiden Beiträge zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen" - eine jüngst gegründete gleichnamige Rostocker Initiative stellt Ideen zum Thema vor. Und sucht übrigens noch Mitstreiter ...

Gewidmet ist diese Ausgabe Dorothee Köhler, die nur wenige Tage vor Fertigstellung des aktuellen Heftes verstorben ist. Dorothee hat die Stadtgespräche über viele Jahre hinweg moralisch und ausgesprochen tatkräftig unterstützt, ihr unerwarteter und früher Tod hat uns alle betroffen und traurig gemacht. ...




Ausgabe 52 (Juni 2008)

Direktdemokratie

Dass die sogenannte "Politikverdrossenheit" vor allem daraus herrührt, dass viele Menschen keine Möglichkeiten sehen, auf aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen Einfluss zu nehmen, bedarf wohl keiner argumentativen Herleitung mehr. Und trifft am stärksten auf globale, immer mehr aber auch auf nationale, regionale und lokale Prozesse, Tendenzen und Entscheidungen zu.

Das aktuelle Heft ist ein Plädoyer dafür, sich nicht aus der aktiven Beteiligung und Einflussnahme zurückzuziehen - oder sie wieder aufzunehmen: "Direkte Demokratie" heißt das Stich- und ein bisschen auch Zauberwort. Im ersten Teil des Heftes werden die (rechtlichen und spontanen) Möglichkeiten einer solchen Beteiligung ausgelotet, der zweite Teil beschreibt konkrete Beispiele, reflektiert Chancen, Erfolge, Mißerfolge und Erfahrungwerte.

Und natürlich bleibt auch die aktuelle Stadtpolitik nicht unbeachtet: Wir haben Oberbürgermeister Methling 3 Jahre nach Amtsantritt zu seinen im Wahlkampf gegenüber den "Stadtgesprächen" geäußerten Vorhaben und deren Umsetzung befragt. Die Antwort hat fast 3 Monate auf sich warten lassen, liegt aber nun vor und motiviert zum Weiterdiskutieren - siehe "direkte Demokratie" ;-). Schreiben Sie uns! Außerdem gibt's Näheres zum neuen Heinkel-Film von Jörg Herrmann und einer Rostocker Dimension der Hamburger Peter-Tamm-Ausstellung. Undundund ...



Ausgabe 51 (März 2008)

Aufbruch 1.0 - damals, danach und heute

Es gibt Begriffe, die assoziieren Alt-Rostocker (also jene, die schon länger als 10 Jahre hier leben ;-)) mit der Aufbruchsstimmung der Nachwendezeit. Mecklenburger Volks-Zeitung gehört dazu, ebenso wie Vereinigte Linke. Andere wiederum stehen für das Hier und Jetzt - und sind doch fast genauso alt, darunter beispielsweise die kunstschule rostock, die andere Buchhandlung, das AWIRO-Haus. Und dann gibt es da noch jene Namen bzw. Projekte, die die Nachwendezeit weit überlebt haben - und am Ende trotzdem gescheitert sind, wie etwa der Kulturspiegel bzw. dessen versuchte Wiederbelebung im Jahr 2001.

Eines haben sie alle gemeinsam: Anfang/Mitte der 1990er Jahre mit großem Elan, Optimismus und eine gehörigen Portion Idealismus gestartet, haben sie seitdem gravierende Veränderungen durchlaufen - und damit eine Menge Erfahrungen gesammelt, die zu hart erkämpft und zu wertvoll sind, um einfach vergessen zu werden.

Dieses Heft ist also eines über den Umgang mit Visionen, das jedoch keine Nostalgie aufkommen lassen möchte. Vielmehr gilt es, der Lebensfähigkeit der einzelnen Projekte auf den Zahn zu fühlen, Veränderungen nachzuvollziehen, mögliches Scheitern inklusive, Resümmee zu ziehen - und damit auch aktuelle Ideen, Projekte und Entwicklungen zu unterstützen, die davon enorm profitieren könnten ...



Ausgabe 50 (Januar 2008)

Wir haben Fuffzich

Das 50. Heft der Stadtgespräche - wer so ein Jubiläum feiert, darf sich schon mal was wünschen. Und so baten wir, bekennend inspiriert von Jubiläumsausgaben größerer Blätter, Personen, die die Entwicklung Rostocks in den vergangenen 13 (Stadtgesprächs-)Jahren maßgeblich mitgestaltet haben, um einen Beitrag. Was die inhaltliche Ausrichtung anging, liessen wir unserern Wunschautoren weitestgehend freie Hand.

Insgesamt 18 Anfragen haben wir verschickt - die Hälfte davon wurde zunächst positiv beschieden. Dass es am Ende doch "nur" 5 überaus interessante und lesenswerte Beiträge wurden, lag vor allem daran dass die aktuellen politischen Entwicklungen so manchen motivierten Autor überrollten. Begleitet werden die vorliegenden Texte von Rückblicken unserer Redaktionsmitglieder - und Glückwünschen die wir selbst und ebenso gern aussprechen: Wir gratulieren dem Legal Team/Anwaltlicher Notdienst, die für Ihre Arbeit im Rahmen des G8-Gipfels ausgezeichnet wurden, und Viviana Uriona, die jüngst in Rat und Koordinierungskreis von Attac gewählt wurde und informieren in diesem Zusammenhang über neueste Entwicklungen und Hintergründe.

Bleibt noch der ausdrückliche Hinweise auf die bekannten Rubriken: Die Briefe an die Leser, Alma Atemlos, Neues zum Rostocker Theater und Rezensionen von Jens Langer. Wie immer wünschen wir eine anregende Lektüre und ermuntern Sie ausdrücklich, uns Ihre Reaktionen, Ideen und weiterführenden Gedanken auch schriftlich mitzuteilen ...



Ausgabe 49 (September 2007)

Oben ankommen?! Vom Verhältnis zwischen Stadt und Universität

Nachdem die bisherigen Hefte dieses Jahres durch ganz aktuelle Ereignisse geprägt waren, nehmen wir uns im vierten und letzten Heft 2007 mal wieder die Zeit für ein Thema, das man als "zeitloser" bezeichnen könnte: Da wir nach wie vor der Meinung sind, dass "wir Rostocker Normalbürger" nur punktuell darüber Bescheid wissen, was sich gerade an der Universität Rostock tut bzw. in letzter Zeit getan und verändert hat, bemühen wir uns diesbezüglich um Abhilfe.

Zu Wort kommen sowohl Prof. Thomas Strothotte, seines Zeichens Rektor der Universität und nunmehr seit fast einem Jahr im Amt, als auch der Dekan der Juristischen Fakultät, Prof. Ralph Weber, der den nach wie vor schwelenden Konflikt um eine mögliche Schließung bzw. Verkleinerung der "JurFak" ausführlich beleuchtet - vor dem Hintergrund lokaler und regionaler Hochschulpolitik und mit bereits spürbaren und möglichen Auswirkungen auf Universität, Lehrende und Studierende.

Darüber hinaus haben wir die "Außensicht" auf die Rostocker Uni in den Mittelpunkt gestellt: Wie wird die Universität aus der Einwohnerperspektive wahrgenommen? Wie hat sie sich in den letzten Jahren entwickelt? Und wie sieht das "Leben nach dem Studium" aus? Der Beitrag von Caroline Langer zeigt deutlich, wie schwer es ist, "nur" mit gutem Abschluss und hoher Motivation im Arbeitsleben Fuß zu fassen ... und wie sehr die Zeit nach dem Studium den vorangegangenen Lebensabschnitt relativiert ...



Ausgabe 48 (Juni 2007)

Nach G8

Das vorliegende Heft sollte in dieser Form gar nicht existieren - schließlich haben wir uns schon in der letzten Ausgabe ausführlich mit dem Thema G8 beschäftigt. Zudem hat die "große Presse" das Ereignis ja detailliert behandelt. Doch dann überraschte uns der enorme Diskussionbedarf in Leserschaft und seitens unserer Beiträger, die teilweise den eigentlich geplanten Beitrag zum Thema Universität absagten, um sich noch einmal rückblickend und resümierend zu G8 zu äußern - vielleicht ein weiteres Indiz dafür, dass gerade die überregionale Berichterstattung als unrealistisch, überzogen und einseitig empfunden wurde.

Und so haben wir dann all diese Beiträge zusammengestellt und das ursprünglich geplante Thema "Universität Rostock" in den September vertagt, wo unter diesem Titel unser 4. und damit letztes Heft des Jahres 2007 erscheinen soll.

Aber natürlich konnten und wollten wir bei aller Nachbetrachtung nicht über aktuellsten Diskussionsstoff im Rostocker Raum hinwegsehen: Sowohl die in den letzten Wochen lebhaft geführte Debatte um Ilja Ehrenburg bzw. die dazugehörige Straßenbenennung als auch die ebenso wichtigen wie unterstützenswerten Aktionen gegen den Nazi-Laden "East Coast Corner" werden kurz vorgestellt. Im ersten Fall in der Hoffnung, eine lebhafte weitere Debatte zu initiieren, im zweiten Fall um der ausführlichen Berichterstattung der Tagespresse konkrete Aktionsmöglichkeiten zur Seite zu stellen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen hiermit nicht nur eine interessante Lektüre sondern auch die nötige Motivation, sich in die großen und kleinen Fragen einzumischen, die unser Leben und unseren Alltag entscheidend mitprägen ...



Ausgabe 46/47 (April 2007)

G8 ist da

Die Wahl des Themas bedarf im aktuellen Fall keiner Begründung - deshalb beschränke ich mich an dieser Stelle auf eine kurze Vorstellung der Inhalte dieses Heftes:

Auf der ersten und direktesten Ebene haben wir verschiedene Akteure befragt bzw. um Darlegung ihrer Sichtweise gebeten. Hierbei kommen offizielle Vertreter der Hansestadt, des Landkreises und des Tourismusverbandes ebenso zu Wort wie G8-Kritiker (hierunter die Rostocker Koordinationsstelle für die G8-Proteste, Kirchenvertreter, Avanti, Gipfelsoli, das No-Lager-Netzwerk, der Rostocker Stadtjugendring u.a.m.). Anliegen war es, das bevorstehende Ereignis greifbarer zu machen und den Vorbereitungen und Intentionen auf beiden Seiten eine Struktur zu geben, jenseits von subtilen Versprechungen und Androhungen, wie sie momentan viel zu oft durch die Presse geistern.

Auf einer zweiten Ebene ging es uns darum, die Bedeutung und die Dimensionen des Gipfels und der damit einhergehenden Proteste zu beleuchten: Beiträge wie die von Philip Rössner, Anneke Halbroth und Wolfgang Grahl stellen das Großereignis "G8 in Heiligendamm" aus ganz unterschiedlichen Perspektiven in einen Kontext - und beurteilen es damit auch überraschend unterschiedlich.

Der dritte Bereich des Heftes liefert ganz praktische Anhaltspunkte für die eigene, weiterführende Beschäftigung mit dem Thema: Veranstaltungshinweise, wichtige Links - und auch ein bisschen G8-Poesie, die das Heft auflockert ohne die Wichtigkeit des Themas zu negieren. Wie Sie bemerken werden, haben wir dieses Mal zudem eine recht umfangreiche Leserbrief-Ecke ...



Ausgabe 45 (Dezember 2006)

Finanzen: Auf Nullniveau

Die allgemeine Situation bedarf wohl keiner grundsätzlichen Erklärung - von "pleite" bis "Konsolidierungsdruck" reicht das Begriffsspektrum, mit dem die Beiträger des aktuellen Heftes Ihre Ausführungen einleiten. Was jedoch auffällig war, in den letzten Wochen und Monaten: so häufig wie Rostocks immenser Schuldenberg und immer neue Hiobsbotschaften im Zusammenhang mit dessen Reduzierung in der Lokalpresse erörtert wurde, so wenig waren umfassendere Konzepte zu finden, die aufzeigen, wie denn die nächsten Jahre in Rostock aussehen könnten, um alles vielleicht nicht zum Guten aber doch zum Besseren (meint vor allem: Planbaren und Verlässlichen) zu wenden.

Deshalb soll es auf den folgenden Seiten vor allem darum gehen, einer diffusen Krisenstimmung, die sich bis vor allem in zu kurz gefassten Schlagzeilen äußerte, eine konstruktivere Auseinandersetzung gegenüberzustellen - Beiträge wie die von Sibylle Bachmann, Philip Rössner, André Specht und Steffen Wandschneider bemühen sich um fundierte Kritik und stellen konzeptionelle Überlegungen an. Anliegen war es, zur Verbesserung einer Situation beitragen, in der es offenbar nicht um Budgets sondern auch um inhaltliche Konzepte und ein Leitbild für Rostock geht, das greifbarer ist als Schlagworte wie "Masterplan 2020".

Wie die Liste der Beiträger zeigt, haben wir uns bemüht, verschiedene Positionen und Perspektiven zu Wort kommen zu lassen - das Spektrum reicht von Finanzsenator Scholze als Vertreter der Verwaltungsspitze bis zu Vertretern der politischen Parteien und freier Kulturträger. Und das Ergebnis scheint mir ein überaus erfreuliches: Es gibt sie durchaus, die Ideen und Vorschläge ...



Ausgabe 44 (September 2006)

Klimawandel

Kennen Sie das Gefühl? Sie sind gerade wütend über einen Freund oder Kollegen - und plötzlich erzählt Ihnen jemand etwas, das solchen Alltagsärger geradezu lächerlich erscheinen lässt. Genauso ging es mir, als ich zum ersten Mal einen Bericht darüber las, dass uns ein Klimawandel mit gigantischen Auswirkungen bevorsteht: Angesichts eines vorhergesagten Ansteigens des Meeresspiegels um ca. 7 Meter, der eine Überflutung riesiger Küstenregionen, darunter weiter Teile Norddeutschlands mit sich bringen würde, der Prognostizierung neuer Epidemien, Durst- und Hungerkatastrophen und extremer Naturereignisse wurden alle momentanen Sorgen plötzlich winzig klein.

Seitdem habe ich mich viel mit dem Phänomen beschäftigt - und natürlich münden alle Diskussionen zum Thema in die Fragen: Was bedeutet dieser Klimawandel für mich, meine Stadt, mein Bundesland? Von welchen Zeiträumen ist dabei die Rede? Das vorliegende Heft bemüht sich, Antworten zu finden, beschäftigt sich aber auch mit Strategien, wie den Auswirkungen des Klimawandels regional zu begegnen ist. Die für Mecklenburg-Vorpommern relevanten Formen von Erneuerbarer Energien werden vorgestellt, deren Etablierung einer der wichtigsten Maßnahmen gilt, um den Klimawandel so gut wie möglich einzudämmen.

Dem eingangs Gesagten zum Trotz beschäftigen wir uns natürlich auch dieses Mal mit aktuellen politischen Ereignissen - die Beiträge von Cornelia Mannewitz und Olaf Reis befassen sich mit dem G8-Gipfel in St. Petersburg im Juni 2006 und mit dem 5. Jahrestag des 11. September. Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen auch dieses Mal ...



Ausgabe 43 (Juni 2006)

1. Mai - Polizei

Wohl Niemandem, der am 1. Mai 2006 in Rostock war, braucht man zu erklären, warum wir uns entschlossen haben, aus diesem Anlass ein Sonderheft herauszugeben - eine solche Form von Ausnahmezustand haben die meisten von uns bisher noch nicht erlebt und viele denken seit dem besorgt darüber nach, was uns dann erst im kommenden Jahr, zum G8-Gipfel erwartet.

Viele Einwohner Rostocks haben ganz persönliche Eindrücke und Erlebnisse vom 1. Mai zu berichten - ein Teil des Heftes trägt Einzelschilderungen zusammen, die in der Summe ein vollständigeres Bild ergeben. Darüber hinaus haben wir Verantwortliche befragt, den Kriminaldirektor der Polizeidirektion Rostock, Ernst Helmut Qualmann, und den Vorsitzenden der Versammlungsbehörde und Leiter des Stadtamtes, Hans-Joachim Engster, aber auch Tilman Jeremias als Mitglied des Deeskalationsteams und den aus Anlass des 1. Mai gebildeten Ermittlungsausschusses der Organisatoren der Antifa-Demo ... und viele andere mehr ...

Bedauerlich ist in diesem Zusammenhang, dass unsere die Rostocker Bürgerschaftsfraktionen gerichtete Anfragen zum 1. Mai vollständig unbeantwortet blieben, obwohl doch die Mai-Sitzung der Bürgerschaft deutlich zeigte, dass das Thema in allen Parteien diskutiert wurde bzw. wird.

Trotz aller Eile war die Arbeit an diesem Heft zeitaufwändig - und so erscheint es erst einen Monat nach dem Ereignis und hat doch nichts von seiner Aktualität verloren, gerade angesichts des kommenden G8-Gipfels, gerade angesichts des bevorstehenden Besuchs des Amerikanischen Präsidenten in Stralsund. Umso wichtiger ist es, das Nachdenken über "was ist sinnvoll und wie könnte es anders laufen" wachzuhalten, weshalb ich Ihnen vor allem eine dazu anregende Lektüre wünsche ...



Ausgabe 42 (März 2006)

G8 kommt

Hatte man noch vor wenigen Wochen das Gefühl, der G8-Gipfel, der nächstes Jahr im luxuriösesten Hotel der Gegend stattfindet, sei kaum mehr als eine Option - oder vielleicht ein Ereignis am Rande unseres Regionaluniversums, dass ein paar Geldtöpfe öffnet und der Gegend Reputation und solvente Besucher bringt -, rückt "Heiligendamm 2007" nun endlich verstärkt in das Blickfeld des öffentlichen Interesse. Zwei Facetten dominieren derzeit das Bild: die Angst vor Randalen, "den Chaoten", wie sie die BILD-Zeitung nennt, und dem Votum für den G8-Gipfel als Wirtschaftsfaktor, als Argument für Straßenbau und Regionalmarketing.

Der Blick darauf, was der G8-Gipfel eigentlich bringen wird, wofür erst steht, symbolpolitisch und inhaltlich, und welche Standpunkte in den Personen von Gipfel-Akteuren und -Kritikern in der Region Rostock aufeinander treffen werden, ist bisher weitestgehend verstellt geblieben - und genau hier entstand die Motivation, zum jetzigen Zeitpunkt ein "G8-Heft" zu machen. Wie immer haben wir die Redaktion "ausgesandt", um Hintergründe zu beleuchten, und Autoren angefragt, die Wissens- und Bedenkenswertes zum Thema beitragen können: Roland Methling, seines Zeichens Rostocker Oberbürgermeister, hat sich dazu geäußert, was die Ausrichtung des Gipfels für Rostock bedeutet - aber auch Meinungen von IHK, Unternehmerverband, Landkreis Doberan usw. wurden eingeholt. Die Beiträge von Peter Geitmann und Sibylle Bachmann wägen zwischen den verschiedenen Positionen ab, die Beiträge von Peter Köppen und Tom Maercker, aber auch die Recherchen und Zitate konzentrieren sich auf die G8-kritische Perspektive. Und der Beitrag von Philip Rössner - nun, lesen Sie selbst ... ;-)

Das Thema "G8-Gipfel" wird uns fraglos das ganze kommende Jahr begleiten - und wir werden es im Blick behalten. Das aktuelle Heft ist ein Anfang, der den Blick schärfen, weiße Flecken ausfüllen und verschobene Bilder zurechtrücken möge ...



Ausgabe 41 (Dezember 2005)

Sind wir nicht alle ein bisschen links?

Das aktuelle Heft kommt mit großen Ansprüchen daher, geht es doch um nicht mehr und nicht weniger als um Auswege und Perspektiven angesichts einer allgemein als schwierig bewerteten aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation. Die diesjährige Bundestagswahl hat viele generelle Fragen aufgeworfen - und natürlich haben wir uns, in gewohnter Stadtgesprächs-Manier nicht nur die Köpfe heiß geredet, sondern auch Autoren um Ihre Meinung gebeten. Ingesamt vier Fragen waren es, die sämtlichen Beiträgern als Leitfaden dienten:

1. Welche Kräfte halten unsere Gesellschaft national, regional und lokal zusammen? Welcher Zusammenhang besteht zwischen zunehmender Individualisierung, Interessenegoismus und erkennbaren "Auflösungserscheinungen" in der Gesellschaft und der Notwendigkeit, in möglichst großer Gemeinsamkeit die existentiellen Fragen zu lösen?

2. Wie ist die aktuelle und zukünftige Rolle des Geldes zu beurteilen - ist oder wird es alleiniges Steuerungsmoment? Was hat die heutige Gesellschaft ihr entgegenzusetzen, um eine zunehmende Abkoppelung von gesellschaftlicher Ethik und Moral (Solidarität, Miteinander ...) zu verhindern? Wie kann wirtschaftliche und finanzpolitische Macht kontrolliert oder überwunden werden?

3. Welche Perspektiven sehen Sie für Deutschland? Bedarf es einer Reorganisation des bestehenden parlamentarischen Systems (und wie könnte die dann aussehen?) oder völlig neuer Formen des politischen Systems? Welcher Bedeutung kommen in diesem Zusammenhang der EU, den internationale Wirtschaftsorganisationen und anderen internationalen Verflechtungen zu?

4. Sehen Sie ein Potential politischer Kräfte, das in der Lage wäre, die Ihrer Meinung nach notwendigen Veränderungen durchzuführen, seien es partielle oder grundsätzliche? Wie schätzen Sie dieses Potential für M-V und Rostock ein? Der Umfang des aktuellen Heftes und auch die Länge der Beiträge macht deutlich, dass es zu dem Thema eine Menge zu sagen gibt - allen diagnostizierten Ermüdungserscheinungen zum Trotz ...



Ausgabe 40 (September 2005)

Zwischen Staat und Community: Ehrenamt

Wussten Sie, dass der deutsche Staat deutlich mehr Geld für gemeinnütziges Engagement ausgibt als seine westeuropäischen Nachbarn? Von ihm stammen 64 % der dafür aufgewendeten Gelder, nur reichlich 3 Prozent dagegen aus Spenden und Stiftungen ...

Ehrenamtliche Tätigkeit, der so genannte "Dritte Sektor", der Non-profit Bereich - diese Begriffe konturieren das neue Heft und sind doch nicht ausreichend, das ganze Spektrum zu beschreiben.

Unsere Fragen waren vielfältiger: Welchen Beitrag leistet ehrenamtliche Tätigkeit dazu, unsere Sozialstruktur, unser kulturelles und politisches Leben so zu gestalten, wie es heute verläuft? Was wäre dieses Land ohne sie? Wie breit ist das Spektrum ehrenamtlicher Tätigkeiten in Deutschland? Was unterscheidet hiesige Ehrenamtlichkeit von der anderer Länder, z.B. der in den USA? Was sind die Motivationen für diese Form des Engagements? Die ersten Beiträge betrachtet das Thema als gesellschaftliches Phänomen, fragt nach der Situation speziell unter Jugendlichen und damit implizit auch nach der Perspektive ehrenamtlicher Tätigkeit und gibt Informationen und Hinweise für weiterreichende Sachfragen.

Im zweiten Teil kommen konkrete Beispiele zur Sprache: Ehrenamtler berichten über ihre eigene Tätigkeit oder werden vorgestellt - und liefern auf diese Weise einen Eindruck, auf wie vielen Ebenen Rostock nur durch unbezahltes Engagement "funktioniert" ...



Ausgabe 39 (Mai 2005)

Galionsfigur Kultur?

Auch dieses Heft erscheint wieder "vor der Zeit" - denn auch dieses Mal hat sich in wenigen Wochen genug Material angesammelt, um mehrere Hefte zu füllen. Natürlich blicken wir auf das spektakuläre Ergebnis der OB-Wahl im Februar zurück - gleich zwei Mitglieder der Redaktion haben den Wahlausgang analysiert und daraus entstehende Perspektiven dargelegt. Und auch die drohende Schließung von drei Fakultäten der Rostocker Universität hat in den letzten Monaten viele Rostocker beschäftigt - im Ressort "Universitas" schreibt Björn Kluger über Fakten, Motive und Hintergründe.

Der Schwerpunkt des Heftes liegt jedoch auf dem Thema "Kultur". Philip Rössner, als ehemaliger Herausgeber des Kulturspiegels ein 'echter Insider', hinterfragt kritisch die immer wieder häufiger vernehmbare Idee, Kultur ließe sich vom Stiefkind zum Motor eines langersehnten Aufschwungs in der Hansestadt umfunktionieren. Ein anderer Kenner der Szene, Urs Blaser, stand der Redaktion für ein Gespräch zur Verfügung, das sich nicht nur um "sein Baby", die Stubnitz, sondern auch um Kulturfinanzierung, Gerichtsprozesse und falsche Freunde drehte. Darüber hinaus haben wir versucht, Fragen der Kulturfinanzierung zu beleuchten, aber auch mögliche Perspektiven für die Entwicklung der Rostocker Kulturlandschaft ins Blickfeld zu rücken. Ganz im Sinne der Stadtgesprächs-Vorliebe für Kontroversen steht natürlich der Beitrag von Frank Ivemeyer, der sehr kritisch auf Ida Schillens KOE-Artikel im letzten Heft Bezug nimmt.

Darüber hinaus ein weiteres Mal Lektüreempfehlungen und Neues zum Thema Theater. Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen dieses Mal unsere letzte Seite, die dieses Mal auch den unwiderruflich letzten "Charlatanischen Beitrag" enthält: die Zeitschrift hat ihr Erscheinen eingestellt, der Herausgeber, Rüdiger Fuchs, beantwortet Fragen zum Warum und Wie weiter ...



Ausgabe 38 (Februar 2005)

Wir könn(t)en auch anders

Das neue Heft zum neuen Jahr in neuem Gewand - und die Farbwahl kein Zufall sondern Jubiläumsdekoration: die Stadtgespräche werden 10 Jahre alt! Zehn Jahre lang haben die alten und immer wieder neue Mitglieder der Redaktion die Geschicke dieser Stadt begleitet, neugierig, kritisch aber nicht ohne die immerwünschenswerte Portion Optimismus.

Das Jubiläumsheft erscheint in einer turbulenten Zeit: Rostock wählt einen neuen Oberbürgermeister, vorfristig und als Resultat einer problematischen Entwicklung in den letzten Jahren. Ein lehrreicher Prozess für jene, die immer noch voller Spannung die Geschicke ihrer Stadt verfolgen - und Stoff für viele Diskussionen. Mir persönlich hat es, bei allen Bekenntnissen, in allen Gesprächsrunden, Zeitungsinterviews und Personenporträts der neuen Kandidaten auf das höchste Rostocker Amt an wirklich überzeugenden neuen Ideen gefehlt, an Ansätzen, denen man glauben kann, dass sie tatsächlich etwas Anderes in Gang bringen und, ganz unmärchenhaft-realistisch, zum Guten wenden.

Ein weiterer Grund, das im letzten Heft gegebene Versprechen einzulösen: dieses Mal geht es weniger um eine Ist-Analyse, als um die Frage nach dem "was möglich wäre" - sei es nun die Idee vom "Hamlet" als Lokalwährung oder Traum von Rostock als Fahrradstadt, sei es ein komplexes "Kontrastszenario" für unsere Stadt: die Ideen sind da und sie klingen erstaunlich greifbar. Ausserdem "Theater zum Dritten": Die Beiträge von Olaf Reis und Cornelia Mannewitz beschäftigen sich auf recht unterschiedliche Weise mit dem Stellenwert des Theaters in Rostock. Hat es noch die Bedeutung, die die anhaltenden und immer wieder neu angefachten Diskussionen um den Theaterneubau suggerieren? Oder ist es längst bildungsbürgerliches Relikt, überholt und ohne Perspektive. Die beiden Beiträge leiten über zum nächsten Heft, das sich mit der - finanziellen und ideellen - Kultursituation in Rostock befassen wird. Wir machen nicht nur aktuelle Haushaltsfragen zum Thema sondern suchen auch nach Alternativen - und würden uns dabei über Ihre Meinungsäußerung freuen. Wenn die hier veröffentlichten Beiträge oder auch die aktuellen politischen Entwicklungen sie bewegen und zum Diskutieren anregen, bitten wir um Leserbriefe oder sogar die Übersendung kürzerer Beiträge bis zum 1.4.2005 ...



Ausgabe 37 (Dezember 2004)

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Wie weiter nach Arno?

Gerade mal anderthalb Monate sind seit dem Rücktritt von Arno Pöker vergangen und schon fühlt es sich an, als sei eine neue Ära angebrochen. Frischer Wind? Darüber ist man in Rostock momentan sehr unterschiedlicher Auffassung: Viele Bürger begrüßen die Strategie der (heute noch) amtierenden OB Ida Schillen, weil sie lange ersehnte Transparenz, eine Rückbesinnung auf demokratische Grundwerte und ein Vorgehen gegen Kungelei und Filz erhoffen. Andere, darunter eine Mehrheit der Rostocker Bürgerschaft, ist da ganz anderer Meinung. Im vorliegenden Heft haben wir versucht, Licht in das Dickicht der Pround Gegenargumente zu bringen. Dabei geht es uns nicht darum, für die eine oder andere Seite Partei zu ergreifen, sondern die derzeitige Rostocker Streitkultur abzubilden. Weil sie so nicht fortgeführt werden kann, weil die emotional aufgeladenen aber kaum inhaltsorientierten Debatten der vergangenen Wochen wieder abgelöst werden müssen von einer Diskussion über das Wohl der Stadt und die tatsächlichen Probleme ihrer Bürger.

Parallel dazu führen wir - sozusagen vorbildhaft - eine eigene Diskussion fort. Begonnen hat sie mit Cornelia Mannewitz' Beitrag "Ein Cyberspace für das Theater" im vergangenen Heft. Jetzt folgen Reaktionen auf ihren Beitrag von Hartmut Mölller, Klaus Blaudzun und Tho Weiss und Heinz-Jürgen Staszak. Kontrovers, anregend ... Stoff zum Weiterdenken.

Ein weiterer Schwerpunkt des Heftes ist, ebenso aktuell, die bevorstehende Wahl eines neuen Oberbürgermeisters. Die inhaltlichen Schwerpunktlegungen der einzelnen Kandidaten dürfen inzwischen den meisten bekannt sein, also haben wir versucht, sie aus einer etwas anderen Perspektive zu betrachten: Haben Sie den beispielsweise schon gewusst, welchen Ort in Rostock Roland Methling am liebsten mag? Das aktuelle Heft konzentriert sich auf eine Abbildung des Ist-Zustandes der Stadt, aber natürlich haben wir auch über Perspektiven für Rostock unter einem neuen OB nachgedacht, über Chancen, die ein Machtwechsel bringen könnte und "über das was noch so ginge" - zuviel Stoff für 36 Seiten. Deshalb erscheint unser nächstes Heft schon im Januar und denkt dort weiter, wo wir dieses Mal aufhören müssen. Eine gute Gelegenheit, sich zu den hier behandelten Themen zu äußern - Ihre Kommentare und Rückmeldungen sind uns in der jetzigen Situation noch willkommener als sonst ...



Ausgabe 36 (September 2004)

Wie gesund ist unser Gesundheitssystem?

Am Anfang des Jahres war die Gesundheitsreform in aller Munde - Schlagworte wie Praxisgebühr (finden Sie auch immer noch, dass 10 Euro nach weniger klingt als 20 Mark?), Alterspyramide und Bürgerversicherung durchzogen die Pressemeldungen zum Thema und schürten Ängste, häufig irrationale, weil man doch nur die eine oder andere Facette des Problems genauer kannte. Inzwischen ist das Thema in den Schatten von Hartz IV gerückt, die Neuerungen zum Alltag geworden - obwohl doch die Auswirkungen jenseits der Quartalsgebühr erst jetzt so richtig spürbar werden. Ist Ihnen schon aufgefallen, dass es immer länger dauert, bis man einen Termin beim Facharzt bekommt? Das die Wartezeiten in den Arztpraxen immer länger werden? Dass die Motivation der Ärzte in den Kliniken stetig sinkt? Fest steht: Wer näher mit dem deutschen Gesundheitswesen in Kontakt kommt, bemerkt die Veränderungen deutlich - und schon stehen wieder neue ins Haus ...

Natürlich steht diese Entwicklung im Mittelpunkt des aktuellen Heftes - und natürlich stellen wir der globalen/nationalen Perspektive, wie sie die Beiträge von Peter Köppen, Manfred Koebe und das Interview mit Horst Klinkmann entwickeln, auch wieder die lokal-politische zur Seite. Schließlich haben Spekulationen über einen Verkauf des Südstadtklinikums an private Investoren schon seit dem Frühjahr für Aufregung gesorgt. Sibylle Bachmann beleuchtet das Problem, die bisherige Entwicklung und denkt über mögliche Folgen eines solchen Verkaufs nach.

Aber auch generelle "Trends mit Gesundheitslabel" kommen zur Sprache: Der Beitrag von Matthias Kleiminger setzt sich kritisch mit dem Marktschlager "Wellness" auseinander, Folkert Janssen hingegen berichtet von ganz persönlichen Erfahrungen mit philippinischen Geisterheilern - einem Phänomen, dass die meisten sicher nur aus Fernsehdokumentationen kennen. Im Umfeld des zentralen Themas dieser Ausgabe auch dieses Mal wieder Lesenswertes und Beachtliches. Besonders hinweisen möchte ich dabei auf den Beitrag von Cornelia Mannewitz, die über eigene Bemühungen in Sachen "Theater in Rostock" berichtet, denen wir auch in weiteren Heften auf der Spur bleiben wollen ...



Ausgabe 34/35 (April 2004)

Was ist was wert?

Das vorliegende Heft widmet sich einem Thema, das komplexer kaum sein könnte: Die Frage "Was ist was wert?" wollen wir sowohl wörtlich als auch assoziativ-metaphorisch verstanden wissen und reißen damit ganz verschiedene und bei genauerem Hinsehen doch zusammenhängende Themengebiete an: Zuallererst kommt natürlich die materielle Perspektive ;-), und so richtet sich der erste Blick auf den Bereich "Einkommen der Rostocker Bürger", dem in Zeiten von "Shopping als Freizeitbeschäftigung" folgerichtig die Frage nach ihrem Kaufverhalten gegenübersteht: Da Statistiken allein auch in diesem Fall nicht ausreichen, um ein umfassendes Bild zu zeichnen, haben wir außerdem Rostocker Mitmenschen unterschiedlichen Alters und Einkommens nach ihren finanziellen Lebensumständen gefragt.

Zweite Assoziation zum Thema "Geld": die Finanzsituation der Stadt. Der Beitrag von Björn Kluger beschäftigt sich mit der aktuellen Haushaltsituation der Hansestadt und fragt nach daraus erwachsenden Konsequenzen - und Perspektiven. Doch die "Stadtgespräche" wären nicht die "Stadtgespräche", wenn sie es bei dieser einen und allzu naheliegenden Perspektive bewenden ließen - der zweite Teil des Heftes fasst die Frage weiter - und endet beim Nachdenken über den Wert des Geldes und mögliche Alternativen, Gedanken über den Wert der Realität, den Wertewandel in Ostdeutschland seit 1989, aber auch bei aktuellen Problemsdiskussionen und Lösungsansätzen: Lokal kommt hier das neu gegründete "Bündnis gegen Sozialkahlschlag" zu Wort, global ein Teilnehmer des 2. Europäischen Sozialforums in Paris - um nur auf einige Beiträge zu verweisen. Bei dieser Bandbreite ist es wohl kaum verwunderlich, dass wir uns dieses Mal zur Veröffentlichung eines Doppelheftes entschlossen haben. Auf die nächsten "Stadtgespräche" müssen Sie also bis September diesen Jahres warten, wobei wir natürlich hoffen, dass das vorliegende Heft auch für einen warmen und diskussionsreichen Sommer zahlreiche Anregungen bietet ...



Ausgabe 33 (Dezember 2003)

Stadtvisionen II

Standen im vergangenen Heft die Bestandsaufnahmen im Mittelpunkt, geht es dieses Mal noch stärker um "Visionäres" im zukunftsorientierten Sinne: wir nutzen die jüngsten Resümees aus der IGA, um Schlußfolgerungen für kommende Projekte zu ziehen, prüfen den Entwurf für einen Rostocker Flächennutzungsplan auf sein stadtentwicklerisches Potential und berichten über ein Projekt, dass für im Oktober diesen Jahres frischen Wind in die Rostocker Medienlandschaft brachte und von nun an hoffentlich in regelmässigen Abständen wieder bringen wird.

Kein Grund, in Übereifer zu verfallen - Jens Langers bereits im Mai gehaltener Vortrag, ermuntert zu mehr Geschichtsbewußtsein ...



Ausgabe 32 (September 2003)

Stadtvisionen I

Das Konzept für dieses Heft entstand zur Zeit der diesjährigen Hansesail wir dachten über Perspektiven, Ideen und Visionen für und in Rostock nach und haben in diesem Zusammmenhang verschiedene Rostocker nach Ihrer Meinung über eines der Vorzeigeprojekte mit allen Optionen auf eine lange Lebensdauer gefragt: "Zur Hansesail gehen? Ich bin doch nicht wahnsinnig - bei den Menschenmassen?!" - "Die Schiffe interessieren mich schon, aber bei den vielen Leuten? Ausserdem ist dort alles viel zu teuer!" - "Ich gehe nur am Abend hin, mal kurz das Feuerwerk angucken. Aber wir nehmen uns unser Essen und Trinken selbst mit, dort kann das ja keiner bezahlen." ...



Ältere Ausgaben
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